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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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laberst mir blödes Zeug auf die Mobilbox. Es ist Schluss, du bist eine Niete im Bett, eine Niete , es ist aus! Hoffentlich kapierst du das jetzt endlich. So. Jetzt ist es raus.« Sie dreht sich zu Nils um. »Ich möchte gehen.«
    Er nickt unbeholfen. »Tja … was soll ich sagen, nichts für ungut. Und nur keinen Neid.« Er nickt mir zu.
    Jetzt weiß ich, wo ich den Kerl schon mal gesehen habe. Auf dem Kiez. Vor dem Silbersack . Er hat mit einer Frau geknutscht, die man kaum sehen konnte, weil er sie mit seinem Schwarzenegger-Kreuz verdeckt hatte. Da hat er das mit dem neidisch sein auch zu mir gesagt. Und die Frau, das war Sarah.
    Mit einem lauten Schrei stürze ich mich auf diesen Nils und will ihm jetzt endlich eine reinhauen, aber meine Faust saust ins Leere, weil ich nämlich angetrunken bin und Nils nüchtern ist. Er kann schnell genug ausweichen.
    »Mach dich doch nicht lächerlich«, sagt Sarah, und dann gehen sie, Hand in Hand.
    »Wir sollten jetzt alle ins Bett gehen«, sagt Mr. Bean zum wahrscheinlich tausendsten Mal und gähnt.
    Es ist drei oder vier oder fünf Uhr morgens, vielleicht auch 12 oder 13 Uhr mittags, wer weiß das schon. Und mir ist es so was von egal.
    »Ich gehe nicht ins Bett. Ganz sicher nicht ins Bett .« Anklagend schaue ich ihn an. Die Doppeldeutigkeit seiner Bemerkung soll ihm zu schaffen machen, tut sie aber nicht. Er stiert zurück und kapiert gar nichts.
    Ich, Leo Sandhorst, bin jetzt 33 Jahre alt − und eine Niete im Bett. Und ich soll mit einer Gummipuppe üben, die Vanessa heißt, dicke Titten hat und einen Schmollmund. Mr. Bean hat sein iPhone geholt und nach dieser Puppe gesucht, warum auch immer. Wahrscheinlich, um mich insofern zu beruhigen, als dass diese idiotische Vanessa zumindest ein hochwertiges Teil ist und ich nicht auch noch mit minderwertiger Ware abgespeist werde. Er hat uns die Produktbeschreibung auch noch laut vorgelesen:
    »Die Puppe: Vanessa ist leicht aufzublasen und hat kein Rückschlagventil, somit entweicht die Luft auch schnell wieder. Das Material duftet anfangs leicht nach Vanille, der Geruch hält sich aber leider nicht lange, wenn die Puppe erst mal aus ihrer Tüte raus ist. Vanessa entpuppt sich nach dem Aufblasen als sitzend mit leicht gespreizten Beinen und O-förmigem Lutschmund mit rosa geschminkten Lippen und schöner Nase. Leider sind am inneren Rand des Mundes scharfe Grate, die sich aber mit 180er Schmirgel leicht entfernen lassen. Die Anwendung: Vanessa sieht am besten aus, wenn sie nach dem Aufpusten aufrecht hingesetzt wird. Durch die leicht nach hinten stehenden Arme kann sie sich selbst ganz gut abstützen und fällt nicht so leicht um. Vanessa macht’s am liebsten aufrecht sitzend und in eine Ecke vom Sofa gedrückt. Vorsicht, hier sollte man etwas Luft ablassen, da die Beine eigentlich in Sitzposition und nur leicht gespreizt sind. Voll aufgeblasen wird sie das wohl nicht lange mitmachen.«
    Mr. Bean hatte eine Pause gemacht. »Was ist 180er Schmirgel?«
    Niemand hatte geantwortet.
    Es war mir auch völlig egal, was 180er Schmirgel ist.
    Ich bin eine Niete im Bett.
    Und alle, alle haben es mitgekriegt.
    Ich werde nie wieder auf die Straße gehen können, ohne dass man sich nach mir umdreht und mit dem Finger auf mich zeigt. Am besten, ich schließe das Café, oder ich benenne es um in »Nieten-Café«. Aber bei meinem Glück kommen dann wahrscheinlich nur noch die Mitglieder der Hells Angels in ihren nietenbesetzten Jacken zu mir.
    Oh mein Gott! Warum habe ich nur darauf bestanden, dass Sarah mir vor ALLEN Gästen die WAHRHEIT sagt? War ich nicht ganz dicht? Andererseits: Hat man mit so etwas rechnen können?
    Jedenfalls sitzen wir nun hier, und man überlegt, wie man mit mir verfahren soll.
    Die Gäste sind mittlerweile weg. Wir sind nur noch zu fünft, also ich, Mr. Bean, seine Schwester Edda, Frau Krohn und Mia. Na ja, wenn wir Vanessa, die Mr. Bean aufgepumpt hat und die jetzt auf einem Stuhl sitzt und uns anklagend mit offenem O-Mund anglotzt, mitzählen, sechs.
    »Das war wirklich kein schöner Geburtstag«, sagt Henriette und wackelt mit dem Kopf. »Meine Cremespeise ist gar nicht gegessen worden. Das ist merkwürdig, weil doch sonst immer alle meine Cremespeisen lieben.«
    »Die Leute sind ja gleich gegangen. Es ist überhaupt nichts gegessen worden«, sagt Mr. Bean. »Was sollen wir bloß mit dem ganzen Kram machen? Wir haben hier Essen für fünfzig Leute.«
    »Ist mir egal.« Ich starre Löcher in die Luft.
    »Armer

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