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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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versprach er. »Verrate mir lieber, wie ihr es hierher geschafft habt. Offen gestanden hatte ich gehofft, eure hässlichen Visagen niemals wiederzusehen.«
    Rammar nickte schnaubend. »Kann ich mir vorstellen nach allem, was du getan hast, um uns loszuwerden. Aber du hast einen schweren Fehler begangen, Zwerg – denn ein Ork verzeiht keinen Verrat. Niemals!«
    »Verrat?« Nestor wechselte mit Gurn einen verständnislosen Blick. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Das bedeutet, dass diese Stinkmorchel meinen Bruder und mich nach Sundaril in die Arena verkauft hat«, erklärte Rammar. »Er wollte uns loswerden, um selbst den Befehl über unseren Trupp zu übernehmen.«
    »Was mir auch gelungen ist«, sagte von Bruchstein grinsend. »Während ihr euch in Sundaril amüsiert habt, habe ich den Trupp ins Land des Feindes geführt – zwar auf Umwegen, aber immerhin sicher.«
    »Reden Wirrsinn!«, knurrte Gurn, der sich bislang zurückgehalten hatte. »Du unvorsichtig, Zwerg! Du haben Zwergenhirn! Wir alle in Hinterhalt geraten!«
    »Das stimmt leider«, bestätigte Nestor betreten. »Im Wald lauerten sie uns auf und beschossen uns mit Pfeilen, deren Spitzen mit einem Betäubungsmittel getränkt waren. Ich bekam so ein Ding in die Schulter, und Gurn hat gleich mehrere davon abbekommen. Danach fielen wir in tiefen Schlaf – und sind erst in dieser Hütte wieder aufgewacht.«
    »Was mit euch?«, erkundigte sich Gurn. »Ihr auch überrascht worden?«
    »Keineswegs«, entgegnete Rammar schnell. »Wir sahen die Gefahr kommen und haben dem Feind einen hohen Blutzoll abverlangt. Nicht wahr, Ankluas?«
    »Douk.« Der Angesprochene schüttelte den Kopf. »Fleisch fressende Pflanzen hätten uns fast mit Haut und Borsten verschlungen, und in wessen Gefangenschaft auch immer wir uns befinden – er hat uns wohl das Leben gerettet.«
    »Ha!«, machte Orthmar von Bruchstein und grinste Rammar spöttisch an. »Das hört sich aber gar nicht sehr heldenhaft an, Ork!«
    »Na und?«, polterte Rammar drauflos. »Dein Plan ist jedenfalls nicht aufgegangen, du widerwärtiger Halsabschneider – Balbok und ich sind wieder frei, und wir haben sogar noch Verstärkung erhalten.«
    »Das sehe ich«, erwiderte der Zwerg und bedachte Ankluas mit einem abschätzigen Blick. »Aber frei bist du nicht, Ork. Und was deinen dämlichen Bruder betrifft, würde ich mir an deiner Stelle keine allzu großen Hoffnungen mehr machen.«
    »Wieso? Was meinst du?« Rammar schaute sich in der Hütte um und stellte fest, dass Balbok gar nicht da war. »Wo ist der Lange? Redet schon, oder muss ich euch jedes Wort einzeln aus dem Schlund reißen?«
    »Sie haben Balbok abgeholt«, wusste Nestor zu berichten. »Heute Morgen.«
    »Wer?«, wollte Rammar wissen. »Wer hat ihn abgeholt? In wessen Gewalt befinden wir uns? Sprich, verdammt noch mal, oder ich werde dir beibringen, wie man …«
    Der Ork unterbrach sich, weil vor der Hütte Schritte zu hören waren, das dumpfe Pochen von Stiefeln auf Holz. Im nächsten Moment wurde die grob gezimmerte Tür entriegelt und aufgezogen, und mehrere Gestalten traten ein. Ihr exotischer Anblick verschlug Rammar die Sprache.
    Es waren boun'hai.
    Menschenfrauen.
    Bekleidet waren sie mit Lendenschurzen und wildledernen Stiefeln, die ihnen bis weit über die Knie reichten. Dazu trugen sie goldene Spangen um Hals und Oberarme und auf den Köpfen mit den langen Haarmähnen einen Putz aus bunten Vogelfedern. Ansonsten waren sie nackt und zeigten den Gefangenen ungeniert die unverhüllte Brust.
    Es war das erste Mal, dass Rammar die Brüste von Menschinnen zu sehen bekam – und er fand spontan, dass sie nicht mit denen einer Orkin zu vergleichen waren. Was Orkweiber vor sich hertrugen, war bisweilen so üppig, dass männliche Orks hin und wieder beim Geschlechtsakt davon erschlagen wurden …
    Ein überlegenes Grinsen wollte über Rammars Züge huschen, als er erkannte, dass es nur harmlose Frauen waren, in deren Gesellschaft sie sich befanden – aber dieses Grinsen verging ihm schon im nächsten Augenblick.
    »Du da!«, rief eine der Frauen, eine hoch gewachsene, sehnige Kriegerin, die eine Art Anführerin zu sein schien, und funkelte ihn zornig an. »Was starrst du so? Hast du noch nie eine Amazone gesehen?«
    »Äh … nein«, gestand Rammar einigermaßen eingeschüchtert. Die befehlsgewohnte Stimme der Kriegerin warnte ihn, dass mit ihr nicht zu spaßen war.
    »Der Smaragdsee ist heilig«, fuhr die Kriegerin fort. »Hier war es, wo

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