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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gestreckt, damit ihm die verborgene Pistole mit ihrem Schalldämpfer nicht in die Quere kam. »Mit Eis und einem Spritzer Zitrone, das wäre perfekt.«
    »Schon unterwegs, mein Freund«, sagte der Barkeeper. Er machte eine Colaflasche auf und füllte Eis in ein Glas. Dann bog er die Zitronenschale um, zog sie einmal am Rand des Glases entlang und stellte das Glas vor Gaetano hin. »Sind Ihre Freunde immer noch hier im Hotel?«
    Gaetano nickte. »Ich war eigentlich heute Abend hier mit ihnen verabredet, aber sie sind weder auf ihrem Zimmer noch in einem der Restaurants.«
    »Haben Sie’s schon im Innenhof probiert?«
    »Was ist denn da?«, wollte Gaetano wissen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Wachmann wieder in Richtung Empfangsbereich verschwand.
    »Dort ist unser bestes Restaurant«, erläuterte der Barkeeper. »Es hat nur abends geöffnet.«
    »Wo ist das denn?«
    »Sie gehen einfach zum Empfang und biegen dort links ab. Es kommt gleich hinter der Tür. Das Restaurant liegt im Innenhof des ältesten Teils des Hotels.«
    »Dann versuche ich mal mein Glück«, sagte Gaetano. Er kippte die Cola hinunter und verzog wegen der sprudelnden Wirkung der Kohlensäure das Gesicht. Dann legte er einen Zehndollarschein auf den Tresen. »Danke, Kumpel!«
    »Kein Problem«, sagte der Barkeeper und steckte den Schein ein.
    Gaetano ging die beiden Stufen zur Rezeption hinauf und hielt die Augen nach dem Wachmann offen. Er entdeckte ihn sofort im Gespräch mit dem Chefportier. Den Angaben des Barkeepers folgend, wandte Gaetano sich nach links, ging durch eine Tür, die die klimatisierten Bereiche von den nicht-klimatisierten trennte, und fand sich in einem Restaurant im Innenhof wieder. Zwischen den Tischen und Stühlen des lang gestreckten, rechteckigen Hofes waren Palmen, exotische Blumen und in der Mitte sogar ein Springbrunnen zu sehen. Umschlossen wurde der Platz von einem zweistöckigen Hotelgebäude. Vor dem oberen Stockwerk zog sich ein Balkon mit schmiedeeisernem Geländer entlang. Von irgendwo oberhalb, ohne dass Gaetano das kleine Orchester sehen konnte, durchdrang Livemusik die Szenerie.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, sprach ihn die dunkelhaarige Frau hinter dem Empfangspult an. Sie trug ein enges, knöchellanges, bunt bedrucktes Kleid mit Spaghettiträgern und Gaetano fragte sich unwillkürlich, ob sie darin überhaupt gehen konnte, ohne es bis zu den Hüften hochzuziehen.
    »Ich möchte mich nur umschauen«, sagte Gaetano. Er lächelte. »Ein herrliches Ambiente.« Trotz des gedämpften Lichteinfalls aus den offenen Korridoren des Hotels wurde das Restaurant hauptsächlich von den hohen Kerzen auf den Tischen und dem Mond am Himmel beleuchtet.
    »Sie werden wohl reservieren müssen, falls Sie einmal hier essen möchten«, sagte die Empfangsdame. »Heute Abend sind wir komplett ausgebucht.«
    »Das werde ich mir merken. Kann ich mich vielleicht ein bisschen umschauen?«
    »Selbstverständlich«, sagte die Empfangsdame und bedeutete Gaetano, er möge weitergehen.
    Gaetano entdeckte eine Treppe in den ersten Stock. Er nahm an, dass er von oben einen besseren Blick hatte, und stieg hinauf. Oben angekommen bemerkte er die Musiker. Sie saßen in einem kleinen Bereich direkt über der Empfangsdame. Sessel und Sofas hatten sie beiseite geschoben, um sich Platz zu verschaffen.
    Gaetano ging auf dem Balkon nach rechts und ließ dabei seine Hand über das Geländer gleiten. Er hatte einen guten Blick auf die unterhalb sitzenden Speisenden, zumindest die an den Tischen, die nicht durch üppige Vegetation verdeckt waren. Die Kerzen erleuchteten die Gesichter der Menschen -sehr komfortabel. Gaetano wollte eine komplette Runde machen und war zuversichtlich, dass er dabei jedes Gesicht würde erkennen können.
    Schlagartig blieb er stehen und dieselben Haare, die sich schon vorhin aufgestellt hatten, standen erneut senkrecht. In fünfzehn Metern Entfernung, an einem Tisch hinter einem blühenden Oleanderbusch, saß der Professor. Er schien in eine angeregte Unterhaltung vertieft zu sein. Sein Kopf zuckte beim Reden auf und ab und dann stach er sogar mit dem Zeigefinger in die Luft, als wollte er irgendetwas besonders unterstreichen. Stephanie saß ihm gegenüber, deshalb konnte Gaetano ihr Gesicht nicht sehen. Schnell trat er einen Schritt zurück, um den Oleander wieder zwischen sich und den Professor zu bringen. Jetzt kam also der angenehme Teil. Wenn er ein Gewehr mit Zielfernrohr gehabt hätte, dann hätte er den

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