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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Geste mit zwei Fingern in Richtung McGann und ging den Wein holen. Es war eine halbe Flasche Weißwein. Und sie war für mich. McGann würde keinen trinken.
    »Was ist das Lakeside?«
    »Ein Restaurant. Zwischen Kilrush und Ennis. Nicht weit von Killadysert.«
    »In der Nähe der Flussmündung also.«
    »Ja. Wurde erst vor ein paar Jahren eröffnet. Sie kennen sich ziemlich gut aus in diesem Teil von Clare, oder?«
    »Meine Familie hat hier immer Urlaub gemacht, als ich ein Kind war.«
    Er stieß den Daumen in Richtung Fenster. »Diese Sache mit Bishop’s Island. Was ist so toll dran?«
    Ich schaute hinaus. Der Nebel war halb über die Bucht gekrochen,
von der Sonne war nichts mehr zu sehen. »Es ist eine wirklich aufregende Phase der irischen Geschichte. Religiöse Ideen aus dem Nahen Osten mischten sich mit der einheimischen Kultur und brachten etwas Einzigartiges hervor. Wir können einige der Ergebnisse heute in den Metallarbeiten und Manuskripten aus der Zeit sehen, aber damals tat sich viel mehr, was wir gar nicht vollständig verstehen. Ein Ort wie Bishop’s Island verrät uns etwas über diese Zeit, aber er erinnert uns auch daran, wie wenig wir wissen.«
    Zitaras kam mit dem Wein und schenkte mir ein.
    »Glauben Sie, Leute wie mein Freund Jonas haben viel zur irischen Kultur beizutragen?«, fragte McGann und blinzelte ihm zu.
    »Das haben sie zweifellos. Und Jonas hat auch noch einen anderen Glauben.«
    McGann lachte. »Den hat er allerdings.«
    Zitaras schaute böse und ließ die Flasche auf dem Tisch stehen.
    »Und sagten Sie, das sei Ihr letzter Abend? Könnte man Sie nicht überreden, noch einen Tag zu bleiben?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Warum sollte ich?«
    »Weil Sie sonst vielleicht etwas verpassen würden, was Sie Ihr Leben lang bereuen.«
    Den Spruch hatte ich seit dem College nicht mehr gehört. Mir wurde fast nostalgisch zumute.
    »In archäologischer Hinsicht, meine ich.«
    Schlau.
    »Kommt drauf an. Woran denken Sie?«
    »Wie wäre es mit einem ganzen Tag? Wir würden mit einem Flug die Shannon-Mündung entlang über die Klosterruinen auf Scattery Island beginnen, dann nach links schwenken, am Mount Brandon vorbei und über die Blaskets, bis hinunter
nach Skellig Michael, anschließend zurück aufs Land, für einen Stopp zum Auftanken und Mittagessen. Daraufhin würden wir nach Clare zurückkehren, rasch eine Runde um das Burren drehen und am Ende über die Cliffs of Moher und die Aran Islands fliegen, um Dun Aonghusa aus der Luft zu sehen. Wären Sie interessiert?«
    McGann wusste, was er tat. Er hatte alle richtigen Knöpfe gedrückt, wenn sich jemand auch nur halbwegs für die Landschaft und Archäologie von diesem Teil Irlands interessierte.
    »Und wo ist der Haken?«
    »Kommen Sie heute Abend mit mir nach Shannon.«
    Bis dahin hatte er sich gut geschlagen.
    »Kommt nicht infrage.«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist nur so, dass es in puncto Treibstoff und Flugzeit sinnvoll wäre.«
    »Ja, klar. Die Antwort lautet trotzdem nein.«
    »Okay, dann zu Plan B.«
    »Ich wusste nicht, dass es einen Plan B gibt. Oder einen Plan A, was das angeht.«
    »Na ja, um ehrlich zu sein, gibt es auch keinen. Wie wäre es also damit: Wenn Sie aus irgendeinem Grund entscheiden sollten, morgen oder den Tag darauf noch zu bleiben, rufen Sie mich an, und wir machen dieselbe Tour. Nur dass Sie frühmorgens nach Shannon fahren und mich dort treffen können. Wenn wir zurück sind, können Sie entscheiden, ob Sie nach Hause fahren oder über Nacht bleiben. Und zwar bleiben, wo Sie wollen, ganz nach Ihrem Belieben. Ist das fair?«
    Es war Zeit, mit dem Geplänkel Schluss zu machen. »Fair? Keine Ahnung. Aber reden wir über etwas anderes. Kannten Sie Lena Morrison?«
    »Natürlich. Sie hat hier gearbeitet.«
    »Kannten Sie sie gut?«

    Er fuchtelte abwehrend mit der Hand. »Lena und ich kamen gut miteinander aus, aber Michael war derjenige, der richtig auf sie stand.«
    In diesem Moment kam Zitaras mit unserem Hauptgang.
    »Ich glaube, Johnny hatte auch eine Schwäche für sie«, sagte McGann und lächelte zu ihm hinauf.
    »Was redest du jetzt wieder?«, fragte er müde.
    »Lena Morrison. Du hast sie toll gefunden.«
    »Sie war ein nettes Mädchen.«
    »Ich ziehe Jonas gern wegen Frauen auf. Er ist seiner Ehefrau sehr treu, obwohl sie aus irgendeinem Grund immer noch in Vilnius wohnt.«
    »Sagt Ihnen der Name Sarah Baxter etwas, Jonas?«
    Zitaras schob die Unterlippe vor, schüttelte den Kopf.
    »Sie

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