Die Naschkatzen
meinte Phin und ließ sie nicht aus den Augen, während er den Hund hinter dem Ohr kraulte. »In Temptation gibt es nichts Nervenaufreibendes.«
Nur dich , dachte Sophie, und er grinste sie an, als könne er ihre Gedanken lesen.
»War nett mit Ihnen, Sophie Dempsey«, sagte er und richtete sich auf, um sich zu dem Wagen zu begeben, wo Wes bereits auf ihn wartete.
»Gleichfalls«, antwortete Sophie, während sich ihr Puls langsam wieder beruhigte. »Und falls wir uns nicht mehr sehen sollten, vielen Dank für Ihre Hilfe.«
»Oh, Sie werden mich wieder sehen«, sagte Phin, ohne sich umzudrehen.
»Klasse.« Sophie schaute ihm nach, einerseits froh, dass er endlich verschwand, andererseits den Anblick seines knackigen Hinterns genießend.
Amy trat zu ihr, um sich mit ihr gemeinsam an dem Anblick zu erfreuen. »Das war‘n Tag, was?«
»Würdest du mir noch einmal erklären«, sagte Sophie, »was mit ›nur wir drei‹ geschehen ist?«
Amy zuckte mit den Schultern. »Du hast den Hund eingeladen.«
Sophie sah auf den Hund hinunter, der mit seinen Kleopatra-Augen ihren Blick voll inniger Verehrung erwiderte.
»Der Hund bleibt noch ein Weilchen«, sagte Sophie. »Der Bürgermeister verschwindet.«
Als Sophie an diesem Abend ihre Dusche nahm und sich währenddessen in ununterbrochenen Lobpreisungen über Wes wegen des neuen regulierbaren Brausekopfes erging, stellte der Hund seine Vorderpfoten auf den Badewannenrand und winselte. Er war so verdreckt und sah derart Mitleid erregend aus, dass Sophie »Okay« seufzte und ihn zu sich in die Wanne hob und abspritzte, und er sichtlich das Wasser genoss, bevor sie ihn mit Eukalyptus-Lavendel-Shampoo einseifte. Eine halbe Stunde später saßen sie beide geföhnt in der Küche und genossen die leicht abgekühlte Nachtluft, die durch die Fliegengittertür strömte, wobei der Hund den Eisriegel, den Sophie sich gerade einverleibte, nicht aus den Augen ließ. Sophie leckte an der Eiscreme und begann erneut, sich Sorgen zu machen wegen des Unfalls, des Films und des Bürgermeisters.
Sie wurde noch immer von quälenden Gedanken geplagt, als Amy in ihrem Babydoll-Pyjama die Treppe herunterkam. Nicht viel anders hatte sie mit zehn ausgesehen. Sie setzte sich Sophie gegenüber auf den Stuhl und zog ihre Knie zum Kinn hoch.
»Wir brauchen eine Liebesszene«, sagte Amy. »Clea will eine haben.«
»Eine Liebesszene.« Damit hätte sie rechnen müssen, das sah Clea ähnlich. Als Ersatz für Clea bedachte Sophie die Tapete mit einem finsteren Blick. »Ich kann keine Liebesszene schreiben. Vor allem nicht, wenn diese verdammten Dinger mich anstarren.«
»Du kannst doch ein kreatives Tief nicht mutierten Riesenkirschen in die Schuhe schieben«, sagte Amy, bevor sie innehielt und murmelte: »Oh. Kirschen.«
»Was?«, fragte Sophie, und Amy erwiderte: »Du weißt schon. Kirschen. Und Chet.«
»Chad«, berichtigte Sophie und lehnte sich ein wenig betroffen zurück. »Das ist es nicht, da bin ich sicher.« Sie sollte Brandon fragen. Er wusste alles über ihr Unterbewusstsein. Mit gerunzelter Stirn blickte sie zu dem Wandapparat. Sie hätte Brandon bereits früher anrufen sollen, aber sie hatte ihn schlichtweg vergessen.
Unbehaglich rutschte Amy auf ihrem Stuhl hin und her. »Clea hat beschlossen, dass Rob ihr Liebhaber sein soll. Sie meint, er ist für das, was ihr vorschwebt, besser geeignet.«
»Darauf wette ich.« Sophie dachte kurz darüber nach und nickte. »Sie kommt also zurück, um ihren Freund aus Jugendtagen wieder zu sehen, und verliebt sich in dessen Sohn. Ein großes Konfliktpotenzial.
Sie dachte die Sache zu Ende. »Ach du meine Güte, ein großes Konfliktpotenzial. Frank wird einen Anfall bekommen.«
»Wenn wir es richtig anstellen, kriegt er es gar nicht mit«, meinte Amy. »Schreib einfach eine nette Verführungsszene, die wir schnell abdrehen können.«
Sophie richtete sich auf und drückte eine Taste auf ihrem Power Book, um den Ruhezustand zu beenden. »Wer verführt wen?«
»Machst du Witze? Clea ist eine altmodische Frau. Er verführt natürlich sie.«
»Also machen wir keine Dokumentation.« Sophie begann, die Kopfzeile der Szene einzutippen, und Amy wandte sich abrupt ab und stand auf. »Hey, was ist los?«, wollte Sophie wissen.
»Nichts«, erwiderte Amy.
Sophie wies auf den Stuhl. »Setz dich.«
Amy setzte sich, ließ die Füße diesmal jedoch auf dem Boden.
»Ich bin sehr geduldig«, sagte Sophie, »aber du verheimlichst mir doch etwas, und das
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