Die Naschkatzen
ermordet. Ich werde nicht -«
»Das war Zane «, warf Amy ein. »Den wollte jeder tot sehen, aber dir will doch niemand was. Oh, Sophie, geh doch bitte mal nachsehen.« Sophie zögerte, und Amy setzte hinzu: »Bitte, das ist meine Chance, bitte hilf mir.«
Sophie schloss die Augen. »Wenn ich dabei draufgehe, werde ich dir als Gespenst erscheinen.«
»Oh, ich danke dir«, sagte Amy. »Danke, danke, Sophie, ich bin dir auf Ewigkeit etwas schuldig.«
Das habe ich schon viel zu oft gehört, dachte Sophie, während sie sich auf den Weg zur anderen Uferseite machte. Die Alte Brücke war in der Nacht wirklich gruselig.
Als sie von der Straße abbog und den Uferweg einschlug, wurde ihr schlagartig bewusst, wie unheimlich diese ganze Umgebung bei Nacht war, mit diesem dichten Baumbestand und dem rauschenden Fluss im Hintergrund. Du brauchst nur herauszufinden, was da aufgeblinkt hat, und dann machst du dich zügig vom Acker , versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Sobald sie wusste, was da vor sich ging Hinter dem Haus der Garveys angelangt, hielt Sophie inne, weil sie jemanden den Weg zum Steg hinauf entlangschleichen sah. Hastig suchte sie im Schatten der Bäume Schutz und erblickte Stephen, der mit seinem Fernglas über den Fluss starrte.
Sie waren erledigt.
Sie bückte sich, um durch das Dickicht der Bäume zu blinzeln, und konnte den Steg so hell erleuchtet erblicken, dass man Cleas Sommersprossen vom Rathaus aus hätte zählen können.
Sie waren vollkommen erledigt.
Unvermittelt gaben ihre Dempsey-Instinkte Alarm. Sophie wurde bewusst, dass sie nicht allein war, doch bevor sie sich herumdrehen konnte, stieß sie jemand brutal von hinten, sodass sie den Halt verlor und in die Bäume fiel. Ihr Kopf schlug so hart gegen einen Ast, dass sie halb ohnmächtig die steile Böschung hinabstürzte. Instinktiv griff sie nach allen Zweigen, die in ihre Hände schnitten, bis sie kopfüber in den Fluss stürzte.
Sie traf hart auf der Wasseroberfläche auf und ging unter es war so kalt, entsetzlich kalt. Ihr vom Schlag auf den Kopf vernebelter Verstand wurde plötzlich wieder klar.
Die Strömung des Flusses war so stark, dass sie Schwierigkeiten hatte, ihren Weg zurück an die Oberfläche zu finden. Sie versuchte verzweifelt und nach Luft schnappend, gegen die Strömung anzukämpfen. Als es ihr endlich gelang aufzutauchen, war sie weit von dem Farmsteg abgetrieben worden. Auf der linken Seite registrierte sie Junies Steg, streifte mühsam Schuhe unter Wasser ab und begann, darauf zuzuschwimmen. Sophie schwamm mit aller Kraft gegen den Strom, aber das Wasser war so kalt und ihr Kopf schmerzte so fruchtbar, dass sie den Steg verfehlte und zweimal untertauchte, wobei sie beinahe das Bewusstsein verlor.
Ich will nicht sterben , dachte sie und kämpfte weiter verzweifelt gegen die Strömung an, als diese unvermittelt schwächer wurde und ein weiterer Steg vor ihr auftauchte. Sie schaffte es, nahe genug an das Ufer zu schwimmen, sodass der Fluss sie gegen das Pfahlwerk drückte. Mit letzter Kraft umklammerte sie die Kante des Stegs und spürte, wie sie abzurutschen drohte. Nein , dachte sie und zog sich mühsam und unter Schmerzen hoch, um auf den splittrigen Bohlen zusammenzubrechen. Hier kannst du nicht bleiben , sagte sie zu sich selbst, und betastete mit der Hand die Stelle am Kopf, die am meisten schmerzte. Sie spürte die Feuchtigkeit dort, schließlich war sie vollkommen durchnässt, aber als sie die Hand zurückzog, sah sie das Blut an ihrer Hand. Gleich kommt Hilfe , redete sie sich verzweifelt ein, die Hilfe muss jeden Moment hier sein.
Und dann wurde alles schwarz.
Am nächsten Morgen schloss Phin gerade den Buchladen auf, als Wes die Stufen heraufkam. »Ich habe den Laborbericht bekommen und bin gerade auf dem Weg zur Farm«, sagte Wes verbissen. »Fährst du mit?«
»Weißt du, eigentlich habe ich ein Geschäft hier.« Phin sah ihn prüfend an. »Worüber bist du so wütend?«
»Über den Laborbericht.« Wes blieb auf der obersten Treppenstufe stehen. »Und über die Dempseys. Diesmal werden sie mir die Wahrheit erzählen, oder ich werde sie rösten. Und das schließt deine Freundin mit ein. Es ist mir egal, wie mitgenommen sie ist.«
Er machte auf dem Absatz kehrt, doch Phin hielt ihn zurück. »Was?«
»Sophie«, erklärte Wes. »Hat sie dich nicht angerufen? Jemand hat sie gestern Abend in den Fluss gestoßen.«
»Was?«
»Sie hat die gleiche Wunde an der Stirn wie Zane. Ed ist ziemlich sicher, dass sie
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