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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Generationen dahin. Irgendwann dämmerte ihnen, dass sie uns nicht erobern konnten, also verlegten sie sich darauf, uns zu schmeicheln. Abgesehen von der Kampfkunst mussten wir auch die schwarze Kunst der Politik erlernen. Es lief darauf hinaus, sie gegeneinander auszuspielen. Dies und gelegentliche Siege in Kriegen halfen uns, lange Zeit unabhängig zu bleiben.«
    »Das klingt nun so, als hätte euch irgendwann das Glück im Stich gelassen. Sonst wärst du nicht hier.«
    Er nickte. »Unsere Anführer schlugen sich auf die Seite des falschen Tyrannen. Nicht weil sie ihn besonders mochten, sondern aus reiner Notwendigkeit. Das spaltete mein Volk. Es gab zwar keinen Bürgerkrieg, doch wir standen kurz davor und waren auf jeden Fall stark genug abgelenkt, um in unserer Wachsamkeit nachzulassen. Ausgerechnet der Kriegsherr, mit dem unsere Anführer sich angefreundet hatten, war schließlich derjenige, der die günstige Gelegenheit ergriff. «

    »Das wundert mich nicht.«
    »Wir empfanden es als Verrat. Zur Hölle mit ihm, es war ein Verrat. Es waren dunkle Zeiten, und wir alle haben im Namen des Heimatlandes Dinge getan, auf die wir nicht besonders stolz sind. Das gilt auch für mich. Ich will dich nicht mit Einzelheiten langweilen. Jedenfalls lief es darauf hinaus, dass unser Staat zerschmettert wurde, und die Einwohner, die überlebt hatten, verstreuten sich in alle Winde. Wir wurden heimatlose Zugvögel, wir waren Bauern in fremden Ländern, verarmte Händler und sogar Söldner. Einige wurden auch versklavt.« Letzteres stieß er mit besonderer Verbitterung hervor.
    Coilla schwieg eine Weile, ehe sie fortfuhr. »Du sagtest, deine und meine Rasse seien einander in mehr als einer Hinsicht ähnlich.«
    »Wir werden beide verleumdet. Wenn die Feinde dich als das reine Böse darstellen, können sie sämtliche Verbrechen und jede Gemeinheit rechtfertigen, die sie dir antun. Unser Name bekam einen schlechten Klang, und das blieb haften. Auch wenn die Niedertracht erlogen ist, fällt sie auf dich wie ein Stein, den man von einem Hügel herunterwirft.«
    Das konnte sie gut verstehen. »Die Geschichtenerzähler und die Gelehrten mit ihren Büchern stehen oft auf der Seite der Sieger. Du würdest nicht glauben, welch hässliche Dinge sie über uns Orks verbreiten. Sie behaupten, wir äßen Menschenfleisch oder verspeisten uns sogar gegenseitig. Sie erzählen sogar, wir
stammten von Elfen ab, um Himmels willen. Alles erstunken und erlogen!«
    »Über uns sagten sie, wir würden Dämonen beschwören und Ziegen bespringen.«
    Coilla platzte vor Lachen heraus. Pepperdyne blieb ernst, dann stimmte er in ihr Gelächter ein.
    »Aber«, fuhr sie fort, als sie sich wieder beruhigt hatte, »was hat nun Standeven mit alledem zu tun?«
    Pepperdynes Belustigung verschwand, als hätte jemand eine Kerze gelöscht.
    »Ist er auch ein … Trougathianer?«
    »Nein, er ist ein Schweinehund.«
    »Der aber auf irgendeine Art und Weise Macht über dich hat«, wandte sie ein.
    »Sagen wir einfach, ich muss bei ihm eine Schuld abtragen. «
    »Sogar hier in dieser Welt? Hat der Sprung hierher nicht alles verändert?«
    »Es ist wahr, hier ist alles anders. Daheim aber …«
    »Möglicherweise kommen wir nie wieder nach Hause, Jode!« Sie nahm sich zusammen. »Verdammt, das ist nicht gut für die Moral. Stryke wäre sauer, wenn er das gehört hätte.«
    »Es ist kein Geheimnis, Coilla. Inzwischen dürften alle davon ausgehen, dass wir höchstwahrscheinlich für immer hier festsitzen.«
    »Na ja, das würde sich nicht sehr von der Vergangenheit unterscheiden.«
    »Was meinst du damit?«

    »Als wir Maras-Dantien zum ersten Mal verließen, hat uns jemand etwas erklärt. Weißt du, wie die älteren Rassen dorthin gekommen sind?«
    »Was? Sie … ich dachte, ihr … wart doch schon immer dort. Oder etwa nicht?«
    »Nein. Ich kann nicht behaupten, dass ich es verstehe, aber da draußen …« Sie machte eine unbestimmte Geste. »Es gibt ganze Welten voller Elfen, Zentauren, Feen und Gnome und anderer Wesen. Orks natürlich auch«, fügte sie eilig hinzu. »Große Gruppen von Angehörigen aller Rassen … ich weiß nicht wie … sind irgendwie auf Maras-Dantien herabgestürzt. Eine mächtige Zauberin hat sie wie Fische mit einem Netz von ihren alten Welten geholt.«
    »Waren auch Menschen dabei?«
    »Wir haben gehört, dass ihr die einzige Rasse wart, die vorher dort gelebt hat.«
    »Wie ironisch.«
    »Wir fanden das nicht ganz so witzig.« Ihre Augen bekamen

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