Die oder keine
war nämlich nur Tee, Kaffee, Zucker und Toilettenpapier, und ich dachte, du brauchst etwas Gehaltvolleres.” Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch. „Ich weiß, dass du normalerweise Müsli zum Frühstück isst, aber in den Flitterwochen sollte man sich ruhig etwas Besonderes gönnen, findest du nicht?”
Jason betrachtete die Sachen, die auf dem Tablett standen -Grapefruitsaft, Eier mit Speck, gebratene Tomaten und Pilze sowie zwei Scheiben perfekt gebräunter Toast mit Butter. Unter dem Teller lagen zwei hübsche Papierservietten.
„Gut gemacht.” Er lehnte sich ans Kopf teil und bedeckte seine Blöße mit dem Laken, um Heather nicht in Verlegenheit zu bringen, denn heute Morgen wirkte sie wieder so, wie er sie kennen gelernt hatte - ein bisschen schüchtern, ein bisschen prüde und sehr altmodisch.
Er musste unbedingt ins Bad, beschloss aber, damit zu warten, bis sie weg war.
„Fantastisch, Heather. Aber es wäre wirklich nicht nötig gewesen.”
„Doch, natürlich. Schließlich bist du mein Mann.”
Irgendetwas in ihm krampfte sich zusammen, und er war nicht sicher, was es zu bedeuten hatte. War das alles, was er je für sie sein würde - ihr Mann?
Wahrscheinlich, entschied er und bemühte sich, nicht traurig dreinzublicken.
Wenigstens konnte sie nicht behaupten, dass sie nur aus Pflichtbewusstsein mit ihm geschlafen hatte. Sie hatte es genossen, auch wenn sie hinterher geweint hatte.
Jason beschloss, nicht das Unmögliche zu erwarten. Schließlich hatte er aus Vernunftgründen geheiratet und nicht aus Liebe. Und er hatte eine Frau bekommen, die ihn auc h aus Vernunftgründen und nicht aus Liebe geheiratet hatte. Daher musste er dankbar dafür sein, dass sie sich körperlich zu ihm hingezogen fühlte.
Falls es überhaupt sein Körper war, zu dem sie sich hingezogen fühlte.
„Ich hole dir gleich den Kaffee”, sagte Heather. „Inzwischen packe ich deine Sachen aus.”
„Nein”, rief Jason scharf, woraufhin sie ihn alarmiert ansah. „Nein, das sollst du nicht, Heather”, fuhr er ruhiger fort. „Hör mal, ich weiß nicht, was deine Tante dir alles beigebracht hat, was die verme intlichen Pflichten einer Ehefrau betrifft, aber ich erwarte nicht, dass du Hausmädchen für mich spielst. Ich komme sehr gut allein zurecht und bin ein perfekter Hausmann. Allerdings habe ich eine Haushaltshilfe, die montags und donnerstags kommt und sich um alles kümmert. Du kennst sie. Joanne Hatfield. Sie ist allein erziehend und kann das Geld gut gebrauchen. Ich habe nicht die Absicht, sie zu entlassen, nur weil ich jetzt verheiratet bin.”
Heather wusste offenbar nicht, was sie von seiner kleinen Ansprache halten sollte, denn sie wirkte verwirrt und bekümmert.
„Ich habe dich um deinetwillen geheiratet”, bekräftigte er, „und nicht, um eine Haushälterin zu bekommen, die umsonst arbeitet. Natürlich macht es mir nichts aus, wenn du kochst, denn du bist eine hervorragende Köchin. Aber ich werde jeden Abend den Abwasch machen.”
Entsetzt sah sie ihn an. „Das kann ich nicht zulassen. Ich meine … was würden die Leute denken?”
„Was die Leute denken, kümmert mich einen Dreck. Du sagtest, du wolltest weiterhin im Laden arbeiten. Heutzutage teilen sich Ehepaare die Hausarbeit.”
„Aber du wirst oft länger arbeiten als ich.”
Er lächelte sanft. Sie war wirklich süß. „Dann lasse ich mich an den Tagen von dir verwöhnen, und du kannst auch das Geschirr spülen, okay?”
Ihr Lächeln war ein wenig unsicher. „Wenn du meinst…”
„Ja, das meine ich. So, und was machen wir heute?”
Jason erschrak, als sie daraufhin den Blick über seine nackte Brust und das zerknautschte Laken schweifen ließ. Ihre Wangen waren gerötet, als sie ihm wieder in die Augen sah. „Ich weiß nicht”, erwiderte sie, doch ihr Gesichtsausdruck strafte ihre Worte Lügen. Sie wollte den Tag mit ihm im Bett verbringen, traute sich aber nur nicht, es zu sagen. „Was du willst”, fügte sie hinzu.
Was er wollte …
Das war ein Angebot, das kein Mann ablehnen konnte, vor allem nicht, wenn es von der reizenden jungen Frau kam, die er liebte. Sofort verdrängte Jason alle Gedanken an Ratchitt und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Heather begehrte ihn. Ihn. Ihren Ehemann.
Doch zuerst musste er frühstücken und ins Bad. Aber danach … danach würde er tun, was sie wollte.
„Gib mir eine halbe Stunde”, sagte er, ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Dann werden wir sehen, was ich tun
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