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Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nahe nun auch wieder nicht,
Süße.«
    »Ja?« Sie sah befriedigt drein.
»Nun, in diesem Fall macht es wohl nichts, wenn ich Ihnen sage, Lieutenant, daß
es Ihr Glück war, wenn die Beziehung abgerissen ist. Sie schlief mit dem Chef«,
ihre Augen waren von plötzlichem Neid erfüllt, »mit Mr. Garow ,
dem Präsidenten.«
    »Was Sie nicht sagen!« Ich
starrte sie an.
    »Es war überall im Büro
bekannt, jeder klatschte darüber.« Sie preßte zimperlich die Lippen
aufeinander. »Ich selber höre natürlich nicht auf ein solches Gerede, aber ich
weiß effektiv, daß sie ein ganzes Wochenende mit ihm auf seiner kleinen Farm
etwa fünfundsiebzig Kilometer außerhalb der Stadt zugebracht hat.«
    »Woher wissen Sie das so
sicher?« bohrte ich. nach.
    »Ich habe ganz einfach in
meinem kleinen Computerkopf ein paar Fakten zusammengestellt«, sagte sie
selbstzufrieden. »Zum Beispiel habe ich gesehen, wie Rita an jenem Freitag
einen Übernachtungskoffer mit sich ins Büro gebracht hat. Und zufällig sah ich,
wie sie am selben Abend mit Garow im Wagen wegfuhr.
Keiner von den beiden war am folgenden Montag im Büro; aber als Rita
schließlich spät am Dienstagvormittag auftauchte, hatte sie schwarze Schatten
unter den Augen. Ich sagte ihr, sie sähe aus wie etwas, das die Katze ins Haus
geschleppt habe; und sie sagte, ich solle mich um meine eigenen dreckigen
Angelegenheiten kümmern. Na, ich war nicht bereit, mir von einer kleinen Hure
wie ihr so was bieten zu lassen, selbst wenn sie meine Freundin war. Und so
sagte ich — wissen Sie, so ganz beiläufig — , ob seine Frau sich nicht wundere,
wo und mit wem zusammen er wohl das ganze Wochenende über gesteckt habe? Sie hätten
ihr Gesicht sehen sollen — sie wurde direkt weiß! Mehr Beweise brauchte ich
nicht und das wußte sie auch! Rita kündigte am Ende der Woche.«
    »Na klar«, sagte ich
schwerfällig. »Der große Chef hatte wohl eine Schwäche für Blondinen?«
    »Sie machen wohl Spaß,
Lieutenant?« Sie gab mir einen spielerischen Knuff in die Rippen, der mich
zusammenzucken ließ. »Rita war rothaarig — sexy, wie Rothaarige immer sind — ,
und sie ging niemals, sie wackelte nur mit den Hüften.«
    »Ich wette, Sie können noch
besser wackeln, Baby«, sagte ich in bewunderndem Ton.
    »Oh — Sie!« Sie kicherte
gefällig. »Vielleicht, wenn Sie ein guter Junge sind und sich in diesem
Sportwagen gut benehmen, zeige ich Ihnen meinen neuen Badeanzug.«
    Ihre Augen rollten suggestiv.
»Er sitzt so eng, daß ich kaum darin atmen kann, und vorn«, ein Finger, geformt
wie eine kleine Schweinswurst, wies auf einen Fleck oberhalb ihres Zwerchfells,
»ist er bis hierhin ausgeschnitten!«
    »Passen Sie nur auf, daß Sie
sich keinen Schnupfen holen, Baby.« Ich gähnte und wandte mich der Tür zu. »Es
war nett, sich mit Ihnen zu unterhalten. Bis später.«
    »He, Lieutenant!« Ihr
verzweifeltes Quieken brachte mich eine Sekunde später auf der Schwelle zum
Stillstand. »Wie steht es mit unserer Verabredung?«
    »Wollen wir nicht bis Halloween
warten?« schlug ich vergnügt vor. »Dann brauche ich mir nicht die Mühe zu
geben, Sie abzuholen — Sie können gleich in meine Wohnung hinüberfliegen.«
    Wieder zurück im Jaguar, fragte
ich mich träge, ob der rundliche Vizepräsident wohl je ein Wochenende mit
seiner rundlichen kleinen Privatsekretärin verbracht hatte, so wie es der
Präsident mit seiner rothaarigen Privatsekretärin getan hatte, die niemals
ging, sondern nur mit den Hüften wackelte. Diese drastische Beschreibung Rita
Blairs ließ ein plötzliches, mit Erotik geladenes Bild dieser Dame vor mir
erstehen, das mich die nächsten fünf Kilometer auf der Autofernstraße
beschäftigte. Dann überlegte ich mir, was für ein Betrieb Downey Electronics wohl sein mochte, wenn der eigene Präsident ihn um sechzigtausend
Dollar behumpsen konnte, ohne daß die maßgeblichen
Leute drei Monate später auch nur eine Ahnung davon hatten.
    Ich überlegte, daß dieser Dane Garow ein beachtlicher Bursche gewesen sein mußte und daß es
gut sein würde Näheres über ihn herauszufinden. Vielleicht war jetzt der
richtige Zeitpunkt dafür gekommen.
     
     
     

FÜNFTES KAPITEL
     
    E s war kurz nach sechs, als ich
zum zweitenmal vor der gleichermaßen von Griechenland
und Hollywood inspirierten Fassade hielt. Die Sonne stand tief im Westen und
ihre schrägen Strahlen ließen die Säulen wie polierte Bronze aufglänzen. Es lag
die träge Stille eines Spätsommerabends in der Luft,

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