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Die Neuen - Herz des Gladiators - Nachbars Garten

Die Neuen - Herz des Gladiators - Nachbars Garten

Titel: Die Neuen - Herz des Gladiators - Nachbars Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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sehen, ihre Wangen waren gerötet, und auf ihrer Stirn perlte Schweiß. Die trockenen, zerwühlt wirkenden Haare bewiesen, dass sie nicht etwa aus der Dusche kam.
    Georg hatte den Fuß in der Tür und vergaß die Blumen.
    „Du bist nicht allein!“, stieß er hervor.
    „Sollte ich das sein?“
    Mit wenig Zartgefühl schob er sie zur Seite und drängte sich an ihr vorbei in die Wohnung. Er wusste genau, wo das Schlafzimmer war, und er hielt darauf zu. Die Tür stand einen Spalt offen. Er drückte sie vollends auf – und sah niemanden. Das Bett war leer, ein wenig unordentlich vielleicht, aber leer.
    Oder täuschte der erste Blick? Georg riss die Schranktüren auf. Kleider.
    Missmutig warf er den Blumenstrauß mitten auf das Bett und fluchte.
    „Hast du den Verstand verloren?“ Hanna stand hinter ihm in der Tür. Sie zog ihr Badetuch eng um ihren Körper, als fürchte sie, sich eine Blöße zu geben.
    Georg stockte, schüttelte sich. „Hanna, ich …“ Er wusste nicht, was er sagen wollte. Dann fiel ihm etwas ein: „Du hast eben zugegeben, dass du nicht alleine bist.“
    „Gorgon“, begann sie. „Ich habe nichts zugegeben. Und ich denke auch, es wäre besser, wenn du jetzt meine Wohnung verlassen und dich beruhigen würdest. Wenn du weißt, was du willst, kannst du wieder zurückkommen, und wir reden miteinander. Einverstanden?“ Sie gab die Tür frei, und Georg verließ zögernd das Schlafzimmer.
    Plötzlich wirbelte er herum. „Er ist im Wohnzimmer! Gott, was bin ich für ein Idiot!“
    Bis zum Wohnzimmer waren es nur drei Schritte. Wenn er geglaubt hatte, dort einen Mann anzutreffen, der hastig in seine Kleider schlüpfte und die Flucht vorbereitete, hatte er sich getäuscht.
    Stick lag nackt auf der Couch, erregt, erhitzt, und wartete darauf, dass seine Partnerin zu ihm zurückkam.
    Stick …
    „Gorgon“, sagte Stick. „Du störst. Du störst mächtig.“
    Georg drehte sich zu Hanna um. Seine Blicke flogen über ihren Körper, über ihr Gesicht. „Du bist mein Mädchen, Hanna. Meines.“
    Sie lächelte. „Ich habe immer den Champion gemocht, Gorgon. Das hast du immer gewusst.“
    Ja, er hatte es gewusst. Hätte er sich eingebildet, irgendetwas anderes an ihm würde sie interessieren, dann hätte er nicht jedes Mal aufs Neue verzweifelt versucht, einen Sieg zu erringen. Es war überhaupt nicht überraschend, dass sie sich Stick zugewandt hatte, dass ihr perfekter Körper jetzt ihm gehörte, dem Sieger des letzten Turniers.
    Dem Mörder von Muay Dad.
    „Es hat dir gefallen, als Stick ihn getötet hat, nicht wahr?“, fragte Georg aufgeregt. „Das war etwas, das ich dir nicht geben konnte.“
    „Ich wollte kein Blut sehen“, entgegnete Hanna. „Nur einen Champion.“
    „Aber es gibt einen Unterschied zwischen …“ Zwischen einem fairen Kämpfer und einer gnadenlosen Bestie, wollte er sagen, aber es kam ihm lächerlich vor, in dieser Situation von Moral zu sprechen, und er schluckte die Worte hinunter.
    „Möchtest du dich mit mir schlagen?“, erkundigte sich der nackte Stick. „Um Hanna? Nur wir beide? Ohne lästige Zuschauer, ohne Regeln, ohne einen Indianer, der uns sagt, was wir zu tun oder zu lassen haben?“
    Georg wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er war nicht einmal sicher, ob er Hanna zurückhaben wollte. Er begehrte sie noch immer, und wahrscheinlich würde er sie sein Leben lang nicht vergessen können, aber wollte er wirklich um sie kämpfen, bis aufs Blut, bis zum Tod, wenn es sein musste?
    „Wer ist der Mann, mit dem du gesprochen hast, Stick?“, fragte Georg. „Was hat er aus dir gemacht?“
    „Du lenkst ab“, mischte sich Hanna ein. „Stick hat dich etwas gefragt.“
    „Kennst du den Mann, Hanna?“, wandte Georg sich an sie.
    Sie sagte nichts.
    „Ist das dein Geheimnis? Kennst du ihn auch? Was für ein Spiel spielt ihr mit mir?“
    „Es hat mit dir überhaupt nichts zu tun“, erwiderte Hanna. „Und es ist auch kein Spiel.“
    „Komm schon, bringen wir’s hinter uns“, drängte Stick. „Ich werde Hanna gleich noch mal rannehmen.“ Sie kicherte. „Aber nicht, solange du zusiehst, mein Freund. Los, gehen wir’s an!“
    „Ohne Waffen“, sagte Georg. „Und nicht bis zum Tod.“
    „Keine Regeln“, grinste Stick. „Keine Regeln.“
    Georg war kein Feigling. Aber in diesem Moment sträubte sich alles in ihm dagegen, sich mit Stick zu prügeln. Langsam drehte er sich um.
    „Du hast Schiss“, bemerkte Stick. „Du hast gesehen, was ich mit dem Alten

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