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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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stehen. Die Menge wogte um sie herum wie ein Menschenfluss. Da, wo sie standen, verursachten sie eine kleine Stromschnelle.
    »Wo müssen wir hin?«, wollte Daniel wissen. Er wurde etliche Male angerempelt. »Ich sehe kein Air-France-Schild.«
    »Auf den Bildschirmen neben den Check-in-Schaltern sind alle Flüge aufgelistet«, sagte Stephanie. »Warte hier! Ich sehe nach.«
    Schon nach wenigen Minuten hatte Stephanie den richtigen Schalter gefunden. Als sie wieder bei Daniel angelangt war, war er ein wenig zur Seite gegangen, um dem Menschenstrom auszuweichen. Stephanie deutete in die richtige Richtung und sie gingen los.
    »Jetzt verstehe ich, was du damit gemeint hast, dass viele Polizisten unterwegs sind«, sagte Daniel. »Solange du weg warst, sind ein halbes Dutzend an mir vorbeimarschiert. Und alle mit Maschinenpistolen!«
    »Sogar hinter dem Schalter, wo wir einchecken müssen, stehen ein paar«, sagte Stephanie.
    Sie gelangten zu der relativ langen Schlange für den ParisFlug und reihten sich ein. Fünf endlose Minuten lang rückte die Schlange in kleinen Schritten nach vorne.
    »Was machen die denn da vorne, verdammt?« Er stellte sich auf Zehenspitzen und versuchte die Ursache für die Verzögerung zu erkennen. »Ich kann einfach nicht begreifen, wieso das so lange dauert. Vielleicht ist ja die Polizei irgendwie schuld daran.«
    »Solange wir nicht in der Sicherheitskontrolle hängen bleiben, dürfte nichts schief gehen.« Stephanie schaute auf ihre Uhr. Es war zwanzig Minuten nach sechs.
    »An diesem Schalter wird nur unser Flug abgefertigt. Wir sitzen also alle im selben Boot.« Daniel hielt den Blick immer noch nach vorne gerichtet.
    »Daran hatte ich gar nicht gedacht. Du hast Recht.«
    »Mein Gott!«, sagte Daniel.
    »Was denn?« Daniels Ausruf und die Veränderung in seiner Tonlage machten Stephanie bewusst, wie angespannt sie immer noch war. Sie versuchte, Daniels Blick zu folgen, aber sie war zu klein, um über die Köpfe der Menschen vor ihnen hinweg sehen zu können.
    »Da steht der Priester, der uns die Textilprobe vom Grabtuch gegeben hat, Monsignore Mansoni - neben der Polizei dort vorne am Check-in.«
    »Bist du sicher?«, wollte Stephanie wissen. Das wäre ein unglaublicher Zufall. Erneut versuchte sie, selbst einen Blick nach vorne zu werfen, aber es ging nicht.
    Daniel zuckte mit den Schultern. Er warf noch einmal einen Blick in Richtung Schalter und wandte sich dann wieder Stephanie zu. »Er sieht auf jeden Fall genauso aus, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es allzu viele so dicke Priester gibt.«
    »Meinst du, das hat irgendetwas mit uns zu tun?«
    »Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Obwohl, wenn ich das hier im Zusammenhang mit dem versuchten Diebstahl der Grabtuchprobe aus unserem Hotelzimmer betrachte, dann ist mir nicht mehr ganz so wohl.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Stephanie. »Das gefällt mir überhaupt nicht.«
    Die Schlange bewegte sich noch ein Stück weiter nach vorne. Daniel war sich nicht sicher, was er machen sollte, und zögerte so lange, bis der Herr hinter ihm ihn ungeduldig schubste. Daniel schob den hoch beladenen Wagen vorwärts, hielt sich aber absichtlich hinter dem Gepäckhügel. Er und Stephanie waren jetzt an fünfter Stelle in der Schlange. Stephanie bewegte sich ein Stück zur Seite und linste verstohlen nach vorne. Sofort drehte sie sich wieder um und stellte sich neben Daniel hinter den Wagen.
    »Das ist Monsignore Mansoni, eindeutig«, sagte sie. Sie und Daniel starrten einander an.
    »Was, zum Teufel, sollen wir jetzt machen?«, stieß Daniel hervor.
    »Ich weiß nicht. Wegen der Polizei mache ich mir mehr Sorgen als wegen des Priesters.«
    »Das ist doch wohl klar«, gab Daniel ärgerlich zurück.
    »Wo ist denn die Probe?«
    »Das hab ich dir doch schon gesagt. In meiner LaptopTasche.«
    »He, schrei mich nicht so an.«
    Die Schlange bewegte sich vorwärts. Daniel spürte den Atem seines Hintermanns im Nacken und fühlte sich genötigt, den Gepäckwagen weiterzuschieben. Dass sie dadurch dem Schalter noch ein Stück näher kamen, ließ sie noch nervöser werden.
    »Vielleicht spielt uns nur unsere überreizte Phantasie einen Streich«, meinte Stephanie hoffnungsvoll.
    »Da kommen zu viele Dinge zusammen, das lässt sich nicht mehr durch bloße Paranoia erklären«, erwiderte Daniel. »Wenn es nur der Priester wäre oder nur die Polizei, das wäre etwas anderes, aber beide zusammen, ausgerechnet hier an diesem Schalter, das ist

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