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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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hässlich schmatzendes Geräusch, und Balbok merkte, wie das Ding seinen Rücken hinabrutschte, den es gerade erst hinaufgekrochen war. Angewidert wandte sich der Ork um – und begriff, dass Orthmar von Bruchsteins stierer Blick keineswegs ihm gegolten hatte …
    Balbok traute seinen Augen nicht.
    Aus dem offenen Brunnenschacht kamen noch mehr Kreaturen gekrochen, die weder Arme noch Beine hatten und riesigen fetten Würmern glichen. Ihre Fühler zuckten unentwegt hin und her, und mit jedem Augenblick, der verstrich, quollen mehr von ihnen aus der Tiefe. Erschrocken stellte Balbok fest, dass das Ding, das er erledigt hatte, ein besonders kleines Exemplar gewesen war – die übrigen Viecher, die dort aus dem Brunnen drangen, hatten die Größe eines ausgewachsenen Orks und waren schätzungsweise ebenso schwer – und sie krochen geradewegs auf die schlafenden Kameraden zu.
    »Shnorsh, was ist das?«, rief Balbok entsetzt.
    »Frag nicht so blöd!«, entgegnete Orthmar von Bruchstein mit kreischender Stimme. »Das sind Höhlenegel – und sie haben es auf unser Blut abgesehen …!«
    Rammar schlief den Schlaf der Ungerechten.
    Während des zurückliegenden Tages hatte er seine Untergebenen beschimpft, beleidigt und schikaniert – mit anderen Worten: Er hatte all das getan, was nach Ansicht eines Orks einen guten Anführer auszeichnete. Zufrieden mit sich selbst war er eingeschlafen, und auf Grund der überstandenen Strapazen war sein Schlaf so tief, dass er auch dann nicht erwachte, als die Stille in dem alten Gewölbe längst von lautem Geschrei vertrieben worden war.
    Rammar träumte.
    Der dicke Ork wähnte sich weit entfernt in der Modermark, wo er als mächtiger Häuptling nicht nur über den bolboug herrschte, sondern über alle Orks in sochgal. Entsprechend groß war die Ehrerbietung, die man ihm entgegenbrachte, insbesondere von Seiten des anderen Geschlechts.
    Eine üppig gewachsene Orkin, die sich die Rüstung vom Körper gerissen hatte und nur noch ein paar mottenzerfressene Fetzen am Leib trug, machte sich gerade über ihn her. Langsam kroch sie an ihm empor, dabei leise lechzend und ihn mit lustvollen Blicken taxierend.
    Rammar verdrehte die Augen und verfiel in heiseres Stöhnen, während sie sich auf ihn wälzte und mit ihrer tounga seinen Hals zu bearbeiten begann.
    »Komm, komm nur …«
    Er spürte ihr beträchtliches Gewicht, fühlte ihr hemmungsloses Verlangen. Sie befühlte sein Gesicht, und zu seiner Überraschung stellte Rammar fest, dass ihre Klaue nicht hart und schwielig war, wie es hätte sein sollen, sondern kalt und schleimig.
    Er stutzte, doch schon im nächsten Moment machte sich das Weib wieder an seinem Hals zu schaffen, woraufhin sich der Ork wieder stöhnend zurückgleiten ließ und einfach nur genoss – bis ihn etwas in den Hals biss!
    Dutzende kleiner Zähne durchbohrten seine Haut, gruben sich in eine Schlagader – und Rammar schreckte aus dem Schlaf.
    Das Erste, was er wahrnahm, war bestialischer Gestank.
    Dann registrierte er den Lärm und das Geschrei ringsum.
    Und als er die Augen aufriss, sah er, dass es keineswegs eine paarungswillige Orkin war, die auf ihm lag, sondern eine wabernde, weißliche Masse, die zu Rammars Entsetzen auch noch Fühler und ein mörderisches Maul hatte, aus dem schwarzes Blut rann.
    Sein Blut …
    Ein gellender Schrei entrang sich seiner Kehle, und er wollte aufspringen – das Gewicht der grässlichen Kreatur jedoch hielt ihn am Boden. In heilloser Panik ballte Rammar die Fäuste und schlug auf das Ding ein, aber seine Hiebe zeigten keine Wirkung.
    Dafür kam das Maul wieder heran. Rüsselförmig stülpte es sich nach außen und wollte sich erneut an seinem Blut gütlich tun.
    Mit einem lauten Schrei und getrieben von der Kraft der Verzweiflung gelang es Rammar, sich herumzuwälzen, sodass er auf der Kreatur zu liegen kam, deren weiche Formen unter seinem Gewicht nachgaben. Indem er panisch umhertastete, bekam Rammar den Schaft seines saparak zu fassen, den er neben seiner Schlafstatt liegen hatte, und ohne lange zu überlegen, stach der Ork mit der Waffe zu.
    Die Haut der Kreatur platzte, und ihre glibberigen Innereien spritzten nach allen Seiten.
    Unter wüsten Verwünschungen raffte sich Rammar auf und schaute sich im flackernden Schein des Lagerfeuers um. Auch seine Gefährten hatten alle Klauen damit zu tun, sich die riesigen glitschigen Blutsauger vom Leib zu halten.
    Gleich zwei von ihnen hatten sich an den Beinen Gurns

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