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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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wie ist das möglich …?«
    »Diese Frage stellst ausgerechnet du mir?«, entgegnete sie, die Augen noch immer geschlossen. »Bist nicht du derjenige, der sich verwandelt hat? Bei mir war es nur Blendwerk, ein elfischer Wechselbalg-Zauber und nicht mehr. Du hingegen hast nicht nur dein Aussehen verändert, Loreto – du hast dich selbst gewandelt. Du hast dich an die Macht des Bösen verkauft.«
    »Schweig!«, fuhr er sie an, und erneut roch sie seinen Pesthauch. »Weißt du, welch einen Schmerz ich durchlitten habe, nachdem du mich verraten und im Stich gelassen hast? Nein, du weißt es nicht! Nichts weißt du, gar nichts!«
    »Ich soll dich im Stich gelassen haben?« Alannah schüttelte mitleidig den Kopf. »Du hast die Wahrheit schon immer nach deinen Vorstellungen verdreht, Loreto. Nicht du warst es, sondern ich, die verraten und alleingelassen wurde. Wohl erinnere ich mich an den Brief, den du nach Shakara schicktest und in dem du mir mitteiltest, dass es vorbei sei. Du wolltest nach den Fernen Gestaden segeln und dort dein Glück suchen, und mich wolltest du in Shakara zurücklassen. Aber dann kam alles anders, nicht wahr?«
    »Ich wurde verraten«, beharrte das Monstrum. »Zuerst von dir, dann selbst von Farawyn.«
    »Du solltest dich reden hören! Du nennst den großen Seher einen Verräter, nur weil in seiner Prophezeiung kein Platz für dich war. Nach der Krone von Tirgas Lan wolltest du greifen, aber ein anderer ward auserwählt. Jemand, den die Vorsehung für würdig erachtete, den Platz einzunehmen, den einst die Elfenkönige besetzten.«
    »Ein Mensch!«, zischte es verächtlich.
    »Ja, ein Mensch«, bestätigte Alannah. »Den Menschen gehört die Zukunft, Loreto. Die Elfen ziehen sich mehr und mehr zurück, weil sie genug gesehen haben von der Welt. Die Menschen hingegen haben alles noch vor sich. Ihnen gebührt das Recht, von nun an über Erdwelt zu herrschen.«
    »Nein!«, widersprach das Monstrum, dessen riesiges Haupt aufgebracht in die Höhe fuhr. »Nicht diesen nichtswürdigen Kreaturen kommt es zu, die Macht über Erdwelt in den Händen zu halten – sondern mir! Mir ganz allein!«
    »Oh, Loreto.« In Alannahs Stimme schwang tiefes Bedauern mit. »Du hast nicht einmal mehr Hände, mit denen du etwas halten könntest. Was du warst, hast du aufgegeben, selbst deinen alten Körper – und das alles nur, um deiner Rachsucht nachzugehen. Als ich von der neuen Macht hörte, die sich im Osten erhob, da hatte ich einen Verdacht. Zunächst wollte ich es nicht wahrhaben, aber dann hatte ich diese Träume …«
    »Was für Träume?«
    »Ich träumte von dir, Loreto. Davon, wie du ruhelos umherstreifst auf der Suche nach Rache und wie du schließlich auf den Basilisken triffst. Er verschlingt dich, weil er in dir eine verwandte Seele erblickt, und labt sich an deiner Rachsucht und deiner Bosheit. Durch die erlangt er neue Kraft, und er kehrt nach Kal Anar zurück, um eine Herrschaft des Grauens zu errichten und Erdwelt in Tod und Verderben zu stürzen.«
    »Das alles hast du geträumt?«
    »Das und noch manches mehr.«
    »Wie schön«, krächzte das Monstrum. »Es scheint, als verbände uns doch noch immer etwas.«
    »Nein, Loreto, uns verbindet rein gar nichts mehr, seit du Teil des Anderen, des Bösen wurdest. Ich habe diesen ungewöhnlichen Weg, zu dir zu gelangen, nur aus einem einzigen Grund gewählt.«
    »Weil du mich retten willst«, mutmaßte die Kreatur.
    »Falsch, Loreto – weil es beendet werden muss. Du bist zur Bedrohung geworden für die ganze Welt. Zum Diener des Bösen hast du dich gemacht und beschwörst damit unser aller Untergang herauf.«
    »Ich? Ein Diener?«, schrie der Schlangenvogel. »Ich bin kein Diener, törichtes Weib! Ich habe die Macht! Ich bin der Herrscher von Kal Anar!«
    »Und was für ein Herrscher du bist!«, spottete Alannah. »Furcht und Schrecken regieren in deiner Stadt. Nur zur Vernichtung bist du in der Lage und zu nichts sonst.«
    »Das ist nicht wahr! Hast du meine Kinder nicht gesehen?«
    »Du meinst die Basilisken?« Wieder schüttelte Alannah den Kopf. »Sie sind nur Nachahmungen, Zerrbilder des Ungeheuers, zu dem du geworden bist.«
    »Es war meine Macht, die sie hat zurückkehren lassen.«
    »Nicht deine Macht, Loreto – sondern die von etwas, das sehr viel älter ist als du. Das Böse ist schon immer hier gewesen, und du stehst in seinen Diensten, nicht umgekehrt.«
    »Aber ich kontrolliere es.«
    »So hat auch Margok einst gedacht. Aber er hat

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