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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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küsste sie erneut.
    »Ich werde dir neue kaufen«, flüsterte er leise, als Wes heraustrat und sagte: »Ich möchte sofort mit Sophie sprechen.«
    Im Wohnzimmer ließ Phin sich auf der Armlehne des Sofas nieder und hielt Sophie fest, während Amy gegen den Kamin gelehnt stand und ihnen feindselige Blicke zuwarf. Eine wirklich herzliche kleine Familie hast du da, Süße , schoss es ihm durch den Kopf, und im gleichen Moment musste er an seine Mutter denken. Mach dir nichts draus.
    »Es gibt einige Dinge zu klären«, begann Wes. »Jemand hat Zane bis oben hin mit Schlafmitteln abgefüllt.«
    Sophie versteifte sich in Phins Armen, und er dachte: Na, großartig, was haben sie getan?
    »Genug, um ihn umzubringen?«, hakte Phin nach, und Wes erwiderte mit grimmiger Miene: »Nein. Aber das ist noch nicht alles.« Er wandte sich wieder an Amy. »An dem Sweatshirt, das er trug, wurden Spuren von Schimmelpilz gefunden. Ich würde mir gerne mal euren Duschvorhang näher ansehen.«
    Amy verharrte wie zu Eis erstarrt, und Davy sagte: »Ich habe sie gebeten, ihn zu entsorgen. Er war so widerlich schmierig.«
    »Weißt du was«, meinte Wes genervt, »du gehst mir auf die Nerven.« Er sah Amy an. »Gibt es irgendwas, was du mir sagen möchtest?«
    Trotzig schob Amy ihr Kinn vor. »Nein.«
    Wes nickte. »Ich weiß verdammt genau, dass ihr die Leiche transportiert habt, und ich muss wissen, wo ihr sie gefunden habt.« Unverwandt blickte er Amy an. »Lüg mich bitte nicht an.«
    Amy errötete, und Sophie sah elend aus.
    Phin ergriff ihre Hand. »Sophie fühlt sich nicht wohl«, sagte er und zog sie nach draußen, in sichere Entfernung von ihrer Familie. »Okay«, sagte er, nachdem sie sich wieder auf die Verandastufen gesetzt hatten. »Du brauchst mir gar nichts zu erzählen, aber lass dich bitte nicht von ihnen in irgendwas reinziehen. Auch die Sorge für die Familie hat Grenzen.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, erwiderte Sophie kläglich. »Phin, ich schwöre dir, wir haben ihn nicht umgebracht, wirklich nicht.«
    »Okay.« Er legte seinen Arm um ihre Schultern. »Reg dich bitte nicht auf. Wie geht es deinem Kopf?«
    »Er tut weh«, sagte sie, und er küsste sie sanft auf die Kratzer. »Wir haben die Leiche fortgeschafft«, platzte sie hervor, und er warf einen Blick über seine Schulter, um zu sehen, ob Wes in Hörweite war. »Ich ertrage es einfach nicht, dich anzulügen.«
    »Deshalb kam Davy dich also holen«, sagte er, und Sophie nickte.
    »Amy wollte auf dem Steg filmen, aber dann fand sie die Leiche dort, also hat sie ihn unter die Bäume gezogen, und anschließend haben wir ihn zur Taverne gebracht.«
    »Amy verlässt sich schon viel zu lange auf dich, verdammt«, meinte Phin grimmig. »Wann fängst du endlich an, sie die Suppe selbst auslöffeln zu lassen, die sie sich eingebrockt hat?«
    »Wann lässt du das bei Dill zu?«, wollte Sophie wissen. »Wenn sie ihren Führerschein hat? Ich glaube nicht, dass es eine Altersgrenze gibt, ab der man zu den Menschen, die man liebt, sagt, ›Du bist jetzt auf dich allein gestellte«
    »Nein, aber es gibt einen Punkt, an dem man sagt, ›Ich gehe vor‹«, erwiderte Phin. »Und du hast sie erreicht. Darf ich es Wes sagen?«
    Sophie schloss die Augen. »Ich will meine Schwester nicht verraten.«
    »Sofern sie Zane nicht erschossen hat, tust du das auch nicht«, entgegnete Phin. »Wes wird sie nicht dafür verhaften, dass sie die Leiche bewegt hat, er ist hinter größeren Fischen her.«
    Sie begann zu zittern. »Dieser verdammte Duschvorhang. Er verfolgt mich sogar in meinen Träumen.«
    »Du glaubst doch nicht, dass sie ihn erschossen hat, oder?«, fragte Phin, und Sophie schwieg ein bisschen zu lange.
    »Nein«, sagte sie schließlich. »Aber ich glaube, sie könnte ihm vielleicht die Schlaftabletten gegeben haben. Davy hat sich in Jugendzeiten mal an jemandem mit Schlaftabletten gerächt, und wir haben erst kürzlich davon gesprochen. Ich bin mir wirklich nicht sicher.« Sie legte die Hand an ihren Kopf. »Das tut wirklich weh, weißt du das?«
    »Du brauchst jetzt Ruhe«, sagte Phin und stand auf. »Komm, lass uns gehen. Ich werde Ed bitten, dir ein stärkeres Schmerzmittel zu geben, und du kannst über dem Buchladen schlafen.«
    Sophie schloss die Augen. »Ich kann Amy nicht allein lassen.«
    »Das musst du aber«, erwiderte Phin. »Das ist deine einzige Überlebenschance.«
    Die Ratssitzung am nächsten Tag war furchtbar, sogar noch furchtbarer, als Wes zu offenbaren, dass die

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