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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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mehr?«
    »Doch.« Jetzt erinnere ich mich.
    »Und Sarah hat heute Morgen mit ihrer Schwester telefoniert, und die hat mich danach angerufen.«
    »Und?« Jetzt ist Mia am Zug. »Was hat Sarahs Schwester denn erzählt?«
    » Äh, ja, sie meinte, Sarah hätte Leo eine Gummipuppe geschenkt, und Leo hätte sich darüber nicht so richtig gefreut, weil Sarah auch gesagt hat, dass Leo nicht gut im Bett sei. Also um ehrlich zu sein, hat sie gesagt … äh, also …«
    »Sie hat gesagt, du seist eine Niete im Bett, Leo«, vervollständigt Hanno den Satz und macht dabei ein so bedröppeltes Gesicht, als hätte das jemand zu ihm gesagt.
    »Hat sie das«, sage ich lahm, und Mias Hand liegt auf einmal auf meiner Schulter, was gut ist. Glaube ich.
    »Sarah erzählt viel, wenn der Tag lang ist«, erklärt Mia. »Wahrscheinlich, weil in ihrem Leben nicht sonderlich viel passiert.«
    »Wirklich?«, fragt Astrid und mustert Mia so, wie alle Frauen Mia mustern. Halb argwöhnisch, halb neidisch. Mia sieht nämlich selbst in Joggingklamotten und verschwitzt besser aus als die meisten ihrer Geschlechtsgenossinnen, die sich für eine Gala oder eine Hochzeit herausgeputzt haben. »Und dass Sarah ihm eine Gummipuppe geschenkt hat, das stimmt also auch nicht?«
    »Das war ein nicht ganz so lustiger Scherz. Aber Sarah ist ja nicht besonders erfinderisch, was diese Dinge betrifft. Sie ist ja eher ein bisschen … einfach.« Mia lächelt. »Wenn ich an ihre strassbesetzten Fingernägel denke. Primitiv nennt man das, glaube ich.« Sie lächelt jetzt noch breiter und blickt wie zufällig auf Astrids Fingernägel, auf denen sich ebenfalls Glitzersteinchen befinden.
    »Wir müssen dann mal weiter«, sagt Hanno und zieht Astrid mit sich fort. »Schönen Tag noch«, sagen beide im Gehen. Auf den Glühwein wollen sie wohl doch verzichten.
    Ich atme ein und aus und wieder ein und aus. »Das ist jetzt nicht wahr.« Flehend schaue ich Mia an. »Bitte sag, dass das nicht wahr ist.«
    »Na ja, hast du gedacht, das macht nicht die Runde? Dafür waren definitiv zu viele Leute da.« Sie sieht nicht einmal empört aus. »Willst du auch einen heißen Kakao?«, versucht sie mich abzulenken.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein danke. Das hilft jetzt auch nicht weiter, ich bin ja keine zwölf mehr. Was soll ich denn jetzt machen? Wie peinlich ist das denn bitte?!«
    »Du wartest einfach ab und machst gar nichts. Umso schneller ist Gras über die Sache gewachsen. Ist doch immer so.«
    »Na, auch unterwegs bei dem schönen Wetter?« Wir drehen uns um. Vor uns steht Mr. Bean’s Schwester Edda, neben sich drei weitere Frauen, die aussehen wie hungrige Insassen eines Arbeitslagers. Ihre Blicke sind feindselig, und es würde mich nicht wundern, wenn eine von ihnen gleich einen Vorschlaghammer zieht und damit auf uns eindrischt. Nur Edda sieht wie immer total niedlich aus. Sie, die sich selbst als Kampflesbe bezeichnet, trägt eine rosa Daunenjacke und hat Ohrenschützer aus hellblauem Plüsch aufgesetzt. Die anderen haben raspelkurze Haare und sind an allen möglichen Stellen gepierct. Bestimmt auch da, wo man es nicht sieht. Hoffentlich ruft gleich eine von ihnen »Dawai, dawai!«, und sie verschwinden.
    »Ist er das?«, fragt die ganz rechts Stehende, die fast eine Glatze und eine Drachentätowierung auf der Kopfhaut hat.
    »Mhm.« Edda nickt. »Das ist er.« Sie deutet extra noch mal auf mich, damit man mich auch bloß nicht mit Mia verwechselt. »Eigentlich wollten wir alle am Montag im Café vorbeischauen, weil meine Freundinnen dich unbedingt mal sehen wollten. Aber jetzt haben wir uns ja zufällig hier getroffen. Auch schön.«
    »Ja. Das ist toll.«
    »Kriegst du ihn nicht hoch, ist er zu kurz, kommst du zu schnell oder stehst du auf Typen oder was?«, will die ganz links Stehende wissen.
    Ich merke, wie mir schlagartig die Tränen in die Augen schießen, weil die Situation so peinlich ist. Habe ich das geträumt, oder hat mich eine der Lesben gerade gefragt, ob ich zu schnell komme? Es ist so schrecklich demütigend, und das alles auch noch vor Mia. Andererseits ist es besser als vor irgendjemand anderem. Trotzdem will ich es nicht, ich will es nicht, ich … und da umarmt mich Mia plötzlich, sieht mich lasziv und provokativ an und sagt: »Komm, Leonhard, ich will jetzt vögeln. Sofort. Lass uns gehen.« Zu den Straflagerarbeiterinnen sagt sie: »Diesen Schwanz, meine Besten, würdet ihr nie vergessen. Ihr habt was verpasst, glaubt mir. Da wird die beste Zunge

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