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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich habe es von Clea geborgt. Sie hat es in der High School getragen.« Zweifelnd blickte Sophie an sich hinunter. »Damals war es wahrscheinlich hochmodern.«
    »Wenn es Ihnen nicht gefällt, als nett bezeichnet zu werden, sollten Sie kein Rosé tragen.« Phins Blick fiel in den runden Ausschnitt des Kleides. Tolle Aussichten.
    Sophie zerrte an dem Stoff. »Es ist nicht rosé, sondern magentarot. Oder vielleicht Wassermelone.«
    »Es ist rosé«, beharrte Phin. »Genau wie Ihr BH, wie ich sehe.«
    »Diese neun Stiche haben Sie rein gar nichts gelehrt, was?« Sophie gab es auf, am Ausschnitt des Kleides zu fummeln, und griff stattdessen nach ihrem Drink.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Phin, das Schlimmste ahnend.
    »Rum mit Diätcola«, antwortete Sophie. »Und bitte keine Witze darüber, was für ein Weibergetränk das ist. Mir schmeckt‘s.«
    Er saß neben einer Frau mit einem derart schlechten Geschmack in Sachen Alkohol, dass sie guten Rum mit Aspartam panschte. Er sah über den Tisch zu Wes, der mit den Schultern zuckte und eine kaum merkliche Bewegung mit dem Kopf machte, die besagte, Du kannst jetzt gehen. Amy redete wie ein Wasserfall über Beleuchtung und Kamerawinkel, und Wes wandte ihren Worten wieder seine ganze Aufmerksamkeit zu, den Arm hinter ihr über die Lehne der Sitzbank drapiert. Ein Polizeichef im Glück.
    Sophie blickte sich in der Bar um, als sei sie im Zoo. »›Sinnlos, die Fledermäuse zu erwähnen‹«, sagte sie zu Amy, und Phin runzelte die Stirn. Dann fügte sie hinzu: »›Der arme Hund wird sie früh genug zu Gesicht bekommene« Phin kommentierte: »Oh. Hunter S. Thompson.«
    Sophie warf ihm einen finsteren Blick zu. »Das ist Johnny Depp. Wer ist Hunter S. Thompson?«
    »Ein Schriftsteller«, antwortete Phin. »Fear and Loathing in Las Vegas. Ein großartiges Buch. Wer ist Johnny Depp?«
    »Ein Schauspieler«, sagte Sophie. »Fear and Loathing in
    Las Vegas . Ein mittelmäßiger Film.«
    »Sie sind also nervös«, meinte Phin und versuchte, nicht hinzuschauen, wie Sophie ihre Lippen mit der Zunge befeuchtete.
    »Ich? Aus welchem Grund sollte ich nervös sein?«, wollte Sophie wissen und verschüttete ein wenig von ihrem Drink.
    Phin zog einen Stapel Servietten aus dem Ständer und legte sie auf die Pfütze, während Wes auf seine Hemdentasche klopfte und zu Amy sagte: »Ich habe etwas für dich.« Er holte ein Brillenetui hervor und reichte es ihr.
    Sie öffnete es und sagte: »Meine Sonnenbrille«, in einem Tonfall, in dem eine weniger interessante Frau »Meine Diamanten« gesagt hätte.
    »Ich habe sie auf dem Armaturenbrett gefunden«, erklärte Wes. »Schien mir das Mindeste zu sein, was wir zur Entschädigung für einen so unfreundlichen Empfang tun konnten.«
    »Sie wollen uns auf den Arm nehmen«, meinte Sophie, während sie den Rest ihres Drinks aufwischte.
    Amy setzte die Brille auf. Sie sah bizarr aus: Ein dicker, pinkfarbener Plastikrahmen in Form von Katzenaugen mit Strassverzierung in den Ecken. Sogar die Gläser waren pink.
    »Du hast pinkfarbene Gläser einsetzen lassen!« Amy hüpfte Wes vor Begeisterung beinahe auf den Schoß.
    Auch er sah recht erfreut aus. »Ich konnte nicht erkennen, welche Farbe die alten hatten«, sagte er. »Aber Mindy beim Optiker meinte, dass pink am besten aussehen würde.«
    »Mindy ist ein Genie«, sagte Amy hinter ihrer Brille. »Diese Gläser sind viel besser als die alten.«
    »Hast die Dinger aber reichlich schnell besorgt«, sagte Phin leise zu Wes, während Sophie sich vorbeugte, um die Gläser genauer zu begutachten.
    »Ich habe Duane nach Cincinnati zu einem dieser Stundenservices geschickt«, erklärte Wes, ohne den Blick von Amy zu lösen.
    »Du hast deinen Deputy nach Cincinnati geschickt, damit du – aua!« Phin rieb sich das Schienbein, als Sophie sich wieder zurücklehnte und Wes anlächelte.
    »Sie gehören eindeutig zu den Guten«, sagte sie zu ihm. »Wir sind schwer beeindruckt.«
    »Klar sind wir das«, stimmte Amy zu. »Die Dinger sind Klasse.«
    Phins Pflichten als bester Freund waren erfüllt. Ein kluger Mann würde nun gehen. Er wandte sich zu Sophie, um sie zu bitten hinüberzurutschen, damit er aufstehen konnte. Da fiel sein Blick erneut auf ihr Kleid.
    Andererseits würde die ganze Sache, wenn er zu früh aufbrach, so konstruiert aussehen wie sie war. Es würde ihn nicht umbringen, noch ein paar Minuten länger zu bleiben, damit Amy nichts merkte. »Und, wie kommen Sie mit dem Film voran?«, fragte er Sophie

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