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Die neue Lust am Essen: Vom Laster Nikotin und Fastlife zu Lebensgenuss und Slow Food (German Edition)

Die neue Lust am Essen: Vom Laster Nikotin und Fastlife zu Lebensgenuss und Slow Food (German Edition)

Titel: Die neue Lust am Essen: Vom Laster Nikotin und Fastlife zu Lebensgenuss und Slow Food (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermine Pfrogner
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regelmäßige Blick ins Erfolgsprotokoll, vielleicht die Aussicht auf großzügige Belohnung oder von allem etwas. Vielleicht hatte ich auch bloß Glück gehabt, einfach nur Glück, Riesenglück.
    Wie auch immer, es hatte sich gelohnt. Die Lust auf Nikotin war mir gänzlich vergangen und der Rauch der anderen weckte nicht einmal mehr Erinnerungen. So blickte ich also dankbar und stolz auf dieses erste Jahr meines neuen Lebens und das definitive Ende meiner Raucherkarriere zurück.
    Nun denn, auf ins Reisebüro, das ersparte Geld verjubeln! Angesichts des nahenden Winters am besten irgendwo im Süden, je südlicher, desto besser, und so lange wie möglich. Mit meiner beachtlichen Barschaft ließ sich da sicher einiges anfangen.
    Aber halt! Vorher gab es noch etwas zu tun …
    In der hintersten Ecke des Abstellraums lehnte immer noch der große Papiersack, in den ich vor genau einem Jahr alles geräumt hatte, was ich fortan nicht mehr brauchen wollte. Eine Menge Aschenbecher, sieben angebrochene Zigarettenpäckchen, fast eine ganze Stange im Originalzustand wie in der besten alten Zeit ohne hässliche Drohbotschaften.
    Wahrscheinlich hätte ich diesen überaus kostbaren Schatz im Internet zu einem wahrhaft astronomischen Preis verscherbeln können, um dann noch länger und noch weiter in den Süden abzudampfen – aber ich hatte Besseres vor.
    Ich schnappte mir die Altlast, zog eine warme Jacke über und eilte zum Müllplatz. Die Aschenbecher deponierte ich vorläufig auf der Kellerstiege, um sie später im dunklen Verlies verschwinden zu lassen. Dann machte ich mich ans Werk.
    In einem letzten akribischen Akt der Vergangenheitsbewältigung befreite ich mich endgültig von meiner verflossenen Liebe. Das Zellophanhäutchen, das ihr Glanz verlieh, kam in den Restmüll. Dann fischte ich die Zigaretten einzeln aus ihrer Hülle, riss den Filter ab (Restmüll!), warf das zerrupfte Tabakröllchen in die Biotonne und schließlich Papier zu Papier. Mit immer größerer Befriedigung arbeitete ich mich durch den Vorratsberg. Restmüll – Restmüll – Biotonne – Papier. Restmüll – Restmüll – Biotonne … Im allerletzten Licht des Tages zerpflückte ich das letzte Päckchen. Schließlich landete auch noch der große Papiersack bei seinesgleichen.
    Überaus zufrieden klopfte ich mir die letzen Tabakkrümel von den Fingern. Das war’s dann wohl. Deckel drauf auf die Vergangenheit!
    Mit leeren Händen, das Herz aber voller Freude, kehrte ich ins Haus zurück. Und zur großen Genugtuung, den Abschied vom Nikotin geschafft zu haben, kam jetzt das gute Gewissen angesichts dieser vorbildlichen Altstofftrennung.
    Der Rest war Sache der Müllabfuhr.

Teil 2
Vier Jahreszeiten auf dem Teller – Rezepte
    Die Besinnung auf das gerade Verfügbare, auf gute Lebensmittel aus nächster Nähe, erschließt uns völlig neue Genusswelten und eine neue Lebensqualität.
    Die Versorgung aus dem regionalen Raum schafft einen neuen Zugang zu unserem täglichen Essen, bringt die Jahreszeiten auf unsere Teller zurück und bereitet uns verblüffende Geschmackserlebnisse und immer neue Freude an Köstlichkeiten, die uns rundum guttun.

Einkaufstipps
    Slow Food empfiehlt eine saisonal und regional gebundene Ernährung, die die Schätze der lokalen Märkte nutzt. Um diese in der Fülle des täglichen Angebots überhaupt zu erkennen, braucht es Interesse, eine gewisse Bereitschaft zum Umdenken und ein paar einfache Regeln.
Tipp 1: Nie ohne meinen Saisonkalender!
    Kaufen Sie Obst oder Gemüse grundsätzlich nur, wenn es in Ihrer Region Saison hat. Wählen Sie bei unbedingt notwendigen Importen das „kleinere Übel“ (zum Beispiel Zitrusfrüchte aus Sizilien statt aus Südafrika) und achten Sie dabei auf das Fairtrade-Label.
    Saisonkalender finden Sie u. a. unter folgenden Links:
    www.umweltberatung.at
    www.verbraucherfuersklima.de
    www.foodnews.ch
    www.verbraucherzentrale.it
Tipp 2: Keine Chance für Etikettenschwindel!
    Werden Sie kritisch und wachsam. Prüfen Sie stets die Herkunft der Ware und achten Sie ganz besonders auf das Kleingedruckte. Nicht selten wird aus Kostengründen Gemüse und Obst (auch Fleisch bzw. Wild und Geflügel) selbst dann importiert, wenn es hierzulande reichlich vorhanden ist. In den Feinkostabteilungen der Supermärkte wimmelt es nur so von Importware. Bedenken Sie, dass es für nahezu jedes dieser Produkte eine heimische Alternative gibt.
    Achtung, Bio-Falle! Bio-Ware boomt unter den verschiedensten Labels, aber „bio“

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