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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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wurde gestern tot in der Intrinsic Bay gefunden.«
    »Ich habe gehört, dass jemand gefunden wurde. Aber ich kannte sie nicht.«
    »Wie sieht es mit einer Gruppe namens Gyna aus? Haben Sie von der einmal gehört?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Nein.«
    »Ich glaube, sie hätte Ihnen gefallen. Musik, die auf eine Göttin ausgerichtet ist.«
    »Wieso fragen Sie mich das alles?«
    »Auf dem Pfad zu den Klippen hinauf wurde ein Halsband gefunden, das Sarah gehört hatte. Auf den Steinen waren Romuva-Zeichen.«
    Zitaras klappte der Kiefer herunter. Gegenüber von mir hielt McGann beim Schneiden seines Lamms inne.
    Dann rief einer der Amerikaner nach dem Kellner, und er verließ unseren Tisch.
    McGann begann wieder zu essen, aber ich merkte ihm an, dass ihm nicht wohl in der Haut war.

    »Was um alles in der Welt hatte das jetzt zu bedeuten?«, sagte er schließlich. »Und was hat es mit diesem ›Romuva‹ auf sich?«
    Ich hatte das Gefühl, McGann machte sich Sorgen, es könnte bei ihrem merkwürdigen Spiel etwas geben, wo Zitaras die Nase vorn hatte.
    »Das ist ein heidnischer Glaube aus Litauen. Zitaras ist ein Anhänger davon.«
    »Jonas? Pah.« Er grinste höhnisch über die Idee, schien aber gleichzeitig erleichtert zu sein. »Jonas ist nur ein Anhänger von sich selbst. Ich wette, das hat er Ihnen bei seinem Marktstand erzählt.«
    Ich nickte.
    »Wenn Johnny glaubte, ein Pakt mit dem Teufel würde ihm helfen, etwas zu verkaufen, würde er sofort einen schließen.« Er klang jetzt beinahe verächtlich.
    »Ich halte es für möglich, dass er der Frau, die gestorben ist, das Halsband geschenkt hat.«
    »Geschenkt? Jonas? Ausgeschlossen. Verkauft, ja. Und wahrscheinlich für sehr viel mehr, als es wert war.«
    »Finden Sie es nicht merkwürdig, dass ein Halsband, das Sarah gehörte, und ein Armband, das Lena Morrison gehörte, auf den Klippen gefunden wurden?«
    »Es ist ein unwahrscheinlicher Zufall, zugegeben. Aber worauf wollen Sie hinaus? Dass Jonas der Hohepriester von so etwas wie einem Selbstmordkult ist?« Er verdrehte die Augen und blähte die Nüstern.
    »Lena Morrison hat nicht Selbstmord begangen.«
    »Habe ich auch gehört. Warum interessieren Sie sich so für sie?«
    »Archäologen versuchen immer, menschliche Überreste zu interpretieren.«

    »Soviel ich gehört habe, ist nicht viel von ihr übrig, was man interpretieren könnte.«
    »Aber genug, um eine begründete Vermutung anzustellen.«
    »Worüber?«
    »Darüber, wo sie gestorben ist.«
    »Ach ja? Und wie lautet Ihre begründete Vermutung?«
    »Ich glaube, sie wurde drüben in der Flussmündung getötet. Und dann wurde ihre Leiche zerstückelt und woanders hingeschafft.«
    »Tatsächlich?« McGann legte sein Besteck auf den Teller. Er schien das Interesse an seinem Essen verloren zu haben.
    »Bringt Sie das aus der Fassung?«
    Er wandte den Kopf zum Fenster und legte die Hände ans Gesicht. Ein Wagen bog mit eingeschalteten Scheinwerfern in die Einfahrt.
    »Da ist Gus«, sagte er tonlos. »Er kommt von der Messe heim.«

21
    D ie Golfer drängten kurz darauf zum Aufbruch, und McGann musste sich fügen. Ehe er zum Hubschrauberlandeplatz auf der Rückseite ging, erneuerte er sein Angebot eines Rundflugs. Ich wurde vor einer Antwort bewahrt, weil Michael Carmody in diesem Moment aus dem Lokal kam und zu uns sagte, er gehe auf ein paar Drinks in die Stadt. Nachdem ich seine Kochkunst gelobt hatte, erwähnte ich, ich würde zum Ocean Cove laufen, und er schlug vor, dass wir zusammen gingen.
    »Ich bin froh um die Begleitung«, sagte ich, als wir die Straße entlanggingen.
    »Man kann nicht vorsichtig genug sein heutzutage«, ließ er die Warnung seines Vaters bei meinem ersten Besuch erneut anklingen.
    Ich ergriff die Gelegenheit. »Nach dem, was mit Lena passiert ist, meinen Sie?«
    Er sah mich scharf an. »Wir wissen eigentlich gar nicht, was mit ihr passiert ist, oder?«
    »Das stimmt. Noch nicht, jedenfalls. Aber ich habe gemerkt, dass alle im Restaurant erschüttert waren, als sie die Neuigkeit hörten.«
    »Ja. Es war schlimm genug, als wir dachten, sie habe sich selbst getötet. Aber jetzt …«
    »Barry sagt, Sie waren scharf auf sie.«
    Carmody lachte nervös. »So, sagt er das? Barry sagt viel, wenn der Tag lang ist.«

    »Sie meinen, Sie waren es nicht?«
    Carmody blieb stehen. »Ich versuche, Lena seit fünf Jahren zu vergessen. Und ich war nahe dran, ich war fast darüber hinweg. Aber jetzt ist alles wieder aufgerissen.« Er schien den

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