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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Aleytys ein listiges Schmunzeln.
    „Vorausgesetzt, Quale beschließt nicht, dich anderweitig beschäftigt zu halten.”
    „Phhah!” Aleytys zog die Nase kraus. „So ein Dummkopf ist er auch wieder nicht. Du meinst wirklich, sie greifen bei Nacht an?”
    „Ich weiß, daß sie es am Bunker nicht getan haben. Aber das hier ist etwas anderes … Mehr eine Rettungsaktion als ein Angriff. Ich glaube, sie werden zuerst heranschleichen und die Gefangenen zu befreien versuchen, bevor sie sich daran machen, uns zu töten. Männer werden in ihrer Kultur nicht einfach gefangengenommen.” Drijs Mund verbreiterte sich zu einem unerwarteten, kurzen Lächeln.
    „Wahrscheinlich ist es eine Beleidigung, Männer so zu behandeln, als seien sie Frauen.”
    „Willst du Quale warnen?”
    „Gott, nein. Ich hoffe, die Amar können ihre Leute befreien. Ich will nur nicht getötet werden.”
    Sobald der Schwarm passiert hatte und genügend weit weitergezogen war, um keine Gefahr mehr für sie darzustellen, befahl Quale den Amar, den Transporter weiterzuziehen, und eilte wieder voraus, um nach genießbarem Wasser und einem leicht zu verteidigenden Lagerplatz Ausschau zu halten. Als sie den verwüsteten Weg der Kinya-Kin-Kin überquerten, trat einer der Aasfresser gegen ein totes Kin. Er hob es auf, hielt es an einem kurzen, stummelartigen Lauf und schwenkte es herum. Es war etwa fünf Zentimeter lang, wie ein Ei geformt, das Maul am spitzen Ende mit mehreren Reihen höllisch scharfer Reißzähne gespickt. Es hatte große, runde Lauscher und kleine Augen, war von kurzem, grobem, grauweißem Fell bedeckt, hatte einen kurzen, buschigen Schwanz, sechs Beine und verstrahlte einen ekelerregenden Gestank.
    Ein Aasfresser hielt sich die Nase zu. „Schaff die verdammte Ratte weg, Herz, sonst wirst du sie fressen!”
    Herz grinste und schlenkerte das Kin unbeeindruckt weiter herum.
    „Verdammt, das, was du riechst, ist keine Ratte, sondern Herz.”
    Ein drahtiger, dunkelhäutiger Aasfresser mit langen, schmierigen Zöpfen grinste den hellhäutigen und größeren Mann höhnisch an.
    „Häng dir das Vieh um den Hals, Jaka, bis es reif genug ist, daß du es fressen kannst.”
    Mit einem Fluch schwang Herz das tote Kin über seinem Kopf und schleuderte es nach dem Spötter. Es klatschte gegen seine Jak-ke, und im nächsten Moment sprang der Mann Herz an.
    Andere Hyänen kamen angerannt, drängten die beiden auseinander. „Verdammte Narren!” - „Wenn Quale zurückkommt, legt er euch beide um!” - „Wenn ihr schon so tatendurstig seid, dann sucht euch ein paar Grünies und spielt mit denen!” Finster und noch immer wütend nach den Männern stoßend, die sie festhielten, ließen sich die beiden Aasfresser auf die rechte und die linke Seite des Transporters schieben. Die Prozession setzte sich wieder in Bewegung.
    „Sie werden reizbar.” Drij wischte ihr Gesicht ab und betrachtete den Dreck und die Nässe. „Es ist heiß genug - wenigstens kommt jetzt eine kleine Brise auf.”
    „Und das ist erst der erste Tag.” Aleytys zog ihr Hemd von der Haut ab. „Kein Mensch hat mir gesagt, daß es so schlimm ist. Ich wünschte, ich hätte eine Badewanne eingepackt.” Sie wischte sich über den Hals. „Oder wenigstens ein Handtuch.”
    Der Boden verlief erneut steiler abwärts, senkte sich zum zentralen und tiefsten Punkt des Beckens. Die Atmosphäre wurde noch trüber. Immer stärker wühlte die Brise durch die Nebelklumpen. Der breite Fleck der Sonne berührte den westlichen Horizont, und der Nebel darum herum schimmerte in Streifen gedämpfter Farben.
    Aleytys fühlte sich unbehaglicher, je weiter sie in Düsternis und Nebel hinein vordrangen. Die Amar trotteten auf der dem Wind zugewandten Seite außer Sicht neben ihnen her. Da war jedoch noch etwas anderes, etwas, das ihr mehr zu schaffen machte. Sie fühlte eine Wolke von Dingen … formlosen Dingen, die um sie herum und über ihnen wirbelten, wie von einem langsamen Strudel erfaßte Motten. Sie spürte Hunger in ihnen, ein Verlangen, das wie Insektenfüße an ihr kratzte.
    Sie bewegte sich unbehaglich auf dem Gestänge.
    „Drij?”
    „Was ist?”
    „Du hast etwas von Schwebenden Geistern gesagt…”
    „Sie sind eines der Dinge, die Roha erwähnte, als sie vom Nebelland erzählt hat. Ich weiß nicht, ob sie Wirklichkeit sind oder nur ein Mythos.”
    Aleytys schluckte trocken. Ihre Blicke suchten den Nebel rings um sie her ab. „Wirklich …” murmelte sie. „Irgend etwas schwebt

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