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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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es Rachel auf der Zunge. Ich kann gehen, wohin ich will
    »Außerdem braucht er dich im Geschäft.« Virginia hielt inne, um ihre Tochter herzlich anzulächeln. »Und ich wüsste nicht, was ich ohne meine Kleine tun sollte. Ich würde mir solche Sorgen machen, wenn du fortgingst. Und du möchtest mir doch keinen Kummer bereiten, nicht wahr?«
    Rachel verspürte einen Anflug von Ärger. »Was ist denn, wenn es mich unglücklich machen würde, hier zu bleiben? Du willst doch nicht, dass ich unglücklich bin, oder?«
    Virginia lächelte noch immer. »Dein Vater und ich wissen, was das Beste für dich ist, Rachel. Du hast immer schon Dinge gewollt, die nicht gut für dich waren. Erinnerst du dich noch, als du auf dem Jahrmarkt unbedingt zwei Portionen Zuckerwatte essen wolltest? Wir haben dir aber nie zwei gekauft, weil wir wussten, dass es dir nicht gut bekäme.«
    »Hier geht es nicht um Zuckerwatte«, wandte Rachel ein und versuchte, die Verzweiflung in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Hier geht es um mein Leben.«
    »Warum suchst du dir nicht hier in Temptation eine Arbeit?« Virginia gab die letzten Bohnen in die Schüssel und stand auf. »Lass uns mal überlegen, was du tun könntest. Natürlich nichts zu Anspruchsvolles, weil du bald deine eigenen Kinder haben wirst.« Sie nahm die Schüssel vom Tisch, und Rachel änderte ihre Taktik.
    »Ich halte es für möglich, dass Sophie hier bleiben wird, um zu arbeiten«, sagte sie und beobachtete ihre Mutter aus dem Augenwinkel. »Phin hat ein Auge auf sie geworfen, das ist nicht zu übersehen, und wenn er sich entscheidet, dass er sie haben will, wird sie bleiben müssen.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Virginia und hielt die Schüssel vor die Brust gepresst. »Ihr beide seid sozusagen verlobt.«
    »Mutter.« Rachel holte tief Luft .Jetzt oder nie . »Sieh mal, Phin und ich waren nie verlobt, wir wollten uns nie verloben, und wir werden uns nie verloben.« Die Augen ihrer Mutter wurden zu einem schmalen Schlitz, sodass Rachel schnell eine andere Richtung einschlug. »Und außerdem bin ich sicher, dass er nun hinter Sophie her ist. Er hat immer diesen Ausdruck in den Augen, wenn sie in der Nähe ist. Mich hat er nie so angeschaut.« Gott sei Dank.
    »Das ist doch nur physisch«, sagte Virginia geziert. »Er hat einmal den Fehler mit dieser Diane begangen, aber das wird ihm nicht noch einmal passieren. Dafür wird schon Liz sorgen. Ich werde sie anrufen und ihr von dieser Sophie erzählen, damit sie der Sache einen Riegel vorschiebt.« Sie nickte Rachel zu. »Du bist die Richtige für ihn, und Liz weiß das. Ihr beide kennt euch schon seit Ewigkeiten. Das ist eine gute Grundlage für eine Ehe. Komm jetzt und schäl die Kartoffeln, danach kannst du ein wenig Unkraut jäten.«
    »Wundervoll«, sagte Rachel, entschlossener denn je, der Stadt den Rücken zu kehren.
    Um neun Uhr war es in der Taverne so schlimm, wie Phin befürchtet hatte: Zu viele Leute, die sich auf Biegen oder Brechen amüsieren wollten, während Billy Ray Cyrus aus der Jukebox dudelte. Er und Wes trugen ihr Bier nach hinten zu einem der mit Hunderten von Initialen zerkratzten Tische an der Rückwand. Eine halbe Stunde später hatte er sein zweites Bier hinuntergespült, Kopfschmerzen und ernsthaft vor zu gehen.
    »Neun Uhr ist lange vorbei«, sagte er zu Wes. »Sie kommen nicht. Lass uns zum Laden gehen und Pool spielen.«
    Doch weil Wes an ihm vorbeilächelte, drehte er sich um und erblickte Amy in einem blauen Stretch-Top.
    Und hinter ihr erschien Sophie.
    Sophies Haar fiel in lockeren, dunklen Wellen auf ihre Schultern, ihre Wangen waren gerötet, und sie trug ein roséfarbenes Minikleid, das über ihren Brüsten spannte. Erst als Phin ihre gesamte Erscheinung erfasste, fiel ihm auf, dass er keine Ahnung hatte, was sie bisher getragen hatte. Irgendwas Braunes, glaubte er sich zu erinnern. Nicht so etwas.
    Bislang hatte er nicht einmal bemerkt, dass sie Brüste hatte. Genau das, was er brauchte, um seine Gedanken von ihrem Mund abzulenken.
    »Nun?«, fragte sie und beobachtete ihn aufmerksam, während er sich bemühte, den Blick auf ihr Gesicht zu richten.
    »Nettes Kleid.« Er rutschte herüber, um ihr Platz zu machen, da Amy sich bereits auf der anderen Seite des Tisches neben Wes niedergelassen hatte.
    »Es ist keineswegs nett.« Sophie schlüpfte neben ihn und stellte ihren Drink auf den mit Kerben übersäten Tisch. »Im Übrigen bin ich nie nett. Aber trotzdem vielen Dank für das Kompliment.

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