Die Naschkatzen
denen ich geschlafen habe, bist du der Erste, der ruckzuck ein Kondom zur Hand hat -«
»Sie behauptete, sie nähme die Pille, und ich glaubte ihr.« Auch Phin rutschte ein Stück weg, bis sie weit auseinander saßen wie Fremde. »Ich mache nie den gleichen Fehler zweimal.«
In Sophie flackerte der Ärger auf. »Du denkst also, ich versuche -«
»Natürlich nicht.« Phil schnitt ihr die Worte ab. »Lieber Himmel, Sophie.« Er holte tief Luft. »Ich denke nicht mehr viel an sie. Wir waren nur ein paar Monate zusammen. Drei Monate nach Dillies Geburt starb sie bei einem Unfall.«
»Ein Unfall?«, fragte Sophie. »Auf der Alten Brücke?«
»Nein.« Phin starrte über den Fluss. »Dort drüben starb sie. Sie kam mitten in der Nacht nach Hause, fiel die Verandastufen hinunter und schlug so unglücklich mit dem Kopf auf, dass sie verblutete, bevor ihre Mutter aufwachte und sie fand.«
»Das muss schrecklich für Dillie gewesen sein.«
»Dillie hat sie nie gekannt«, sagte Phin. »Bei Diane traten nach der Geburt Komplikationen auf, also nahm ich das Baby mit nach Hause zu meiner Mutter. Nachdem sie aus dem Krankenhaus kam, hat Diane sie nie besucht.«
»Wohntest du denn nicht mit ihr zusammen?«
Phin schloss die Augen. »Meine Ehe dauerte etwa zwei Monate, und das waren die beiden schlimmsten Monate meines Lebens. Als mein Vater starb, zog ich zurück auf den Hügel zu meiner Mutter, weil sie einen Zusammenbruch erlitten hatte. Ich befürchtete, ich würde sie beide verlieren.«
Sophie dachte an Liz‘ eisigen Gesichtsausdruck. »Das könnte so einiges erklären.«
»Und ich ging nie zurück. Mom war wie versteinert, und Diane war glücklicher ohne mich, solange sie das Haus am Fluss behalten konnte.« Er schüttelte den Kopf. »Sie hatte es endlich geschafft, in die bessere Gesellschaft aufzusteigen. Sie wollte nicht mich, sie wollte nur meinen Namen und mein Haus.«
»Das tut mir Leid«, meinte Sophie.
»Ist schon gut«, erwiderte Phin. »Ich wollte sie ja auch nicht. Ich war nur dumm genug und zahlte dafür. Aber ich habe Dillie bekommen, und dafür würde ich sofort wieder genauso handeln. Dillie war das alles wert.«
Sophie nickte. »Ich kann nicht glauben, das Diane ihr Baby nicht wollte.«
»Sie war nicht der mütterliche Typ«, erklärte Phin. »Und ich glaube, dass es damals schon einen anderen Mann gab. Sie warf mit dem Geld nur so um sich, aber so viel bekam sie nicht von mir.«
Sophie war entsetzt. Ein Liebhaber so schnell nach... Sie richtete sich auf. Das konnte nicht stimmen. Keine Frau wünschte sich eine Affäre sofort nach der Entbindung. »5o- fort nach dem Krankenhaus? Und du hast nie erfahren, wer der Kerl war?«
»Nein. Es war mir egal. Und es ist mir auch jetzt egal.«
Sophie sah ihn ungläubig und erzürnt an. »Phin, das hier ist Temptation. Jeder in der Stadt hätte bei dir auf der Matte gestanden, um dir unter die Nase zu reiben, wer der Kerl war.«
»Sophie, es war mir egal. Ich hatte eine Mutter, die vor Kummer halb verrückt war, ein Baby, von dessen Pflege ich keine Ahnung hatte, und einen brandneuen Job als Bürgermeister, weil ich die Amtszeit meines Vaters beenden musste. Diane war das geringste meiner Probleme.«
»Sie war das geringste deiner Probleme, nachdem sie in das Haus am Fluss gezogen war und dich in Ruhe ließ.«
Er sah sie stirnrunzelnd an. »Wovon sprichst du?«
Deine Mutter hat deine Frau bestochen. »Vergiss es. Es spielt keine Rolle, was du vor neun Jahren gemacht hast.« Sophie starrte auf den Fluss hinaus. »Dillie hat dir also von ihrem Besuch hier erzählt. Bist du sauer deswegen?«
Er nickte, und sie fühlte sich entsetzlich. »Es macht die Dinge komplizierter. Sie hat beschlossen, dass sie eine Mutter braucht, und ich will nicht, dass sie dich ins Herz schließt und glaubt, dass du ihre neue Mutter wirst.«
»Ich glaube, ich möchte jetzt gehen«, sagte Sophie. »Diese Unterhaltung deprimiert mich ziemlich.«
»Ich weiß«, sagte Phin. »Mir gefällt sie auch nicht.«
Keiner von ihnen rührte sich.
»Und sonst, wie war dein Tag?«, fragte Sophie belanglos.
»Stephen hat es geschafft, die Porno-Verordnung durchzudrücken«, sagte Phin. »Es ist das erste Mal, dass der Rat einen Beschluss fasste, gegen den ich mich ausgesprochen habe. Es ist ihm auch gelungen, nahezu jeden davon zu überzeugen, dass ich bei diesem Film meine Finger im Spiel habe. Wenn also irgendetwas hier nicht mit rechten Dingen zugehen sollte, ziehst du mich mit in den
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