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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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brauchte etwas Schwereres, das er …
    Ein Urschrei erklang und machte Rammar auf Balbok aufmerksam, der seine klobige Axt kreisen ließ und auf diese Weise gleich mehrere der widerlichen Viecher auf einmal in Kuruls dunkle Grube beförderte.
    Die Axt!, schoss es dem dicken Ork durch den Kopf. Sie war eine recht schwere Waffe, und wenn sie mit Wucht geschleudert wurde, konnte man vielleicht damit erreichen, was er mit dem Stein nicht geschafft hatte.
    Aber wie sollte Rammar seinem dämlichen Bruder auf die Schnelle den Plan in seiner ganzen genialen Komplexität mitteilen? Balbok war mindestens zwanzig Schritte von ihm entfernt und noch dazu von wilder Kampfeslust erfüllt. Wahrscheinlich war es völlig zwecklos, ihm etwas erklären zu wollen, aber Rammar wollte es zumindest versuchen.
    »Balbok!«, schrie er. »Dort oben! Die Tropfsteine …!«
    Die Stimme des Bruders ließ Balbok, der in einem wilden Zustand von saobh verfallen war, aufblicken, und er sah Rammar hinauf zur Decke weisen. Balboks schlichter Verstand begriff sofort. Er packte die Waffe ganz am Ende des Schafts, holte aus und nahm auch zwei Schritte Anlauf.
    Im nächsten Moment verließ die Axt Balboks Klauen.
    Sich einmal überschlagend, durchschnitt die schwere Waffe pfeifend die Luft – und traf die Tropfsteine unmittelbar unterhalb der Decke.
    Es gab ein hässliches Knacken und Knirschen, und im nächsten Moment lösten sich die Stalaktiten und rauschten senkrecht nach unten, geradewegs auf den Brunnen zu.
    Die ersten beiden Tropfsteine, kleinere Exemplare, spießten zwei besonders fette Egel auf und beförderten sie zurück in die Tiefe. Dann folgten größere Steinpfähle, die nicht nur weitere der ekelhaften Kreaturen ins Verderben schickten, sondern die Brunnenöffnung polternd und krachend verschütteten.
    Schreckliches Getöse erfüllte das Gewölbe, dichter Staub wallte auf und schien die Flammen des Lagerfeuers zu verschlucken; es wurde so düster, dass man die Klaue kaum noch vor Augen sehen konnte. Rammar schlug wahllos um sich, weil er nicht wusste, von welcher Seite ihn die Viecher als Nächstes angreifen würden. Als sich der Staub dann allmählich legte, sah er, dass sein Bruder ganze Arbeit geleistet hatte.
    Die heruntergebrochenen Tropfsteine hatten die Öffnung der Zisterne verstopft, hatten nicht nur ein Dutzend Egel erschlagen, sondern sorgten auch dafür, dass keine weiteren dieser Kreaturen mehr in den Brunnenraum gelangen konnten. Nun kam es nur noch darauf an, unter den verbliebenen Biestern aufzuräumen …
    Nicht nur Rammar und Balbok, auch ihre Begleiter erkannten dies. Orthmar von Bruchstein stieß einen durchdringenden Zwergenkampfschrei aus und schlug mit der Axt einen Egel entzwei, während Balbok zu dem Eisbarbaren Gurn eilte, den das Gewicht der Blutsauger zu Boden gezogen hatte. Rammar indes holte sich seinen Speer zurück und eilte Nestor von Taik zur Hilfe, der von Egeln förmlich begraben war.
    Der ohnehin schon blasse Attentäter war noch um einiges bleicher geworden, da sich die Tiere an einigen Stellen durch seine Kleidung gebissen und ihn zur Ader gelassen hatten. Schreiend lag er auf dem Boden und wehrte sich nach Kräften – auch dann noch, als Rammar ihn längst von den Egeln befreit hatte.
    Mit einem unwilligen Knurren packte der dicke Ork den Menschen und zog ihn auf die Beine. Obwohl ihn der Blutverlust schwächte, schaffte es Nestor, aufrecht stehen zu bleiben. Er riss sogar zwei Klingen aus seinem Gürtel und schickte die Wurfmesser auf den Weg, um die verbliebenen Egel zu dezimieren.
    Diese hatten keine Chance mehr und fielen den wütenden Klingen von Orks, Menschen und Zwerg zum Opfer, bis der Boden der Höhle von stinkenden, wabernden Kadavern bedeckt war, die im flackernden Licht des Lagerfeuers scheußlich glänzten.
    Schwer atmend hielten die Gefährten inne und betrachteten ihr tödliches Werk.
    »Das wäre erledigt«, meinte Balbok grimmig.
    »Korr«, stimmte Rammar zu.
    »Gute Idee, das mit den Tropfsteinen«, meinte Nestor mit Blick auf den verschütteten Brunnen. »Alle Achtung, mein guter Balbok.«
    »Balbok? Was heißt hier Balbok?«, wetterte Rammar. »Ich hatte die Idee, diesen elenden Drecksviechern den Weg zu verstopfen. Ich ganz allein! Oder traust du es etwa einem baumlangen umbal zu, einen solch genialen Plan zu schmieden?«
    Nestor schüttelte nur den Kopf und ließ sich dann nieder, um sich die zahlreichen Wunden zu verbinden, aus denen er blutete. Das Speichelsekret der

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