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Die neue Lustschule

Die neue Lustschule

Titel: Die neue Lustschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Maaz
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sexueller Aktivität besteht, dass man körperlichen und seelischen Kontakt wünscht, sich wohlig entspannen möchte, kann praktisch das verbale Vorspiel eröffnen. Statt auf spontane Geilheit zu warten, wird sexuelle Erregung allmählich aufgebaut. Man kann und sollte seinen Wünschen, den Erwartungen und Vorstellungen Ausdruck verleihen. Ein Zwiegespräch lebt von den persönlichen Mitteilungen: wie es mir geht, was ich will oder nicht will, was ich mir wünsche, was ich gern hätte, was ich bekommen und was ich geben möchte, was ich ausprobieren will, aber auch, was mich stören oder behindern würde, was mich ängstigt, irritiert oder abtörnt. Bei jedem der beiden Partner muss die Bereitschaft bestehen, sich mitzuteilen, ohne den Partner kritisieren, belehren oder verletzen zu wollen und möglichst sogar, ohne ihn zu beraten oder zu befragen. Die autonome, ichbetonte Aussage ist die beste Grundlage, um die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse erst einmal selbst wahrzunehmen und in das Gespräch einzubringen.
    Wenn man sich auf diese Weise ganz Intimes mitteilt, öffnet man sich bereits verbal und trägt zum gemeinsamen Erregungsaufbau bei. Gar zu hören, was der Geschlechtspartner für erotische Phantasien, Bedürfnisse und Wünsche hat, kann anmachen und das folgende gemeinsame Tun gut vorbereiten und abstimmen. Auf diese Weise lassen sich auch falsche Erwartungen klären und aus Unsicherheiten resultierende Ängste verringern oder sogar auflösen. Man erfährt und lernt zu akzeptieren, dass kein Tag wie der andere ist, dass sich auch die sexuellen Bedürfnisse in stetiger Veränderung befinden. Kein Sex ist wie ein anderer! Etwas zugespitzt formuliert: Jeder Sex ist eine neue Herausforderung, den Weg zur Lust zu finden, was mehr oder weniger gut gelingt, sich aber durch lustbetonte Vorgespräche und Absprachen immer verbessern lässt.
3. Erotische-sexuelle Zwiebewegung
    In Ergänzung zu den von Michael Lukas Moeller entwickelten «Zwiegespräche» bieten Dr. Ulrike Gedeon und ich «Zwiebewegungen» als körperbezogenen (nonverbalen) Austausch in Partnerseminaren an. Es geht darum, ohne sprachliche Verständigung einen Dialog durch Bewegung zu führen. Damit lassen sich die jeweilige Beziehungsdynamik und versteckte Konflikte hervorragend «auf die Bühne» bringen. Zudem sind für die meisten die Erfahrungen mit «Zwiebewegung» viel stärker emotional besetzt, wohingegen sie bei sprachlichen Mitteilungen eher dazu neigen, sich zu verstecken oder etwas vorzumachen. Der Körper lügt nicht!
    Bei einer Zwiebewegung stehen sich die Beteiligten in der Regel in frei gewähltem Abstand einander gegenüber und verleihen durch Mimik, Gestik, Bewegungen und Handlungen dem aktuellen Befinden, soweit es die Partnerschaft berührt, Ausdruck. Möglichst soll dies bewegungsdialogisch abwechselnd, aufeinander reagierend, geschehen. Auf diese Weise lässt sich die Beziehung nonverbal diagnostisch gut erfassen, zugleich können Bewegungsangebote (etwa miteinander gehen, sich führen, sich umarmen, sich berühren und hänseln, gegeneinander kämpfen und miteinander spielen) eine therapeutische Wirkung entfalten.
    Das Prinzip der Zwiebewegung lässt sich aber genauso für intime Stunden empfehlen. Eine erotische Zwiebewegung kann Vorspiel sein, um sich zu animieren, wechselseitig zu erregen und sich dabei aufeinander ein- und abzustimmen. Man kann beispielsweise angekleidet beginnen, das Entkleiden als Zwiebewegung zelebrieren und dann auch den sexuellen Akt wie in einem Bewegungsdialog vollziehen. Jeder von beiden kann via Bewegung und Handlung etwas ausprobieren und Angebote machen, auf die der Partner reagiert, indem er seinerseits weitere Angebote macht. Auf diese Weiseentwickelt sich eine größere Bewusstheit hinsichtlich der eigenen Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten wie auch derjenigen des Partners. Die erotisch-sexuellen Bewegungs- und Handlungsimpulse treten deutlicher hervor (diagnostisch) und lassen sich durch Ausprobieren, gegenseitige Anregung und Mitnahme spielerisch erweitern (therapeutisch), mit dem Effekt, dass die körperlichsexuelle und die psychisch-beziehungsdynamische Dimension auf eine wunderbare Art und Weise zusammengeführt werden.
    Als Beispiel sei der Bericht eines Paares sinngemäß wiedergegeben:
    «Stück für Stück haben wir unsere Kleidung abgelegt und uns nackt in verschiedenen Posen animiert. Dann haben wir, nackt wie wir waren, ein wenig getanzt und uns wechselseitig an verschiedenen

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