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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Professor von seinem Standort aus erledigen können. Aber er hatte kein Gewehr und außerdem wäre ein solcher Schuss alles andere als eine sportliche, faire Angelegenheit gewesen. Auch wusste er nur zu gut, dass man mit einer Handfeuerwaffe, selbst wenn sie mit einem Lasersucher ausgestattet war, das Opfer direkt vor sich haben musste, wenn man es wirklich sicher töten wollte. Und damit war klar, dass er sich noch ein bisschen gedulden musste.
    Gaetano sah sich um. Jetzt, wo er die beiden Turteltäubchen gefunden hatte, musste er sich überlegen, wo er warten wollte, bis sie ihr romantisches Dinner beendet hatten. Sobald sie so weit waren, würden sie zweifellos auf einem der vielen dunklen, abgeschiedenen Wege zurück in ihr Zimmer gehen. Das wäre eine optimale Gelegenheit für das Attentat. Im schlimmsten Fall gingen sie am Strand entlang, aber das war aus Gaetanos Sicht genauso unproblematisch. Mit zunehmender Spannung stellte sich ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht ein. Nun fügte sich also doch noch eines zum anderen.
    Vor ihm lag jetzt ein Treppenhaus, das dem Wegweiser zufolge, den Gaetano von seinem Standort aus lesen konnte, zu einem Wellnessbad führte. Er warf einen Blick zurück. Der Platz bei den Musikern war doch eigentlich optimal zum Warten geeignet. Wahrscheinlich konnte er von dort aus den Professor und Tonys Schwester gar nicht sehen, da sie von dem Oleanderbusch neben ihrem Tisch verdeckt wurden, aber das machte nichts. Sobald sie aufstanden, mussten sie unweigerlich in sein Blickfeld kommen, und nur darauf kam es an. Genauso wichtig war es, dass es, während er wartete, so aussah, als würde er einfach nur da sitzen und dem Orchester zuhören, falls zufällig einer der Wachleute vorbeikommen sollte.
    Daniel rieb sich die Augen, um sich mit Geduld zu wappnen. Er blinzelte ein paar Mal, bevor er den Blick wieder auf Stephanie richtete. Auf ihrem Gesicht war genau derselbe Ausdruck verzweifelten Zorns zu sehen wie auf seinem eigenen. »Ich sage doch nur, dass der Wachmann, wie immer er heißen mag, gesagt hat, dass er dich durchsucht hat, nachdem er dich erwischt hat, und das ist durchaus verständlich.«
    »Er heißt Kurt Hermann!«, giftete Stephanie. »Und ich sage, dass er mich auf widerliche Weise befummelt hat. Ich habe mich erniedrigt und verzweifelt gefühlt, und ich weiß nicht, welches von beiden schlimmer war.«
    »Okay, er hat dich also befummelt und gleichzeitig durchsucht. Ich könnte nicht einmal sagen, wo das eine anfängt und das andere aufhört. Aber sei es, wie es will, du hättest niemals die Eierkammer betreten dürfen, verdammt nochmal. Als hättest du regelrecht darum gebettelt, so behandelt zu werden.«
    Stephanie ließ langsam den Unterkiefer fallen. Es war wie ein Schlag vor den Kopf, dass Daniel so etwas sagen konnte. Das war das Unsensibelste, was er jemals von sich gegeben hatte, und er hatte im Verlauf ihrer Beziehung schon etliche unsensible Dinge gesagt. Abrupt schob Stephanie ihren schmiedeeisernen Stuhl zurück und stand auf. Dabei entstand ein lautes, kreischendes Geräusch auf dem Betonboden. Daniel reagierte fast genauso schnell wie sie, beugte sich nach vorne und erwischte sie am Unterarm.
    »Wo willst du jetzt hin?«, wollte er wissen.
    »Ich weiß nicht«, gab Stephanie zurück. »Erst mal will ich einfach nur weg.«
    Ein paar Herzschläge lang sahen sie einander über den Tisch hinweg an. Daniel ließ nicht los und Stephanie versuchte nicht, sich loszureißen. Sie waren sich bewusst geworden, dass die Leute an den anderen Tischen ihre Unterhaltung unterbrochen hatten. Als Daniel und Stephanie sich umschauten, sahen sie, dass alle Augen auf sie gerichtet waren. Selbst ein paar Kellner waren stehen geblieben und starrten zu ihnen herüber.
    Stephanie setzte sich wieder hin, obwohl ihr nicht danach zumute war. Daniel hielt sie immer noch fest, lockerte seinen Griff jedoch spürbar.
    »Die letzte Bemerkung war nicht so gemeint«, sagte Daniel. »Ich bin aufgeregt und wütend, es ist mir herausgerutscht. Ich weiß, dass du es nicht darauf angelegt hast, belästigt zu werden.«
    Stephanie schaute ihn aus blitzenden Augen an. »Du klingst schon wie diese Typen, die glauben, dass Vergewaltigungsopfer sich durch ihre Kleidung oder ihr Verhalten absichtlich der Gefahr aussetzen.«
    »Das glaube ich absolut nicht«, sagte Daniel. »Ich hatte meine Zunge nicht im Griff. Ich bin nur wütend darüber, dass du in die Eierkammer eingedrungen bist und diese

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