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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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hatte das denn mit dem Alkohol zu tun?
    Nun, auch er konnte schreiben.

     
    Nouvelle Espérance: 21!

     
    Als er die 18 durchstrich und seine geschwungenen, kleineren Lettern darunter setzte, war er sich der vollen Aufmerksamkeit des Commodores gewahr. Natürlich hatten die Terraner wohl ihre geretteten Leute befragt. Sogar über ihn! Ob Jasko aussagefähig gewesen war, stand zur Debatte, aber die anderen wussten auch indirekt einiges von dem, was Belians ehemaliger Freund gewusst hatte. Die Offiziere hatten natürlich viel geredet. Die Zeit verging sehr langsam, wenn man eingesperrt war, und jeden Abend von halb neun bis irgendwann vor sechs Uhr am Morgen waren die Männer im umgebauten Geräteschuppen des Guts eingeschlossen gewesen. Zusammen mit Belians ehemaligem Instruktor, der von Abraham rigoros ausgehorcht worden war. Auch darüber dachte der verratene Jugendliche mittlerweile zwiegespalten. Er sorgte sich um Leutnant Jasko, der für ihn irgendwie wieder nur Kristian geworden war, aber gleichzeitig konnte es ihm selbst das Genick brechen, wie viel die Terraner seinetwegen über ihren potenziellen Informanten Belian wussten.
    Yon war kurz überrascht, erwies sich dann aber als hartnäckig.

     
    Terra: 18
    Vietnam = Terra

     
    Der Offizier zeigte erneut fragend auf das Glas und hob wieder die Flasche, aber Belian blieb gleichfalls stur.
    Der Siebzehnjährige lächelte, um der Bewegung die Schärfe zu nehmen, und schüttelte dabei den Kopf.
    Anstatt sauer zu sein oder weiter zu drängen, grinste auch der dritthöchste Befehlshaber der Föderationsflotte und enthüllte dabei blendend weiße Zähne, die in dem dunklen Gesicht geradezu leuchteten. Es war ein anziehendes und ehrliches Lächeln, das von einem hochgereckten Daumen begleitet wurde. Jasko hatte das während einer Mathelektion in Belians Zimmer auch einmal gemacht und später erklärt, das signalisiere Zustimmung oder Beifall. Nur wieso war der Commodore fröhlich, nachdem er doch gerade beleidigt worden war?
    Wenn man irgendwo zu Gast war, schlug der Eingeladene in der Regel keine Angebote aus. Das war unhöflich, und dieser Usus war auf die hiesige Situation auch durchaus irgendwie übertragbar.
    ‚Versteh einer die Terraner!’
    Jetzt wurde alles wieder weggepackt, da es natürlich auch ein Affront war, allein zu trinken, wenn der Gast nichts annahm. Wenigstens das war international und galt wohl insbesondere für Alkohol.
    Bevor sich weitere solcher missverständlichen Szenen abspielen konnten, kehrte Commander Garther zurück, und nach ihm trat Julien Niven ein.
    Belian fuhr zusammen, denn das hatte er nicht erwartet. Er hatte an Heathen oder Maitland gedacht, aber doch nicht an seinen Zellengenossen von der Raumstation!
    „Julien!“ Seinen freudigen Ausruf sofort bedauernd rief Belian gleich weniger nachdrücklich hinterher, um der Höflichkeit Genüge zu tun: „Guten Tag! Wie geht es dir?“
    „Hi, Etienne.“ Ein gemurmelter englischer Gruß, aber der Leutnant sah ihn nur kurz an und dann gleich wieder weg, als habe er sich verbrannt. Im Gegensatz zum Anzugträger Belian steckte der einarmige Terraner aus unerfindlichen Gründen sonderbarerweise nicht mehr in der Galauniform, sondern in einem gleichen grauen Trainingsanzug, wie Belian sie auf der Berlin auch besaß. Und das auf dem terranischen Flaggschiff!
    Den Commodore als Höhergestellten grüßte der Leutnant sogar ganz spät! Nach Belian!
    Irgendetwas lief mit den Konventionen Terras heute schief, denn langsam begriff der Siebzehnährige gar nichts mehr. Bloß war er hier nicht allein, also war es unmöglich, die Fragen laut zu stellen.
    Stattdessen musste er seinem Genossen… seinem Freund nachdrücklich erklären, weshalb er ihm diese Unannehmlichkeiten bereitet hatte. Niven fühlte sich hier nämlich auch sehr unwohl und machte auch keine der terranischen Respektsgesten, die einem höheren Offizier zustehen mochten.
    „Mister Niven.“ Ein deutlicher kühler Unterton und eine nachfolgende, eindeutig an Commander Garther gerichtete Frage Yons, die der Schiffskommandant sehr resigniert beantwortete.
    Verärgert wies der Admiral den Commander an, sich wieder auf den Stuhl des Flaggleutnants zu setzen, während Niven als gerettetes Opfer weiter stehen musste!
    Unweigerlich stand auch Belian auf, obwohl er mehr Mühe hatte. Sein Freund sollte in Ermangelung einer Sitzgelegenheit nicht weiter stehen, während er selbst saß!
    Erst Commander Garthers verstohlener, aber voller

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