Die Naschkatzen
heißen?«, fragte Liz verständnislos.
»Ich will nicht Bürgermeister sein«, erklärte Phin. »Und das habe ich nie gewollt. Ich werde jetzt ein letztes Mal um dieses Amt kämpfen, aber erwarte bitte nicht mehr als das von mir, um dem Erbe der Tuckers gerecht zu werden. Verdammt, ich habe bereits viel zu viel dafür geopfert.«
»Und das alles nur wegen dieser Frau.« Liz wurde beinahe hysterisch.
»Exakt.« Kein Bürgermeister mehr, schoss es ihm durch den Kopf, und er fühlte sich bei diesem Gedanken wie befreit. Keine Ratssitzungen, keine verbohrte, sturköpfige Bürgerschaft mehr, keine weiteren Auseinandersetzungen über Straßenlaternen und Brücken, nur noch Bücher und Dillie und Pool.
Und Sophie. Langsam wich die Verkrampfung aus seinen Muskeln, und er entspannte sich. Sophie und ihren dämlichen Film hatte der Himmel geschickt.
»Sie hat dich korrumpiert«, stieß Liz wütend und frustriert hervor. »Sie hat -«
»Nun, das liegt in ihrer Familie«, meinte Phin unbeeindruckt. »Deine nächsten Enkel werden zur Hälfte aus der Art schlagen.«
Liz erstarrte.
Mitfühlend nickte Phin ihr zu. »Ja, ich werde sie wohl heiraten müssen. Tut mir Leid, Mom. Ich weiß, dass du andere Pläne für mich hattest. Hast du mir noch irgendwas zu sagen, bevor du mich enterbst?«
Liz schluckte und setzte ihre übliche Miene auf, die signalisierte, Jetzt sei vernünftig, oder ich bringe dich um. »Du kannst sie doch nicht allen Ernstes heiraten wollen. Schließlich ist sie eine stadtbekannte Pornografin.«
Phin nickte. »Und im Pool hat sie mich auch besiegt.«
»Ach du lieber Himmel«, stieß Liz hervor und sank auf die Stufen.
Sophie wartete vor dem Rathaus, bis Liz endlich auftauchte. In diesem Moment stieg sie hastig aus dem Auto und stellte sich ihr in den Weg. »Ich muss mit Ihnen sprechen.«
Liz ging weiter. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
»Dann werde ich zu Wes gehen«, setzte Sophie hinzu. »Er würde es zwar nicht an die große Glocke hängen, aber es wäre immer noch besser, wenn wir beide uns hier kurz unterhielten. Sie wissen doch, dass man in dieser Stadt nichts verheimlichen kann.«
Liz verharrte eine endlos lange Minute lang regungslos, während sie Sophie von oben bis unten musterte. »Im Auto«, willigte sie schließlich ein. »Ich würde es bevorzugen, wenn uns die Leute nicht zusammen sehen.«
Sophie nickte und stieg in den Wagen.
»Was wollen Sie?«, fragte Liz, nachdem auch sie im Auto Platz genommen hatte.
»Ich will, dass Sie nicht mehr versuchen, mich umzubringen«, sagte Sophie.
Mit einem Mal fiel die zur Schau getragene Kühle von Liz ab. »Wie bitte?«
»Irgendjemand hat versucht, mich umzubringen. Und Sie sind die einzige Person hier in dieser Stadt, die mich dafür genügend hasst.«
Liz griff zur Tür. »Das ist doch läch -«
»Ich verstehe Sie. Auch ich würde nahezu alles tun, um meine Familie zu beschützen. Sie wollen nur das Beste für Phin und Dillie, und das bin wahrhaftig nicht ich. Aber das spielt keine Rolle, da ich ohnehin abreisen werde.« Sophie beugte sich vor und gab sich Mühe, ernsthaft und überzeugend zu wirken. »Aber mit Verlaub, Mrs. Tucker, Sie müssen aufhören, andere Menschen zu attackieren. Ich denke, Sie brauchen Hilfe. Ich kenne einen hervorragenden Therapeuten in Cincinnati, der äußerst diskret ist.« Mit aufgesperrtem Mund starrte Liz sie an, sodass Sophie schnell hinzufügte: »Verstehen Sie doch, ich werde abreisen, aber früher oder später wird eine andere Frau auftauchen; und so, wie Sie das bisher gehandhabt haben, ist es mit Sicherheit nicht die richtige Art und Weise.«
Liz fand ihre Stimme wieder. »Sie glauben also wirklich, ich hätte versucht, Sie umzubringen?«
»Ich glaube, dass Sie alles tun würden, um Phin zu schützen und die Wahl zu gewinnen«, erwiderte Sophie. »Ich weiß nicht, was für Sie wichtiger ist, und genau das mag ich an Ihnen nicht, obwohl ich durchaus nachvollziehen kann, dass Sie Phin beschützen möchten. Aber bitte nicht so.«
Liz lehnte sich zurück. »Was, bitte schön, ist Ihnen denn genau widerfahren?«
»Mrs. Tucker -«
»Ich habe niemals versucht, Sie umzubringen.« Liz sprach die Worte im Brustton der Überzeugung aus und so bestimmt, dass Sophie begann, Zweifel zu hegen. »Wenn ich Sie hätte verletzen wollen, hätte ich andere Möglichkeiten gefunden. Ich würde niemals meine Familie einem Risiko aussetzen, indem ich gegen das Gesetz verstoße.«
»Oh«, meinte Sophie nur.
»Was ist
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