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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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weiß. Es tat mir leid, zu hören, was Kim Tyrell zugestoßen ist. Es war gestern in allen Zeitungen. Aber ich fürchte, zu dem Grund, warum sie ermordet wurde, kann ich nichts beisteuern. Ich bin hier, um über Jonas Zitaras mit Ihnen zu reden.«
    Er nahm seine Sonnenbrille ab und blinzelte Kendrick zu. »Hallo. Ich bin Barry. Sie sind Giles, richtig?«
    Kendrick nickte.
    McGann ging zur hinteren Tür und öffnete sie. »Darf ich einsteigen?«
    »Willkommen an Bord«, sagte ich, als er saß.

    Kendrick und ich drehten uns zu ihm um.
    »Also, was ist mit Zitaras?«, fragte ich.
    McGann sprach Kendrick an. »Sie verdächtigen ihn, Ihre Freundin mit Heroin versorgt zu haben, richtig?«
    Kendrick sah mich an. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das getan hat.«
    »Was wollen Sie deswegen unternehmen?«
    »Wir werden vor Gericht aussagen, wir hätten Beweise, dass Zitaras Sarah mit Heroin versorgt hat, dass sie dadurch seelisch aus dem Gleichgewicht geriet und dass Detective Rattigan nachlässig gehandelt hat, weil er diesem Umstand bei seinen Ermittlungen nicht nachgegangen ist.«
    »Beweise? Welche Beweise?« McGann sah mich herausfordernd an.
    »Beweise, die ein Richter wohl ernst nehmen wird.«
    McGann wandte sich an Kendrick. »Was wäre, wenn man Rattigan überreden könnte, die Sache gegen Sie fallen zu lassen, bevor sie überhaupt vor Gericht kommt?«
    Kendrick schaute skeptisch drein. »Das ist unwahrscheinlich. Aber selbst dann würde ich gegen Zitaras vorgehen. Es ist mir egal, ob er nur ein kleines Rädchen in der Maschine ist, falls Sie mir das erzählen wollen.«
    McGann seufzte. »Ich bin nicht im Namen von Zitaras an sich hier. Ich bin hier, um Sie beide ins Bild zu setzen. Und es ist ein ziemlich großes Bild, deshalb haben Sie Geduld mit mir. Sie wissen vielleicht, dass Drogenhandel zu einem großen Geschäftszweig in Osteuropa geworden ist. Ehemalige kommunistische Staaten haben Länder wie Holland als Produzenten synthetischer Drogen überholt und werden außerdem mehr und mehr als Transitrouten für Heroin aus Afghanistan benutzt – vor allem die baltischen Staaten, da sie Zugang zum Meer haben. Tatsächlich trifft dort so viel Heroin ein, dass zum
Beispiel in Lettland mehr Leute Heroin nehmen als Cannabis rauchen. Habe ich jedenfalls gehört. Wie auch immer – nun ein Schnitt zur Südwestküste Irlands. Zerklüftete Küstenlinie, entlegene Strände, unbewohnte Inseln – wirklich schwer zu überwachen für Marine und Küstenwache. Dazu kommt, dass durch den Niedergang der Fischereiindustrie der eine oder andere Trawlerbesitzer nach neuen Einkommensquellen Ausschau hält und bereit ist, sich auf Drogenschmuggel einzulassen.
    Wenn Sie das alles zusammennehmen, haben Sie bereits einen Teil des Bilds, den Hintergrund, sozusagen. Und dieser Hintergrund wird von unserer Drogenfahndung, der Küstenwache und einer Reihe EU-Behörden genauestens überwacht. Man weiß, dass vor etwa einem Jahr eine Drogenbande in Litauen eine vermeintlich zuverlässige Schmuggelroute nach Irland und Großbritannien aufgebaut hat. Es funktioniert folgendermaßen: Ein Frachtschiff mit einer Lieferung Drogen an Bord lädt diese weit draußen auf See auf einen Trawler um. Der Trawler steuert dann Küstengewässer an, aber keinen Hafen. Stattdessen trifft er sich mit einem oder mehreren schnellen Schlauchbooten, die die Ladung an Land bringen. Sie tun es unter Umständen nicht sofort, die Ware wird etwa auf Inseln oder in Höhlen gelagert, bis sie gefahrlos transportiert werden kann. In den letzten Monaten wurde eine Reihe von Probeläufen durchgeführt, um die Gewässer zu testen, sozusagen – vielleicht haben Sie sogar selbst ein merkwürdiges Kommen und Gehen in den letzten Tagen bemerkt. Jedenfalls ist der Schauplatz jetzt für eine große Lieferung bereitet – und ich meine richtig groß. Aber es ist eine Falle. Und Jonas Zitaras ist ein Teil davon.«
    »Ein Teil der Falle oder des Schmuggelunternehmens?«, fragte ich.

    »Beides. Was die Schmuggler angeht, unterhält er ein Netz von Straßenhändlern, die sowohl hier die Drogen verteilen als sie auch weiter nach Nordirland und ins Vereinigte Königreich transportieren. Wenn diese Lieferung also abgefangen wird, haben sich die Verbrecher in Litauen eine blutige Nase geholt, und sie werden Jahre brauchen, bis sie einen anderen Weg gefunden haben, die Drogen nach Irland zu schaffen.«
    »Dann steht Zitaras also kurz vor der Verhaftung?«, fragte Kendrick.
    »Sie

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