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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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vierwöchigen Malediven-Urlaub aus dem Flugzeug gestiegen.
    »Sarah.« Das ist alles, was ich sagen kann. Gerade eben noch bin ich zu einem 80er-Jahre-Hit von den Pet Shop Boys herumgehüpft, jetzt stehe ich hier verschwitzt vor Sarah und fühle mich irgendwie schlecht. Weil sie so perfekt aussieht und ich immer noch das rotgesprenkelte T-Shirt trage und Olivenöl im Schritt habe und gar nicht gut aussehe. Aber irgendwie fühle ich mich auch gut. Sie ist da. Nun wird alles gut. Meine Penetranz hat gewirkt, und sie hat eingesehen, dass die Trennung ein Riesenfehler war. Natürlich werde ich ihr nicht gleich verzeihen, sondern um Bedenkzeit bitten. Solch ein Verhalten nennt man Stolz.
    Sarah lächelt mich an. »Herzlichen Glückwunsch zum Fünfunddreißigsten«, sagt sie.
    »Dreiunddreißig«, entgegne ich mit einer Stimme, die so klingt, als hätte ich hohes Fieber.
    »Ach, echt? Das tut mir leid.« Sarah lächelt immer noch. »Das ist für dich.« Sie reicht mir ein in Geschenkpapier eingepacktes Paket. »Mach es am besten erst auf, wenn du alleine bist«, empfiehlt sie mir.
    »Ja.« Ich glotze auf ihr Paillettentop.
    »Das ist übrigens Nils.« Sarah deutet auf einen blonden Wikinger, der sich bislang im Hintergrund gehalten hat und von mir noch gar nicht wahrgenommen wurde. Aber jetzt macht er einen Schritt nach vorn und schüttelt mir die Hand, und das so fest, dass ich fast aufschreie. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich gerne die Knochen brechen lassen.
    »Guten Abend.« Nils zeigt seine perfekten weißen Zähne. Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Wo könnte ich ihn schon mal gesehen haben? Fieberhaft denke ich nach. Im Sportstudio, in das er mit Sicherheit geht, nicht, denn ich gehe in keins.
    Hier im Café? Nein. Er wäre mir aufgefallen. Nils sieht eher so aus, als würde er ein proteingeschwängertes Eiweißgetränk nach dem Hanteltraining am Tresen des Fitness-Centers herunterkippen, aber kein Bier hier bei mir. Ich hasse das Gefühl, Leute schon mal gesehen zu haben und dann fällt mir nicht ein, wo.
    »Schöner Laden«, sagt Nils und nickt. »Den haben Sie aber sehr geschmackvoll eingerichtet.«
    Hat der einen Knall, oder was? Was labert der denn für einen Scheiß? Ist das eine Schwuchtel? JA! Das wird es sein. Sarah hat einen schwulen Freund mitgebracht. Sie hat viele Schwuletten in ihrem Bekanntenkreis. Dieser Nils ist einer von ihnen. Dass ich darauf nicht gleich gekommen bin. Gott sei Dank! Sarahs schwule Freunde sind mir doch herzlich willkommen!
    Und dann sagt Sarah: »Nils und ich werden an Silvester heiraten.«
    Und da weiß ich, dass Nils keine Schwulette ist. Mein Mund trocknet aus, ich schnappe nach Luft, dann trinke ich einen Schluck Champagner, der mittlerweile lauwarm ist, dann wird mir schwummrig, dann bin ich wieder klar, dann wanke ich ein wenig, dann stehe ich wieder ganz ruhig da, dann sehe ich zu Mr. Bean, der bedröppelt dasteht, dann sehe ich auf den Boden, dann sagt Sarah: »Ist alles in Ordnung?«, dann sage ich »Ja«, dann »Nein«, dann richte ich mich einigermaßen wieder auf, und dann stelle ich eine ziemlich dämliche Frage, nämlich: »Warum willst du ihn denn heiraten? Ich dachte, jetzt sei alles wieder gut. Ich hab dich auch dauernd angerufen.«
    Sarah lacht. »Das weiß ich, Leo. Es ist nicht an mir vorübergegangen. Und warum ich Nils heiraten will? Dreimal darfst du raten.« Sie macht eine Kunstpause. »Weil ich meine wahre, große Liebe gefunden habe, Leo. Deshalb.«
    »Ach.« Zum Glück steht Mia auf einmal neben mir und hält meinen Arm. »Das ist ja schön. Die wahre Liebe. Wie lange kennt ihr euch denn schon?«, frage ich und hoffe so sehr, dass meine Stimme nicht total verzweifelt klingt.
    »Ist was mit deinem Hals?«, fragt dieser dumme Nils.
    »Nein«, krächze ich böse. »Antworte mir bitte, Sarah.«
    »Ich habe Nils zwei Tage nach unserer Trennung kennengelernt«, bekomme ich freudig erregt erklärt.
    »Welche Trennung?« Nun keuche ich, weil ich eigentlich genau weiß, dass sie sich sehr wohl getrennt hat. Aber ich muss es versuchen. »Es gab keine Trennung. Du bist einfach gegangen, ohne was zu essen.«
    Hilfe, ich höre mich ja an wie ein besorgter Vater. (»Kind, zieh wenigstens eine Jacke an, wenn du rausgehst, du holst dir sonst den sicheren Tod.«)
    »Ach, Leo.« Sarah schüttelt den Kopf. »Hast du es denn immer noch nicht kapiert?«
    »Nein. Das war keine Trennung.«
    »Leonhard, ich glaube, wir sollten …«, setzt Mia an und will mich

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