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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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geht.«
    »Gourmets können so sein«, sagte Kendrick. »Je schwieriger etwas zu erhalten ist, desto mehr wollen sie es essen. Und je rarer die bedrohte Art ist, desto mehr Risiko sind diejenigen bereit einzugehen, die sie beschaffen.«
    Ich nickte. »Jetzt muss ich nur noch herausfinden, woher sie wussten, dass wir da hinausfahren.« Ich begegnete Costellos Blick wieder im Rückspiegel.
    »Nicht von mir, ich schwöre es.«
    »Ich meine nicht absichtlich. Obwohl ich sagen muss, die Tatsache, dass Sie mich um das Geld baten, bevor wir losfuhren, kam mir schon ein wenig verdächtig vor.«
    Ich sah wieder in den Spiegel. Senan errötete. »Ich habe es gebraucht, weil ich jemandem Geld schuldete. Ich habe es unter den Scheibenwischer des Pick-ups geklemmt, damit es abgeholt werden kann.«

    »Für wen war es? Für denselben Mann, den ich Sie am Samstag bezahlen sah?«
    »Jonas Zitaras, meinen Sie? Ich habe Ihnen doch gesagt, das war …«
    »Ich habe Theo gefragt. Es war kein Trinkgeld. Es war Ihr eigenes Geld, oder?«
    Er sagte nichts.
    »War es eine Drogenschuld, Senan?«
    Kendrick drehte sich zu ihm um. »Wir wissen, dass er mit Drogen handelt.«
    »Es hat nichts mit Drogen zu tun«, sagte Costello knapp. »Ich besorge mir nur hin und wieder ein bisschen Gras von ihm.« Er sah mich grollend an und wandte dann den Blick ab.
    Niemand sagte etwas.
    »Ich habe ein Darlehen abbezahlt«, sagte Costello schließlich.
    »Nun, das geht uns nichts an«, sagte ich. »Aber aus gewissen Gründen versuchen wir, so viel Informationen wie möglich über Zitaras zu bekommen.«
    »Ich erzähle es Ihnen gern. Als sich vor einigen Monaten die Aussicht auf einen Job für Mahon ergab, musste ich neue Tauchausrüstung beschaffen. Jonas lieh mir das Geld. Die einzige Bedingung war, dass ich es Ende August zurückzahle. Ich behaupte nicht, dass er ein Robin Hood oder so ist, aber er ist grundanständig. Und er erwartet, dass man seinen Teil eines Handels einhält.«
    »Sie kennen ihn also gut?«, sagte Kendrick.
    »Er ging eine Weile mit meiner Schwester aus. Bis sie entdeckte, dass er verheiratet ist.«
    Kendrick schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Grundanständig, was?«
    »Breda, nicht wahr?«, erinnerte ich mich.

    »Ja, Breda. Es war ihre Tauchausrüstung, die ich mir gestern Abend für Sie geliehen hatte.«
    Breda war offenbar aus ihrem Trainingsanzug herausgewachsen, seit sie nicht mehr zu Hause wohnte.
    »Bevor ich Sie zu Hause absetze, würde ich gern im Tauchladen vorbeischauen und ersetzen, was fehlt.«
    »Nicht nötig, sie taucht nicht mehr.«
    »Gut, dann bezahle ich, was es gekostet hätte. Wenn Sie es wissen, sagen Sie Bescheid, und ich gebe Ihnen einen Scheck. Nur eines noch – wenn Sie mit Zitaras vereinbart hatten, dass Sie das Geld an der Anlegestelle lassen, dann haben Sie ihm doch sicher erzählt, wieso Sie überhaupt dort sind.«
    »Äh … könnte sein, dass ich es erwähnt habe. Aber ich glaube nicht, dass er …«
    »… es den Carmodys erzählt hat? Ich würde sagen, er weiß genau, wie sie ihr Geschäft betreiben. Und es wäre zu seinem Vorteil, wenn er dafür sorgte, dass sie nicht auffliegen.«
    Costello biss sich auf die Lippen. »Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, was vor sich geht.«
    »Wie sollten Sie auch. Aber wenigstens wissen wir jetzt, dass Zitaras zu den beiden hält, wenn es ihm gelegen kommt.«
    Wir gestatteten uns eine Pause in der Unterhaltung, während ich vor dem Dorf Doonbeg hinter zwei grün gekleideten Radfahrern herkroch, bis ein entgegenkommender Lkw vorbei war. Als ich die beiden überholte, erkannte ich sie als das Paar Vogelbeobachter, das ich von Bishop’s Island aus gesehen hatte.
    »Das ist die beste Art, rund um Loop Head zu reisen«, sagte Costello zu Kendrick. »Weil es flach ist, nicht wie Kerry oder West Cork.« Er leistete seinen Beitrag zum örtlichen Tourismus. »Ich habe Sie gar nicht gefragt, Giles, aber ich nehme an, Sie sind auf Urlaub hier …«
    Kendrick sah zu mir herüber. Hilfe.

    Am besten nichts komplizieren. »Er war es«, sagte ich und schaltete das Radio an.
    Vom Regen in die Traufe. Ein Reporter berichtete von dem Mangel an Fortschritten im Fall Kim Tyrell. Sein Bericht schloss eine Beschreibung der Art und Weise mit ein, wie sie getötet wurde.
    »Warum sollte jemand die Frau töten wollen?«, sagte Costello.
    Es klang nach einer harmlosen Frage, und ich wollte schon etwas über die Zerstörung der Stätte auf George’s Head sagen, hielt aber

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