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Die Opferung

Die Opferung

Titel: Die Opferung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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nicht, irgendwie blass.«
    »Blass?«
    »Na ja, weiß, richtig weiß. Vielleicht hat sich was gespiegelt.«
    Sie sah sich um. »Vielleicht eine Möwe.«
    Wir gingen weiter und erreichten schließlich das Haus. Liz streckte mir ihre Hand entgegen. »Na, denn. Danke für das Bier und das übernatürliche Erlebnis. Ich mache mich jetzt besser auf den Weg, bevor mir jemand im Wollgeschäft zuvorkommt.«
    Ich wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Ich schätze, du kannst auch hier unterkommen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast schon deine eigenen Probleme, da kannst du nicht noch meine gebrauchen.«
    »Ich weiß nicht, ich könnte ein wenig Gesellschaft brauchen.«
    Liz zuckte mit den Schultern. »Ich bin eigentlich nicht auf der Suche nach einer Beziehung. Jedenfalls nicht im Augenblick.«
    »Natürlich. Ich auch nicht. Es wäre völlig ohne Verpflichtungen. Nur du und ich und Danny und der junge Mr. Billings.«
    »Bitte nicht!«, sagte sie scheinbar entsetzt, um mich dann anzulächeln. »Also gut, das wäre wirklich schön. Ohne Verpflichtungen. Ich kann übrigens kochen. Wenn du die Zutaten bezahlst, kann ich gerne was kochen. Du musst mein Chili probieren.«
    »Das wäre mal was anderes. Seit Janie mich verlassen hat, haben wir beide uns von indischem Service-Fraß ernährt.«
    Danny kam aus dem Haus gestürmt und wirbelte einen Schneebesen durch die Luft. Entweder stellte dieser ein Motorboot mit zwei Schrauben oder ein doppelläufiges Gewehr dar.
    »Danny«, sagte ich. »Was würdest du sagen, wenn Liz bei uns wohnt? Würde dir das was ausmachen.«
    Danny blieb stehen, dachte kurz darüber nach und antwortete: »Einverstanden.«
    Dann lief er weiter.
    Ich nahm Liz am Ellbogen und brachte sie zurück ins Haus. »Jetzt werden wir dir erst mal ein Zimmer suchen.«
    Wir gingen nach oben. Es gab insgesamt sieben leer stehende Schlafzimmer, aber nur drei von ihnen verfügten über ein Bett, und nur in zwei Betten lag eine Matratze. Liz ließ sich auf eine der Matratzen fallen und beschloss, das Zimmer zu nehmen, das meinem gegenüberlag. Es gab keine weiteren Möbelstücke dort, wenn man von dem billigen Nachttisch und einem schmuddelig aussehenden Sessel absah. Aber es schien ihr nichts auszumachen. Ich schätzte, dass dies hier immer noch besser war als das leer stehende Wollgeschäft.
    »Wir können den Raum herrichten. Anstreichen, ein paar Gardinen aufhängen«, sagte ich. »Siehst du, von hier hast du einen schönen Blick auf den Bereich vor dem Haus und auf die Einfahrt.«
    Sie warf ihren Turnbeutel auf das Bett. »Das ist großartig. Ich könnte ein paar Poster aufhängen.«
    Gemeinsam kehrten wir in den Korridor zurück. »Weißt du, du hättest das nicht tun müssen«, sagte sie über die Schulter zu mir. »Und wenn ich dir auf die Nerven gehe, dann sei so gut und leide nicht stumm. Sag einfach >Raus< oder >Lebwohl< oder sogar >Zieh Leine<. Das macht mir nichts aus.«
    Sie redete weiter und stieg vor mir die Treppe hinunter. Als ich auf der Höhe der kleinen Tür zum Dachboden war, hatte ich das Gefühl, ein Kratzen zu hören, so als habe sich ein schweres Tier von der anderen Seite gegen die Tür gepresst, um schnell und leise nach oben zu eilen, als es gehört hatte, dass wir näher kamen. Nach oben in die völlige Finsternis, wo es wartete und lauschte.
    An der obersten Stufe zögerte ich kurz. Das Geräusch hatte bei mir einen kalten Schauder und das Gefühl irrationaler, aber entsetzlicher Abscheu ausgelöst. Es erinnerte mich an die Ratten, die ich in der Kanalisation von Islington gesehen hatte. Aber viel größer und - wenn das überhaupt möglich war - viel schmutziger.
    Liz blieb stehen und blickte mich an. »Stimmt was nicht?«, fragte sie. »Du machst einen grimmigen Eindruck.«
    »Ich glaube, ich brauche noch was zu trinken«, sagte ich und folgte ihr nach unten in die Küche.
     

4. Der Rattenfänger  
    Vor dem Mittagessen gingen Liz und Danny einkaufen, um Brot, Schinken und Tomaten zu besorgen. Nachdem sie sich auf den Weg gemacht hatten, saß ich eine Weile im riesigen leeren Salon im Sonnenschein, in dem Staubpartikel umhertanzten, und rief die Kreisverwaltung der Isle of Wight an.
    »Ich habe hier eine Ratte. Vielleicht auch ein Eichhörnchen. Aber es klingt eher nach einer Ratte.«
    »Tja, das tut mir Leid. Schädlinge fallen nicht mehr in unsere Zuständigkeit. Sie wissen schon, wegen der Einsparungen. Sie müssen sich einen privaten Schädlingsbekämpfer

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