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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Mutter: »Lena hat am Samstag mit uns telefoniert und es ging ihr prächtig. Sie freute sich darauf, eine Karriere als Profimusikerin zu starten, sobald sie den Sommerjob in Kilkee beendet hatte. Wir glauben nicht, dass sie sich das Leben genommen hat.«
    Angestellte in dem Pub, in dem Lena von Montag bis Freitag arbeitete, hatten keine Erklärung für ihren augenscheinlichen Selbstmord, während Restaurantbesitzer Gus Carmody sie als »selbstbewusste, offene Persönlichkeit« beschrieb, »die unsere Gäste hier im Crabshell am Wochenende unterhielt. Es ist unfassbar für mich, dass ich jetzt an der Suche nach ihrer Leiche teilnehme.« Personal des Crabshell half der Polizei auch, das Armband der vermissten Studentin zu identifizieren. Det. Sgt. Rattigan sagte, die Polizei habe das abgelegte Armband als Hinweis auf einen Angriff ausgeschlossen. »Die Glieder des Kettchens waren alle intakt. Der Verschluss war offen, aber wir wissen nicht, ob er absichtlich geöffnet wurde oder zufällig aufging. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise darauf, dass das Armband gewaltsam oder bei einem Kampf entfernt wurde.«
    Mein Herz schlug heftig, und es lag nicht nur am Koffein in meinem Kaffee. Ich las den Bericht noch einmal.
    … Personal des Crabshell half der Polizei auch, das Armband der vermissten Studentin zu identifizieren.
    Ich zahlte und verließ das Café. Dann zog ich mein Handy hervor und bat die Vermittlung, mich mit der Polizeistation in Ennis zu verbinden.
    »Ist Detective Sergeant Rattigan da?«
    »Nein. Er ist heute am Gericht.«
    Genau das wollte ich hören. Ich hatte darauf gebaut, dass sich Rattigan Zeit lassen würde, wieder in seiner Dienststelle zu erscheinen. Denn ich beabsichtigte, mit seinem Kollegen zu plaudern und wollte ihn nicht in der Nähe haben.
    »Dann bitte Detective Nolan.«
    »Hier ist Illaun Bowe«, sagte ich, als sich Nolan meldete. »Wir haben uns am Samstag bei Kim Tyrells Cottage getroffen. Es geht um diesen Fall.«
    »Ach ja?«
    »Kim hat mir eine Notiz geschrieben, die helfen könnte, ihren Mörder zu finden.«
    »So? Bitte erzählen Sie.«
    Ich war jetzt interessant für ihn.
    »Das Problem ist, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was darin stand. Und da könnten Sie mir vielleicht behilflich sein.«
    »Sie können sich nicht erinnern? Sie meinen, Sie haben die Notiz verloren?«
    »Nicht direkt. Ich habe sie nur im Augenblick nicht bei mir.«
    »Worum geht es denn nun eigentlich, Miss Bowe?«
    »Sie bearbeiten auch den Fall Lena Morrison?«
    »Und wenn ich es tue?«
    »Ich brauche Informationen über ihr Verschwinden. Aus der
damaligen Polizeiakte. Es könnte meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.«
    »Ich sehe den Zusammenhang nicht. Und außerdem bin ich nicht befugt, solche Informationen herauszugeben. Wenn Sie mich jetzt bitte …«
    Ich musste ein bisschen Druck ausüben. »Es ist Ihnen vielleicht nicht klar, aber ich bin diejenige, die die Fotos von dem Kiefer gemacht und Ihnen geschickt hat. Ich habe schon bei früheren Fällen mit der Polizei zusammengearbeitet …« Das strapazierte die Wahrheit zwar ein wenig, aber es stimmte theoretisch.
    Nolan seufzte. »Okay, aber es kommt trotzdem nicht infrage, dass ich Sie die Akte sehen lasse. Ich kann sie höchstens für Sie zusammenfassen. Lena war Musikstudentin und hat den Sommer über in Kilkee gearbeitet. An dem Sonntagabend, an dem sie verschwand, hatte sie im Restaurant Crabshell Klavier gespielt. Danach war sie zu der Wohnung an der Straße zum Loop Head gegangen, die sie mit einem anderen Mädchen teilte. Ein Augenzeuge, der nach Kilkee hineinfuhr, hat sie die Straße hinaufgehen sehen, aber er war sich nicht sicher, ob sie zu diesem Zeitpunkt schon an den Appartements vorbei war. Bei der Suche in der Gegend wurde ein Armreif gefunden, der ihr gehörte. Er lag direkt neben dem Pfad, nicht weit vom höchsten Punkt des Lookout Cliffs. Von ihrer Leiche oder der Kleidung fand man nie eine Spur, und von ihrem Handy ließ sich kein Signal auffangen, da es unter Wasser lag und nicht mehr funktionierte. Man nahm damals an, dass sie Selbstmord begangen hatte.«
    »Warum?« Ich war in den Marktbereich eingebogen und kam an den Ständen vorbei, die Kendrick vor ein paar Tagen überwacht hatte.
    »Unsere Nachforschungen ergaben, dass Depressionen in
ihrer Familie aufgetreten waren. Lena selbst hatte verschiedentlich psychologische Beratung wegen seelischer Probleme in Anspruch genommen, und wir konnten Aufzeichnungen ihrer

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