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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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verabschiedet hatten, sagte Sophie: »Ich würde ihr eine Gehaltserhöhung geben, nur leider bezahlen wir ihr ja ohnehin nichts.«
    »Vergiss Rachel«, sagte Clea. »Sie hat uns eine weitere Woche erkauft, aber es liegt an uns, ob wir dann fertig sind. Wir brauchen noch Sexszenen. Und wir müssen sie schnell filmen.«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Aber wir haben diesen Porno-Passus unterschrieben -«
    »Sophie«, mischte sich Amy ein, »lieber Himmel, das ist mein Video. Als wir die Klausel unterschrieben, haben wir noch keinen Porno gedreht. Schluss aus. Und außerdem filmen wir nicht auf öffentlichem Grund und Boden, also sind wir unschuldig.«
    »Amy, wir sind niemals unschuldig«, wandte Sophie ein. »Erinnerst du dich noch, dass ich meinte, dieser Ort hier würde uns in Schwierigkeiten bringen? Erinnerst du dich? An jenem ersten Tag, als wir in der Tat auf öffentlichem Grund und Boden filmten?«
    Amy hielt ihrem Blick ohne Augenzwinkern stand. »Tut es dir Leid, dass wir hergekommen sind?«
    Sophie hielt inne und dachte an Phin. »Nein.« Doch dann dachte sie an Clea, Zanes leere Augen, die Lügen und die Tatsache, dass sie einen Porno drehten. »Ja.« Sofort musste sie wieder an Phin denken. »Nein. Okay, lass uns die Sache schnell über die Bühne bringen, aber dann ist Schluss damit. Nie wieder.« Sie fing Amys Blick auf. »Ich werde ihn nicht noch einmal anlügen, nicht einmal für dich.«
    »So viel zum Thema Familie«, meinte Amy und stolzierte in die Küche.
    Um neun Uhr an diesem Abend stand Amy am Ufer des Flusses, während Clea und Rob ihre Stellung auf dem Steg eingenommen hatten. Die Mondsichel gab nicht viel Licht ab, daher hatte Amy Scheinwerfer und Seitenflutlichter aufstellen müssen. Auf Sophie wirkte der Steg grell und unnatürlich.
    »Das ist zu hell«, meinte Sophie. »Viel zu hell, das sieht ja jeder auf Kilometer.«
    »Hör auf zu nörgeln«, erwiderte Amy unbeeindruckt. »Heute ist doch jeder auf einem Picknick zum Labor Day. Wir bringen die Szene schnell in den Kasten und verschwinden von hier vor dem Ende des Feuerwerks. Hey da, seid ihr bereit?«
    »Na ja, ich bräuchte noch ein bisschen Zeit«, meinte Rob und Clea kommentierte: »Sehr lustig, aber nicht heute Abend.«
    Sie streifte ihr Sommerkleid ab und blieb nackt auf dem Steg stehen, wobei sie im Mondschein einen noch besseren Anblick bot als im Sonnenlicht, sodass Rob stotterte: »Was immer du verlangst, Clea.« Er zog sein Hemd aus und warf es in das Gras neben ihr Kleid, bevor er begann, seine Jeans aufzuknöpfen. Sophie wandte sich ab.
    »Ich will das nicht sehen«, sagte sie, als sie hörte, wie seine Jeans zu Boden glitt. Amy erwiderte unbeeindruckt: »Doch, das kannst du dir nicht entgehen lassen.«
    Zögernd drehte Sophie sich um und blinzelte. Seine Jugendlichkeit war nicht der einzige Grund, warum Clea sich von Rob angezogen fühlte.
    Amy warf ihr einen Blick zu. »Wahrscheinlich brauchen wir einen größeren Steg«, meinte sie so trocken, dass Sophie sich abwenden musste, um ein Lachen zu unterdrücken. Hinter den Bäumen explodierten die Feuerwerkskörper, und sie hielt unwillkürlich inne, um das goldene, blaue und rote Spektakel am Himmel zu betrachten. Wunderschön. Plötzlich fing sie ein Blinken aus den Bäumen stromaufwärts auf der anderen Uferseite auf. Zuerst vermutete sie, dass sich ein Funke in einem Baum verfangen hatte, aber dann wurde ihr bewusst, dass dieses Aufblinken anders aussah. Sie erstarrte, als sie es erneut wahrnahm.
    »Da drüben beobachtet uns jemand«, wisperte sie Amy zu, die ihre Kamera fester umklammerte. »Da hinten, siehst du das? Irgendeiner beobachtet uns mit einem Fernrohr oder einer Kamera. Das Glas reflektiert das Licht. Dreh auf der Stelle die Lampen aus!«
    »Nein, das geht nicht.« Vor lauter Panik klang Amys Stimme wie erstickt. »Wir können jetzt nicht aufhören, wir müssen die Szene zu Ende bringen. Uns läuft die Zeit davon.« Flehentlich ergriff sie Sophies Arm.
    »Du musst rübergehen und nachsehen, wer es ist. Vielleicht bildest du es dir ja auch nur ein, vielleicht ist da gar keiner.«
    »Bist du verrückt?« Sophie riss ihren Arm fort. »Stell diese verdammten Scheinwerfer aus!«
    »Bitte«, beharrte Amy. »Geh doch einfach mal nachschauen. Und komm schnell zurück, falls uns jemand beobachtet, und ich schwöre dir, dass wir sofort aufhören. Aber wahrscheinlich ist da niemand, und ich will nicht ohne Grund alles abbrechen.«
    »Amy, hier wurde gerade erst jemand

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