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Die neue Menschheit

Die neue Menschheit

Titel: Die neue Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chad Oliver
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einem kalten grauen Himmel. Er machte seine nackte Haut fast taub. Er trieb seine Leute weiter an! Es war zu kalt anzuhalten.
    Er überdachte seine Strategie noch einmal und fand keinen Fehler. Sie würde funktionieren. Sie mußte. Aber …
    Das farblose Land war so tot, so still. Die Kälte war gewaltig, füllte die Welt. Die große bleiche Sonne gab nur Licht, aber keine Wärme. Nirgendwo waren Tiere zu sehen. In der ganzen weiten Ebene rührte sich nichts. Keine gehörnten Tiere weideten. Keine bräunlichen Großkatzen lauerten hinter kahlen Büschen. Keine Insekten summten in der Luft.
    Er fand die Würfel. Sie waren so still wie der Stein in seiner Hand. Er ließ sie, wo sie waren, ging an ihnen vorbei. Vielleicht erwachten sie wieder zum Leben.
    Er gab sich nicht der Verzweiflung hin, hielt an seiner Überzeugung fest. Aber wenn er sich täuschte? Nun, er durfte sich einfach nicht täuschen! Er hatte es genau geplant, hatte es sich immer und immer wieder durch den Kopf gehen lassen. Nun mußte nur noch gehandelt werden.
    Er fand die Löcher in dem harten Boden. Sie waren leicht zu sehen. Er mußte sie alle finden, das war wichtig! Wenn sie in die Löcher kamen, mußten sie auch wieder heraus.
    Oh, er erinnerte sich gut an sie, an diese kleinen braunen Tiere mit den weißen Streifen an den Seiten. Damals waren sie von keiner Bedeutung für ihn gewesen, er war hinter größerer Beute her. Er hatte gelernt. Die Kälte hatte ihn in sein Nest getrieben. Bei ihnen mußte es das gleiche sein. Sie waren dort unten, unter seinen Füßen, in ihrem kuschligen Bau.
    Er mußte ihre Löcher verstopfen und sie ausgraben. Er hatte keine Ahnung, wie tief sie sich verkrochen hatten, aber das kümmerte ihn auch nicht.
    Er postierte seine Leute an den Löchern, an allen, die er gefunden hatte. Dann holte er tief Luft und fing an. Es ging zunächst sehr langsam. Er mußte den gefrorenen Boden mit seinem Stein aufschlagen und dann mit dem Stock weiterstochern. Es dauerte. Aber er fand den Gang, folgte ihm, immer wieder Erde aushebend. Ihm wurde schnell warm, und Aufregung erfüllte ihn, die seine Schwäche kompensierte.
    Wenn seine Leute nur stehenblieben! Er wußte, daß sie froren, so reglos wartend. Er wußte, daß Unruhe sie quälte. Vielleicht stapften sie einfach weg und kehrten zu ihren Nestern zurück. Er konnte sich nicht auf sie verlassen.
    Er verdoppelte seine Anstrengung, grub wie besessen. Da hörte er sie: ein gedämpftes Quieken, Scharren. Es entfernte sich.
    Er richtete sich auf, brüllte. Dort! Sie hatten ein Loch zwischen einigen Büschen übersehen. Die Nager quollen heraus, rannten …
    Verzweiflung griff nach ihm. So nahe zu kommen, und dann …
    Er brüllte seine Wut hinaus. Er konnte nicht alles allein schaffen. Er brauchte Hilfe.
    Er bekam sie. Sein Freund aus dem Gewitter sah, was geschah. Er raste zum Fluchtloch, schwang den Stock. Er schlug die Nager zurück, zermalmte einige.
    Er grinste erleichtert. Die anderen blieben auf ihren Posten. Er hatte seine Leute unterschätzt! Er wandte sich wieder seinem Graben zu, riß ihn weiter auf. Er fand sie zitternd zusammengekauert in einem jetzt freiliegenden Bau. Er stieg hinein. Er zerdrückte sie mit seinen Prankenhänden. Jene, die fortzulaufen versuchten, erschlug er.
    Es funktionierte!
    Seine Leute brüllten ihre Begeisterung hinaus, befreiten sich so von aller Frustration, die sich in den langen kalten Nächten gestaut hatte. Sie töteten alles, was sich bewegte, und bald lagen überall die kleinen, gebrochenen braunen Tiere herum. Sie hörten erst auf, als keines mehr lebte.
    Der Bau war vernichtet. Nur die Menschen lebten.
    Vom Bach blies ein kalter Wind, aber sie spürten ihn nicht. Sie sammelten die erschlagenen Nager ein, hoben auf, was sie tragen konnten und rannten lachend und glücklich zurück zu ihrem Wäldchen. Dort warfen sie die toten Tiere auf einen großen Haufen und hüpften, die Fäuste zum Himmel hebend, um ihn herum.
    Sie waren die Sieger. Sie hatten gewonnen! Sie genossen diesen Sieg.
    Er teilte die Beute auf. Er gab keinem mehr als dem anderen. Seiner Gefährtin gab er ihren Anteil als erste. Das war sein gutes Recht. Und dann begann das große Essen. Ah, das war Nahrung!
    Er schälte die haarige Haut ab. Sie hob er für später auf. Es war Fett daran, das heruntergekratzt werden konnte. Er aß alles, außer den Knochen. Sein Bauch füllte sich, rundete sich. Neue Kraft durchströmte ihn und Wärme. Er nagte die Knochen ab, dann brach er

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