Die Naschkatzen
Schlamassel.«
»Gut zu wissen«, sagte Sophie.
»Und meine Mutter hält dich für eine zweite Diane. Sie warnte mich, das Dillie etwas herausfinden könnte. So ist das nun mal mit meiner Mutter. Sie hat immer Recht.«
Er ließ dies so klingen, als ob er ein Verbrechen begangen hätte. Sophie zuckte unweigerlich zusammen. »Weißt du, es zwingt dich niemand dazu, hierher zu kommen und mit den Schmuddelkindern zu spielen. Keiner zwingt dich, die Grenze zu überschreiten.«
»Ich denke, ich sollte jetzt nach Hause fahren«, sagte Phin und stand auf. »Ich rufe dich an.«
Sophie nickte und drehte sich nicht um, um ihm nachzublicken. Krampfhaft bemühte sie sich, nicht loszuheulen. Sie drehte sich nicht um, bis Lassie sie mit seiner kalten Nase anstupste. »Hey«, sagte sie, zwinkerte schnell die Tränen weg und wandte sich um. Hinter ihr stand Davy, mit zwei noch verpackten Dove Bars in der Hand und dem Hund an seiner Seite.
»Möchtest du, dass ich ihm eine Abreibung verpasse?«, fragte er und reichte ihr einen der Eisriegel.
»Nein.« Sophie schniefte laut, nahm das Eis und klopfte mit ihrer freien Hand neben sich auf den Steg. »Setz dich her und hör auf damit.«
Davy setzt sich, während der Hund sich auf ihrer anderen Seite niederließ und den Eisriegel sehnsüchtig im Auge behielt.
»Er war wütend, weil du sein Kind kennen gelernt hast, stimmt‘s? Zum Vögeln bist du gut genug, aber nicht, um dich zu Hause vorzustellen.« Ais Sophie bei seinen Worten zusammenzuckte, biss Davy in sein Eis. »Okay, das tut weh«, sagte er mit vollem Mund. »Aber sieh es ein, solange noch Zeit ist. Er ist nicht der Richtige für dich.«
»Keiner ist der Richtige für mich.« Sophie biss in die süße Schokolade und ließ sie im Mund schmelzen. Das war ein großer Trost, aber es reichte nicht. Sie musste an Frank denken, der gesagt hatte, ›Es wäre nicht so schlimm, wenn ich nicht für diese eine Nacht gedacht hätte, dass da mehr war.‹ Mir geht‘s wie dir, Frank.
»Bist du okay?«, fragte Davy.
Sophie nickte. »Ich weiß, dass du Recht hast. Wenn er so sauer darüber ist, dass ich sein Kind kennen gelernt habe, verdient er mich nicht.«
»Ich will nicht Recht haben, ich will, dass du glücklich bist«, meinte Davy.
»Ich glaube, das ist im Moment keine Alternative«, sagte Sophie leise und aß, den Kopf an Davys Schulter gelehnt, schweigend ihr Eis zu Ende, während sie versuchte, sich auf die guten Dinge im Leben zu konzentrieren, auf diejenigen, die sie haben konnte, und nicht darauf, was sie an Großartigem gerade verloren hatte.
In den nächsten drei Tagen beobachtete Sophie Rachel dabei, wie sie alle ihre Reize und Talente aufbot, um Leo davon zu überzeugen, sie mitzunehmen, und gleichzeitig ihrer Mutter aus dem Weg zu gehen, die nun häufig vorbeischaute. Währenddessen widmete sich Amy mit ganzem Herzen dem Video. Amy war erfolgreicher bei ihrem Vorhaben. Am Donnerstag fuhr Leo allein mit einer Rohfassung von Zärtliche Leidenschaften - »Den Titel müssen wir ändern«, hatte er auf dem Weg aus der Tür gesagt - nach L.A. zurück, und Amy machte sich daran, den Schnitt ihrer Dokumentation fertig zu stellen. »Ich werde sie Willkommen in Temptation nennen«, sagte sie zu Sophie. »Genau wie das Schild, das wir auf unserer Fahrt hierher gesehen haben.«
»Wie nett«, meinte Sophie. Danach versuchte Zane, sie in die Enge zu treiben mit seiner Drohung, Phin all ihre Geheimnisse zu verraten, falls sie die Dreharbeiten nicht abbrechen würde, damit Clea mit ihm nach Hause käme. Freilich waren die einzigen aufregenden oder von der Norm abweichenden Dinge in ihrem Leben diejenigen, die sie mit Phin verbrochen hatte, also bereitete ihr das keine Sorgen. Natürlich konnte er Phin erzählen, dass sie einen Softporno drehten, aber wenn er das tat, müsste Phin wenigstens anrufen. Seit jenem Gespräch auf dem Steg hatte sie nichts mehr von ihm gehört; er war ganz offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dass ihm sein Kind wichtiger war als großartiger Sex, eine Feststellung, die Sophie theoretisch begrüßte, die sie ihm praktisch jedoch übel nahm.
Als Amy daher die Sicherungen herausflogen, holte Sophie tief Luft, ging in den Keller und wechselte sie aus, wie Phin es ihr gezeigt hatte. Um sich abzulenken, putzte sie anschließend das Haus, verstaute die hässlichsten Möbelstücke im Schuppen und lüftete alle Zimmer. Dabei fiel ihr auf, wie schön das Haus eigentlich war mit seinen gemütlichen Zimmern und
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