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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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angreifen?«
    Corwyn wusste nur zu gut, worauf der Baron hinauswollte, und offenbar legte es Yelnigg darauf an, Unfrieden unter Tirgas Lans Verbündeten zu stiften. Dennoch gab sich der König ahnungslos. »Welchen anderen Grund sollte es dafür geben, Freund Yelnigg?«, fragte er.
    Der Baron schnitt eine Grimasse. »Mein König, spielt nicht mit mir. Wie jeder hier, der die Oberhoheit Tirgas Lans anerkannt und sich ihr unterworfen hat, bin ich bereit, mein Leben und das meiner Krieger zu wagen, um Gefahr vom Reich abzuwehren, wenn sie droht. Sollte es jedoch nur darum gehen, die Gemahlin des Königs zu befreien, die, wie wir alle wissen, entführt wurde, so …«
    Corwyn hielt es nicht länger auf seinem Thron. »Glaubt Ihr das wirklich?«, fragte er und sprang auf, so unvermittelt, dass die Leibgardisten, die zu beiden Seiten des Throns standen, zusammenzuckten. »Denkt ihr wirklich, ich würde Euer aller Leben aufs Spiel setzen, nur um meine eigenen Ziele zu verfolgen?«
    »Offen gestanden, weiß ich nicht, was ich denken soll, mein König«, entgegnete Yelnigg und gab sich unterwürfig, während in seinen stahlblauen Augen der Funke des Widerstands glomm. Hier und dort wurde erneut genickt, auch Worte der Zustimmung wurden geflüstert – offenbar war es um die Einheit des Reichs noch längst nicht so gut bestellt, wie Corwyn gehofft hatte. Aber anstatt nachzugeben, erwachte der Kämpfer in ihm …
    »Dann will ich Euch sagen, Baron, was Ihr denken sollt«, entgegnete er, stieg die Stufen des Thronpodests hinab und trat geradewegs auf Yelnigg zu. »Es ist wahr, und ich mache kein Hehl daraus: Königin Alannah ist verschwunden, und ich vermute sie in den Klauen des Feindes – aber wir sind hier und heute nicht zusammengekommen, weil es meine Absicht ist, sie zu befreien. Ohnehin weiß ich nichts über ihr Schicksal, sie könnte längst …« Er unterbrach sich, weil ihm das Wort nicht über die Lippen wollte.
    »Sie könnte längst tot sein«, fuhr er dann leise, fast flüsternd fort, »und keine Streitmacht der Welt könnte sie jemals zurückbringen. Glaubt Ihr denn, es fiele mir leicht, hier vor Euch zu stehen und von Euch zu verlangen, Eure Söhne und Enkel in den Krieg zu schicken? Ginge es um Alannah allein, so wäre ich längst aufgebrochen, um sie selbst zu befreien, denn dieses Schwert« – er berührte den Griff der Waffe an seiner Seite – »dürstet nach dem Blut derer, die sie mir genommen haben. Aber es geht um viel mehr, Baron Yelnigg. Dort im Osten lauert ein Gegner, der mächtiger und gefährlicher ist als alles, was wir kennen. Selbst die Elfen fürchten ihn – aber sie werden uns nicht beistehen. Bei der Verteidigung unseres Reiches sind wir auf uns allein gestellt, gegen einen Feind, dessen Stärke wir nicht einmal kennen. Alles, was wir haben, ist unser Mut und unsere Einheit. Deswegen sind wir heute hier, Baron Yelnigg. Nur deswegen.«
    Als Corwyn verstummte, war es im Thronsaal völlig still geworden. Seine Worte hatten die Abgesandten nachdenklich gemacht, auch jene, die Yelnigg zunächst recht gegeben hatten. Nur der Baron schien noch nicht völlig überzeugt zu sein.
    »Ich weiß, dass wir vor kurzem noch Gegner waren, Baron«, fuhr Corwyn fort, »aber genau darum geht es: unsere alten Feindschaften zu überwinden und zusammenzustehen, um den Gedanken, der hinter Tirgas Lan steht, gegen jeden Aggressor zu verteidigen. Weder geht es dabei um mich noch um Euch, sondern einzig um die Einheit des Reiches, die allen Bewohnern Erdwelts Frieden und Wohlstand bringen wird.«
    »Hehre Worte«, sagte Yelnigg, und leiser Spott lag in diesen beiden Wörtern.
    »Und jedes einzelne davon ist ernst gemeint«, versicherte Corwyn. Er zog sein Schwert und legte die Klinge so in seine Hände, dass er den Griff der Waffe dem Baron entgegenhielt. »Im Kampf gegen einen Gegner, der weder Gnade noch Skrupel kannte, habe ich ein Auge verloren«, sagte er, »und ich will auf der Stelle auch mein zweites verlieren, wenn ich in diesem Moment etwas anderes als das Wohl Tirgas Lans im Sinn habe. Nehmt die Klinge, Baron, und stecht damit zu. Niemand wird Euch deswegen belangen, und ein König ohne Augenlicht wird für niemanden mehr eine Bedrohung sein. Tirgas Lan wird wieder in Bedeutungslosigkeit versinken, und Ihr alle seid frei und ungebunden und könnt tun und lassen, was Ihr wollt – jedenfalls so lange, bis das Böse von Kal Anar über unsere Grenzen kommt.«
    Yelnigg, auf den sich alle Blicke

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