Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise
unartikulierter Laut entrang sich der Kehle des Chevaliers. Sein Becken stieß nach vorne, dann verströmte er sich in den Mund des Arabers, der Mühe hatte, alles zu bewältigen. Als es vorbei war, setzte er sich auf seinen Fersen zurück und blickte Marie abwartend an.
Sie machte ihm ein Zeichen, und er entfernte sich lautlos, um sich neben dem Podest im Schneidersitz niederzulassen. Ungeniert zog er seinen Lendenschurz beiseite und schloss die Faust um sein erigiertes Glied.
Marie wandte sich ab. Sie spürte Schweißtropfen zwischen ihren Brüsten und in den Achselhöhlen. Ihre Bewegungen waren fahrig, und die Muskeln ihrer Beine schienen sich in steife Holzpfosten verwandelt zu haben. Die Erregung, die sie zu Beginn empfunden hatte, war verschwunden und durch gespannte Nervosität ersetzt worden. Mit einiger Mühe ging sie um den Chevalier herum und winkte dem Nubier zu, der näher trat.
»War es gut?«, flüsterte sie von hinten in sein Ohr und musste ihre Stimme nicht verstellen, damit sie heiser klang.
»Gut?«, wiederholte er ebenso heiser. »Oh ja, es war in der Tat gut.«
»Und das ist erst der Anfang.« Sie bedeutete dem Nubier, ihn auf den Nacken zu küssen. Während er die Lippen entlang der Wirbelsäule gleiten ließ, fasste er nach vorne und packte die leicht erschlaffte, aber noch immer halb aufgerichtete Rute.
»Marie«, stöhnte der Chevalier. »Habt Mitleid. Gönnt mir eine Pause.«
Sie drückte den Kopf des Nubiers beiseite, damit sie die Illusion aufrecht halten konnte, dass sie es war, die ihr Opfer liebkoste, ehe sie antwortete. »Ich kenne kein Mitleid. Niemals. Und schon gar nicht heute Nacht.«
Der Nubier blickte sie fragend an, doch sie schüttelte den Kopf und beugte sich wieder zum Ohr des Chevaliers. »Wisst Ihr noch, was Ihr mit mir getan habt, wie Ihr mir einen schier unglaublichen Höhepunkt verschafft habt?«
»Da gab es einiges, vielleicht könnt Ihr meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen.«
»Oh, ja, das werde ich.« Sie nickte dem Nubier zu, der mit seiner freien Hand geschickt einen Tiegel aus seiner Pluderhose holte, ihn aufklappte und seinen Zeigefinger in die ölige Substanz steckte. Die Schnelligkeit der Aktion verriet große Routine, ebenso die Tatsache, dass der Tiegel wieder umgehend in den Weiten der orangefarbenen Beinkleider verschwand.
Ohne die Rute des Chevaliers loszulassen, platzierte der Nubier den fettigen Zeigefinger zwischen die Backen. »Nun, kehrt Eure Erinnerung zurück?«, erkundigte sich Marie und fuhr fort, ohne seine Antwort abzuwarten. »Ich frage mich, ob es für Euch wohl auch so anregend ist.«
Der Zeigefinger glitt tiefer und begann sich im gleichen Rhythmus zu bewegen wie die Hand, die am erigierten Schaft auf und ab fuhr.
Wieder ballten sich die Hände in den Ledermanschetten zu Fäusten. Ein dünnes Rinnsal Schweiß sickerte von seinen Achseln über die Hüften zu seinen Schenkeln. »Das ist es, meine schöne Meisterin.«
»Wollt Ihr noch mehr?«, flüsterte Marie an seinem Ohr.
»Nehmt mich wieder in Euren Mund, dann könnt Ihr so viele Finger in mir tanzen lassen, wie Ihr wollt«, entgegnete er keuchend.
Marie machte dem Araber ein Zeichen. Geschmeidig stand er auf und kniete sich vor dem Chevalier nieder.
»Dann bittet mich, Euch Lust zu machen. Bittet mich, Euch kommen zu lassen.«
Seine Kiefer malten aufeinander und sein Kehlkopf bewegte sich, als er seine Überwindung hinunterschluckte. »Nehmt mich in Mund, Marie. Macht mir Lust, lasst mich kommen.«
»Ich sagte nicht, befehlt mir. Ich sagte, bittet mich.«
Sein Kopf flog zurück. »Ich bitte dich, mich in deinen heißen, samtigen Mund zu nehmen und deine Magie zu wirken. Ich bitte dich, mich kommen zu lassen.«
Marie zitterte. Sie sah die schweißüberströmte Kreatur vor sich, die vor Lust entstellten Züge, die Sehnen, die an Hals und Armen hervortraten. Das war es. Das hatte sie gewollt.
Sie sollte sich als Siegerin fühlen, stattdessen krampfte sich ihr Magen zusammen. Eine Stimme in ihr rief ihr zu, es damit genug sein zu lassen, die Männer wegzuschicken, und ihn einfach unbefriedigt bis zum Morgen in den Ketten zu lassen. Auch das wäre Rache und Demütigung genug.
Doch die andere Stimme rief ihr zu, es zu vollenden. Keine Schwäche zu zeigen. Habt Ihr den Schneid, es durchzustehen?
Erst jetzt begriff sie den tieferen Sinn seiner Frage. Sie grub die Fingernägel in ihre Handfläche. Sie war nicht schwach. Sie würde nie mehr schwach sein.
Sie nickte dem
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