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Die Oger - [Roman]

Die Oger - [Roman]

Titel: Die Oger - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Als Beweis dafür überreichte er ihnen eine magische Klinge mit dem Zeichen ihres Gottes. Er sagte ihnen, dass Tabal sie in seine Dienste genommen habe und ihnen dafür die Artefakte der Macht gab. Sobald sie alle Artefakte zusammenhätten, würde Tabal persönlich auf dem Schachtfeld erscheinen und alle seine Völker miteinander vereinen.
    Der Dolch und der Kristall, den du als Spielzeug entlarvt hast, gehörten zu diesen angeblichen Artefakten.«
    »Ah, jetzt verstehe ich. Rator und die anderen gehören zu dieser Gemeinschaft. Und jetzt befürchtest du, dass sie sich für die Lügen rächen wollen«, folgerte Cindiel.
    »Das ist nicht ganz so einfach, wie du denkst«, berichtigte Mogda sie. »Zuerst kommt jetzt die Frage, welche Teile der Geschichte nicht stimmen. Gibt es vielleicht gar keine Arkan-Oger und hat Dogrim gelogen? Oder haben sie vielleicht die Zeichen nur nicht richtig gedeutet und sind erst einem späteren Schwindel zum Opfer gefallen?«
    »Aber diese Meister haben euch so oder so ausgenutzt, und dafür sollten sie büßen.«
    »Die Wesen, die wir als Meister kennen, von denen habe ich in den Büchern der Menschen auch etwas gelesen. Ihr nennt sie Nesselschrecken, sie selbst sich Teudraeden. Sie haben enorme magische Kräfte und verständigen sich über ihre Gedanken miteinander. Wir können uns nicht so einfach an ihnen rächen. Nicht, ohne dass viele von uns dabei sterben werden.«
    »Und was machen wir nun?«, fragte Cindiel.
    Mogda sah zu den Ogern, die leise miteinander sprachen. »Wir warten, wie ihre Entscheidung ausfällt und hoffen, dass wir in ihren Plänen einen Platz gefunden haben.«
    Er mochte die Art, wie seinesgleichen untereinander beratschlagte. Hier fiel nicht ein Wort zu viel. Niemand unterbrach den anderen. Alles ging nur langsam voran. Jeder überlegte, bevor er sprach. Es war nicht so, dass es keine Streitereien gab, aber diese waren meist anderer Natur und endeten damit, dass einer zu Boden ging. Jede Art von Austausch war auf das Wesentliche beschränkt.
    Als schließlich eine Entscheidung gefällt wurde, erkannte Mogda an ihren Gesichtern, dass nicht jeder damit zufrieden war. Er wusste aber auch, jeder von ihnen würde sich an die Entscheidung halten.
    Rator kam herüber und wandte sich an Cindiel, während die anderen anscheinend die weitere Vorgehensweise besprachen.
    Hoffnungsvoll blickte Cindiel zu ihm auf.
    »Du mir schon zwei Mal Leben gerettet. Sitzen tief in Schuld bei dir. Wir helfen bei Flucht.«
    Erleichterung zeichnete sich auf Cindiels Zügen ab.
    »Ich danke euch. Ich bin mir sicher, dass das der richtige Weg ist«, sagte sie.
    Rator beugte sich zu ihr herunter. »Unser Weg vielleicht manchmal falsch, aber wenn wir gehen, Weg wird sehr breit.«
    Cindiel grinste. »Aus dir wird bestimmt noch mal ein Philosoph.«
    »Aber erst, wenn zu alt zum Kämpfen.«
    Er blickte sich um. Kruzmak bestätigte ihm mit einem Kopfnicken, dass seine Kameraden bereit waren.
    »Cindiel, ihr hier warten, bis wir kommen wieder. Kruzmak und ich machen Ablenkung für Orks. Dann Weg frei ... und breit.«
    Die Kriegsoger verließen ihr Lager und verschwanden im Tunnelsystem. Cindiel und Mogda versteckten sich wieder hinter dem Felshaufen.
    »Was sie wohl vorhaben?«, fragte Cindiel.
    »Ich weiß es auch nicht genau. Aber sie verstehen unter Ablenkung ganz sicher nicht dasselbe wie wir. Es wird nichts mit Qualm aus der Küche oder dergleichen zu tun haben. Ich schätze ihr Ablenkungsmanöver ein wenig ... äh ... spektakulärer ein. Etwas im Ausmaß von brennenden Städten, Flutkatastrophen oder Vulkanausbrüchen. Egal, was es ist, es wird laut und hässlich, und es verschafft uns hoffentlich genug Zeit, um von hier wegzukommen.«
    Die beiden saßen hinter den Felsen und starrten vom Plateau aus in die riesige Höhle auf die Lager an der gegenüberliegenden Seite. Die Entfernung war zu groß und die Höhle zu schlecht ausgeleuchtet, um viel erkennen zu können. Ihr Atem wurde immer flacher, und ihre Bewegungen verharrten, damit ihnen auch das kleinste Geräusch nicht entging.
    Einige Zeit verging, und Cindiel wollte sich gerade an Mogda wenden, als eine brennende Fackel an ihrem Plateau vorbei in die Tiefe fiel. Kurz darauf hallten die ersten Schreie von oben herab. Es waren weniger Kampfgeräusche als Panikschreie. Dann stürzte auch schon der erste Ork an ihrem Ausguck vorbei in den Tod. Kurz darauf folgten ihm zwei weitere schreiend in die Tiefe.
    Die Schreie und der Lärm wurden immer

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