Die Operation
irgendeiner Weise verpflichtet zu sein.«
Daniel nickte ein paar Mal, während er sich sämtliche Aspekte noch einmal durch den Kopf gehen ließ, seufzte dann und drehte den Mund in Richtung Lautsprecher. »Herr Senator, es besteht die Chance, dass wir in einem Monat einige Aktivzellen zur Verfügung haben. Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass es dazu etlicher Anstrengungen sowie des Glücks bedarf, und wir müssen sofort beginnen. Wir brauchen also Ihre volle Unterstützung.«
»Ich werde so kooperativ sein wie ein Lamm. Ich habe bereits vor einem Monat damit begonnen, indem ich meine Ankunft in Nassau für den dreiundzwanzigsten März terminiert habe, mit der Möglichkeit, die gesamten Senatsferien über dort zu bleiben. Und auch für Sie habe ich ein Zimmer reserviert, so sicher war ich mir, dass Sie mitziehen würden. So etwas muss rechtzeitig gemacht werden, da um diese Jahreszeit auf den Bahamas Hochsaison herrscht. Wir werden im Atlantis Resort wohnen, wo ich bereits im letzten Jahr einige Zeit zubringen durfte und mir diesen Plan zurechtgelegt habe. Der Hotelkomplex ist groß genug, um eine angemessene Anonymität zu gewährleisten, sodass wir unauffällig kommen und gehen können. Außerdem gibt es dort ein Spielcasino, denn, wie Sie sich vielleicht denken können, habe ich durchaus Freude am Glücksspiel, wenn sich in meiner Tasche ein paar überflüssige Dollars finden.«
Daniel blickte zu Stephanie hinüber. Einerseits war er froh, dass Ashley im Sinne dieses Projektes rechtzeitig gebucht hatte, aber andererseits ärgerte er sich darüber, dass seine Teilnahme als so selbstverständlich vorausgesetzt worden war.
»Werden Sie sich unter Ihrem richtigen Namen eintragen?«, fragte Stephanie.
»Das werde ich in der Tat«, erwiderte Ashley. »Aber meinen Ausflug in die Wingate Clinic werde ich unter falschem Namen unternehmen.«
»Was hat es mit dieser Klinik überhaupt auf sich?«, wollte Daniel wissen. »Ich nehme doch an, dass Sie die genauso gründlich durchleuchtet haben wie meine Vergangenheit.«
»Davon können Sie getrost ausgehen. Ich glaube, dass die Klinik auch in Ihren Augen sehr geeignet für unsere Zwecke sein wird - das Personal allerdings weniger. Dr. Spencer Wingate, der angebliche Leiter der Klinik, ist wohl eine Art Schwadroneur, wenn auch anscheinend hochqualifiziert auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin. Er scheint aber mehr an seinem Dasein als Angehöriger der Inselschickeria interessiert zu sein und ist auf dem Sprung über den Großen Teich, um an den Königshäusern Europas die Werbetrommel für seine Geschäfte zu rühren. Der Mann hinter ihm ist Dr. Paul Saunders. Er ist für das Tagesgeschäft verantwortlich. Er ist ein etwas komplexerer Charakter, der sich selbst als Forscher von Weltformat betrachtet, obwohl er, abgesehen von einer klinischen reproduktionsmedizinischen Ausbildung, keine Qualifikationen vorzuweisen hat. Ich bin zuversichtlich, dass sich alle beide sehr entgegenkommend zeigen werden, wenn Sie sie bei ihren jeweiligen Eitelkeiten packen. Die Aussicht, mit jemandem von Ihrem Rang und Namen zusammenarbeiten zu dürfen, dürfte für beide eine einmalige Gelegenheit sein.«
»Sie schmeicheln mir, Herr Senator.«
Stephanie musste über Daniels Sarkasmus lächeln.
»Sie haben es sich verdient«, erwiderte Ashley. »Und außerdem sollte man seinem Arzt Vertrauen entgegenbringen.«
»Ich könnte mir vorstellen, dass die Herren Wingate und Saunders sich mehr für Geld interessieren als für meine Reputation«, sagte Daniel.
»Und ich glaube, dass ihr Blick sehr wohl auch auf Ihre Reputation gerichtet ist, weil sie ihnen zu steigendem Ansehen verhilft und sie damit mehr Geld verdienen können«, bemerkte Ashley. »Aber das korrupte Wesen und die mangelhafte Ausbildung dieser Leute im Bereich der Forschung soll uns nur insofern beschäftigen, als wir uns dessen bewusst sein und es zu unseren Gunsten ausnutzen sollten. Wir wollen ja in erster Linie ihre Einrichtung und ihre Apparaturen benutzen.«
»Ich hoffe, Sie sind sich darüber im Klaren, dass die Durchführung dieser Angelegenheit unter solchen Umständen alles andere als billig werden wird.«
»Ich möchte auch gar nicht, dass es billig wird«, entgegnete Ashley. »Ich möchte eine teure, hochwertige, erstklassige Behandlung haben. Seien Sie versichert, es stehen mir mehr als ausreichende Mittel zur Verfügung, um sämtliche Kosten, die meine politische Karriere betreffen, abzudecken. Allerdings
Weitere Kostenlose Bücher