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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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befindliche, eingefahrene Tunnel war heute jedoch nur der Zugang zur dahinterliegenden Schwärze des Alls. Kein Schiff. Nur der Tod.
    Francis Garther verkraftete es längst nicht mehr. Sein unterdrücktes, vom Knebel halb verschlucktes Schluchzen war qualvoll und verzweifelt. Nur zwei Unteroffiziere in grüner Uniform verhinderten sein Zusammensacken.
    Kristian Jasko hatte die Augen erneut geschlossen. Sein Gewicht wurde wieder von anderen Personen gehalten, aber diesmal tat es weh, weil es nicht die eigenen Leute waren. Das verzerrte Gesicht des Invaliden bezeugte sein Leiden.
    Andreas Maitlands Brust hob und senkte sich stoßweise. Gelegentlich zuckte der Leutnant, als wolle er sich befreien.
    Julien Niven starrte in die Ferne. Nur ein krampfhaftes Schlucken zeugte von seiner Angst, während es bei William Heathen der Schweiß war, der das Gesicht des zweitältesten Offiziers glänzen ließ. Beide bewahrten aber Haltung. Irgendwie.
    Genauso wie auch Belian es tat. Er stand ganz am Ende. Nummer sieben. Auf irgendetwas musste er sich konzentrieren, um sich nicht wie Garther an fünfter Stelle selbst Schande zu bereiten.
    ‚Ich sterbe sowieso, also aufrecht und nicht auf Knien! Ich sterbe sowieso…’ Dieses Mantra gab ihm Halt. Genauso wie die Fixierung auf Adrian Gervais de Tourennes und Jean Prévôts älteren Bruder. Beide standen in der ersten Reihe der gemeinen Zuschauer hinter den feindlichen Offizieren. Egal, ob sie ihn früher gemocht hatten oder nicht, beide jungen Männer von Nouvelle Espérance standen aufgerichtet da. Sogar der Sohn eines mit dem Geschlecht der Auvergne verfeindeten Ducs erwies Belian stumm die Ehre, indem Achtung in seinen Augen glomm. Alle sechs Rekruten, die von Nouvelle Espérance stammten, bewunderten ihn. Hier gehörte er hin und nicht zu den Terranern. Er würde als Bürger von Nouvelle Espérance sterben!
    Leutnant Ginnes Rosil stand mit dem Commander etwas ungewöhnlich ebenfalls in der zweiten Reihe. Stocksteif und ihn gleichfalls anblickend. Immer noch ohne jede Sympathie. Nach dem Angriff auf einen seiner Landsmänner natürlich erst recht. Belian riss sich von jenem Anblick los, als Abraham plötzlich nach seiner Muttersprache ins Französische wechselte.
    „Auch dir ich nochmals danken und entschuldige, Etienne. Leider vermochte ich du ebenso nicht zu schützen wie meine Besatzung. Du hast meine Offiziere und mir auf deine Heimatwelt Gutes getan viel, und ich dir bitte genau wie ich meine Leutnants gerade gebeten, zu sein tapfer und nicht hinsehen. So Gott will wir sehen nachher. Sei stark. Seid stark alle. Es wird sein schnell und nicht wehtun.“
    Eine nun doch etwas zögerlich klingende englische Frage verhieß auch den sinkenden Mut des Commanders, obwohl Abraham sich bemühte, es bestmöglich zu verbergen.
    Vice Admiral Naples nickte nur, aber er wirkte langsam sehr ungeduldig. Anscheinend reizte Abraham das, was irgendwie ein vorgeschriebener Pflichtteil dieser Veranstaltung zu sein schien, langsam über Gebühr aus.
    Warum, das wurde schnell klar. Abraham bediente sich eines Tonfalls, der seine englischen Sätze ohne Zweifel als Gebet identifizierte.
    „… Amen.“ Vielleicht hätte er jetzt diese Geste gemacht, die Niven und er manchmal auf Nouvelle Espérance ausgeführt hatten, aber mit auf den Rücken gefesselten Händen konnte der ranghöchste terranische Offizier das natürlich nicht.
    Obwohl Belian für einen Moment entsetzt gewesen war, dass ein Mörder so dreist Gott anrufen konnte, hatte auch er diese Idee aufgegriffen und gedanklich diese Zuflucht gesucht. Jeffrey Abraham hatte Angst, aber nach zwei englischen Worten, die Garther erneut hörbar heulen ließen, trat er entschlossen und von allein vor. Dabei löste er sich sogar aus dem Griff der ihn festhaltenden Männer.
    Ein Unteroffizier aus Sirius drückte den Knopf, der die Schleuse beinahe geräuschlos aufgleiten ließ. Sie war so gut und sorgfältig gewartet wie die ganze Raumstation, die einst dem König von Nouvelle Espérance unterstanden hatte.
    Der beinahe auch unmittelbar danebenstehende Heathen schrie in den Knebel und begann trotz seines gefolterten, geschwächten Körpers, sich gegen den Griff der beiden ihn stützenden und haltenden stämmigen Feinde aus ACI zu wehren.
    Sein Vorgesetzter war bereits auf dem Weg, ohne die Feinde noch eines Blickes zu würdigen, aber nun blieb er nochmals stehen.
    „Nein, William. Bitte…“ Was auch immer der Rest der Bemerkung in ihrer Muttersprache

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