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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Stelle, wo der Strand steil nach unten hin abfiel, befand sich ein Terrassenrestaurant mit zentraler Bar und einem Strohdach. Von dort hatte man einen sehr schönen Blick über den gesamten Strand. Das Restaurant war jetzt, gegen halb zwei, immer noch überfüllt, während zahlreiche Menschen geduldig in der Schlange auf einen frei werdenden Barhocker oder einen Tisch warteten. Gaetano blieb stehen und holte die Fotos aus der Tasche, um sich den Professor und Tonys Schwester noch einmal genau anzusehen. Sein Blick blieb an der Schwester hängen. Er wünschte, sie wäre die Zielperson gewesen. Er dachte an die vielfältigen Möglichkeiten, wie man ihr eine gewaltsame Nachricht überbringen konnte, und musste lächeln.
    Nachdem er seine Vorstellung von den Gesuchten wieder aufgefrischt hatte, schlenderte Gaetano langsam durch das BarRestaurant. Die Bar befand sich in der Mitte der Fläche, die Tische standen eher am Rand. Jeder Tisch und jeder Barhocker waren belegt, in der Regel mit spärlich bekleideten Menschen jeder Form, jeder Größe und jedes Alters.
    Gaetano war wieder am Ausgangspunkt angelangt, ohne dass er jemanden entdeckt hätte, der dem Kerl oder dem Mädchen ähnlich gesehen hätte. Er verließ das Restaurant, ging eine Treppe hinunter und gelangte auf einen Absatz mit mehreren Duschen. Nach dem nächsten Absatz stand er am Strand.
    Zu seiner Rechten am Fuß der Treppe befand sich der für die Hotelgäste reservierte Strandabschnitt mit Handtüchern, Sonnenschirmen und Liegestühlen. Gaetano zog Schuhe und Strümpfe aus und rollte die Hosenbeine nach oben, bevor er an die Wasserkante stapfte, wo sanfte Wellen ans Ufer schlugen. Als er die Zehen ins Wasser streckte, hätte er gerne seine Badehose dabeigehabt. Das Wasser war kristallklar, seicht und wunderbar warm.
    Zunächst ging Gaetano auf dem feuchten, dicht gepressten Sand ostwärts. Dabei schaute er jedem einzelnen Menschen am Strand ins Gesicht. Es war nicht besonders voll, da die meisten beim Mittagessen waren. Als niemand mehr zu sehen war, machte er kehrt und ging nach Westen. Als er auch in diese Richtung alle Gesichter kontrolliert hatte, war ihm klar, dass der Professor und die Schwester nicht am Strand waren. So viel dazu, dachte er mürrisch.
    Gaetano ging zurück und schnappte sich seine Schuhe. Er nahm sich ein Handtuch und ging bis zum ersten Treppenabsatz hinauf. Dort spülte er sich den Sand von den Füßen. Nachdem er die Schuhe wieder angezogen hatte, stieg er die restlichen Stufen hinauf und nahm den kleinen Pfad, der sich über die üppige grüne Wiese vor dem im Plantagenstil errichteten Hauptgebäude der Hotelanlage schlängelte. Im Inneren fühlte er sich wie im Wohnzimmer eines riesigen luxuriösen Hauses. Nur die kleine Bar in der Ecke mit den sechs Barhockern erinnerte daran, dass es immer noch ein Hotel war. Der Barkeeper hatte keine Kundschaft und putzte die Gläser.
    Gaetano griff nach einem Haustelefon, das auf einem Schreibtisch voller Hotelbriefpapier stand, und rief die Telefonzentrale an. Er fragte, was er tun musste, um mit einem der Gästezimmer verbunden zu werden, und die Dame am anderen Ende der Leitung sagte, dass sie das gerne für ihn erledigen wollte. Gaetano bat sie, ihn mit Zimmer 108 zu verbinden.
    Während das Telefon klingelte, bediente sich Gaetano aus einer Obstschale auf dem Schreibtisch. Er ließ es zehnmal klingeln, dann meldete sich die Vermittlung wieder und fragte, ob er eine Nachricht hinterlassen wollte. Gaetano sagte, er wolle es später noch einmal probieren, und legte auf.
    Ob das Hotel wohl einen Swimmingpool hatte? Dort, wo man ihn eigentlich erwartet hätte, nämlich in der Mitte des weitläufigen Rasens, hatte er keinen gesehen. Aber da das Hotelgelände offensichtlich sehr ausgedehnt war, befand er sich vielleicht irgendwo anders. Also ging er quer durch den wohnzimmerähnlichen Aufenthaltsbereich und trat an den Empfangsschalter. Er fragte nach und man erklärte ihm den Weg.
    Der Pool befand sich in östlicher Richtung, etwas abgesetzt vom Meer am tiefsten Punkt eines sorgfältig angelegten Parks, der sich in mehreren Stufen nach oben hin erweiterte und von einem mittelalterlichen Kloster gekrönt wurde. Gaetano war beeindruckt von der Umgebung, aber enttäuscht davon, dass er wieder, wie schon am Strand, kein Glück hatte. Der Professor und Tonys Schwester waren weder am Pool noch an der dazugehörigen Snackbar, genauso wenig wie in dem nahe gelegenen Fitnessstudio oder auf einem der

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