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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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arbeiten und keinen Spaß haben ist auch nicht gut.«
    McGann hatte die direkte Route genommen und setzte bereits zur Landung an. Als wir aufsetzten, sprang Zitaras heraus und schob mir die Kabinentür auf. Bevor ich ausstieg, versicherte ich McGann, wie sehr ich mich über die Gelegenheit zum Besuch der Insel gefreut hätte. Er gab mir seine Visitenkarte für den Fall, dass ich ihn anrufen musste.
    Ich dankte Zitaras, stieg aus und warf mir meinen Rucksack über die Schulter. Das Erste, was ich bemerkte, war das Gefühl des harten Bodens unter den Füßen. Das Zweite war ein
Glockenspiel von Handynachrichten, die eintrafen, da ich wieder ein Netz hatte.
    Als ich an der Giebelseite des Crabshell vorbeiging, sah ich den Cherokee des Tauchteams neben der Küchentür des Restaurants stehen. Senan Costello saß hinter dem Steuer und blätterte ein Bündel Geldscheine durch. Er sah zu mir herüber und nickte. Ehe ich um die Ecke des Gebäudes bog, schaute ich zurück und sah Jonas Zitaras in Richtung Küche eilen.
    Beim Anblick des Cherokees fiel mir ein, dass ich meinen Wagen immer noch vom Parkplatz bei den Pollock Holes holen musste. Bis ich beim Hotel war, hatte ich mehr oder weniger entschieden, ihn noch eine Nacht dort zu lassen. In diesem Moment fuhr Costello vorbei. Ein paar Meter vor ihm verlangsamte ein Wagen, um einen Lkw aus der Hotelzufahrt fahren zu lassen, und Costello musste bremsen. Ohne zu zögern, lief ich ihm nach und winkte mit den Armen. Er ließ das Fenster auf der Beifahrerseite hinunter.
    »Könnten Sie mir einen Gefallen tun? Mein Wagen steht bei den Pollock Holes. Würden Sie mich hinfahren?«
    »Springen Sie rein«, sagte er.
    »Ich habe Sie oben beim Crabshell gesehen«, sagte ich und legte meinen Sicherheitsgurt an, während er beschleunigte und den Weg zur Circular Road einschlug, der uns um die Stadt herum zum Parkplatz führen würde.
    »Äh … ja. Theo wollte Jonas neulich Abend ein Trinkgeld geben, aber er hatte nicht genug dabei, deshalb bat er mich, es ihm auf meinem Heimweg vorbeizubringen. Theo geht es nicht sehr gut. Er muss gestern Abend irgendwas Falsches gegessen haben.«
    »Er ist noch in Kilkee?«
    »Nein. In Spanish Point.«

    »Klar, Sie wohnen in Kilkee. Hatte ich vergessen. Wohnt Jonas ebenfalls hier?«
    »Ja. Er hat irgendwo hier in der Gegend eine Wohnung.« Wir waren in der Nähe der katholischen Kirche. Hatte Jonas in jener Nacht einfach nur eine Abkürzung nach Hause genommen?
    »Und wo wohnen Sie selbst?«
    »Gleich da oben«, sagte er und zeigte zur ersten Straße rechts, da wir an einen Kreisverkehr kamen. Es war die Abzweigung nach Carrigaholt, wo wir uns zum ersten Mal begegnet waren. »Meine Mutter hat mir einen Hof und ein paar Garagen überlassen, damit ich mir mein Geschäft einrichten konnte. Ich vermiete mein Boot, fahre Taucher hinaus, verleihe Ausrüstung.«
    »Sie haben heute früh Schluss gemacht.«
    »Wir sind heute Morgen rausgefahren, aber Theo hat den Tauchgang am Nachmittag abgesagt, weil ihm nicht wohl war. Sally hat ihn zu einem Arzt gebracht, und ich bin nach Kilkee zurückgekommen.«
    Ich wühlte in meinem Rucksack und fand meine Wagenschlüssel, die ich am Morgen beim Verlassen des Hotels an der Rezeption abgeholt hatte. »Sind Sie jetzt nicht mehr oder weniger fertig mit ihnen?«
    »Ja. Mit diesem Teil der Küste bin ich nicht allzu vertraut. Aber sie haben mich gebeten, mit ihnen zu tauchen, weil dieser Experte für die Wracks der spanischen Armada erst am Montag kommen kann. Was auch nichts macht – Theo ist sowieso nicht zu viel imstande.«
    In meinem Hotelzimmer leerte ich den Rucksack aus, wobei ich sehr sorgsam mit dem Motivstück aus Knochen umging. Es war möglicherweise tausend bis fünfzehnhundert Jahre alt, wahrscheinlich demineralisiert und entsprechend spröde. Zum
Schluss holte ich mein Handy aus dem Rucksack. Ich ging die Nachrichten durch: einige SMS von Fran vom Vorabend und eine von Trevor Symes, einem Eiszeitgeologen, der an einer interdisziplinären Erkundung eines Gebiets mit mir arbeitete, das der Grafschaftsrat von Meath eventuell unter Denkmalschutz stellen wollte. In der SMS teilte er mir nur mit, dass er mir eine Kopie seines Berichts zur Information als E-Mail geschickt hatte.
    Dann gab es drei Nachrichten auf der Mailbox. Die erste war von meiner Mutter, die wissen wollte, ob ich am Samstag oder Sonntag zurückkam, da sie mir gern etwas zu essen vorbereiten würde. Die zweite war von Dominic Usher von der

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