Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
nicht mehr, nicht wahr?«
»Das ist wirklich schade.«
»Ich sitze hier so ungern fest wie du. Vorausgesetzt, es macht dir überhaupt etwas aus.«
»Was soll das denn nun wieder heißen?«
»Wären die Sterne nicht verlorengegangen, dann wären wir nicht mehr hier.«
»Damit hatte ich nichts zu tun«, wiederholte Standeven nachdrücklich.
»Das sagst du jetzt. Aber wenn wir schon davon ausgehen müssen, dass wir hier festsitzen, musst du doch nicht unbedingt der Truppe auf die Nerven gehen. Sie sind die einzigen Verbündeten, die wir hier haben, und sie trauen uns nicht.«
»Sie haben uns noch nie getraut.«
»Damit beziehst du dich aber nur auf dich selbst.«
»Sie sind Orks und daher auf Menschen nicht gut zu sprechen. Dies nur für den Fall, dass dir entgangen ist, was die Menschen ihnen hier antun.«
»Ich glaube, sie erkennen es, wenn es jemand ehrlich mit ihnen meint. Die meisten jedenfalls.«
»Du bist ein Dummkopf, Pepperdyne. Wir sind nur deshalb noch am Leben und bei ihnen, weil es ihnen so passt. Setze dein Vertrauen nicht in diejenigen, die es nicht verdient haben.«
»Soll ich etwa lieber dir vertrauen?«
»Es gäbe Schlimmeres als das.«
»Ich bin doch nicht bescheuert.«
Standeven kochte die Galle über. »Du solltest sehr genau über deine Stellung mir gegenüber nachdenken, falls wir jemals wieder nach Hause kommen«, entgegnete er giftig.
»Deine Drohungen beeindrucken mich nicht, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.«
»Ich erinnere dich nur daran, wie unser Verhältnis früher ausgesehen hat – und dass es eines Tages wieder so sein könnte. Dein Verhalten hier hat Einfluss darauf, wie ich dich in Zukunft behandeln werde.«
»Du kapierst es nicht, was? Wie es jetzt läuft, haben wir möglicherweise überhaupt keine Zukunft mehr. Und wenn du mich schon an andere Dinge erinnern willst, dann vergiss dabei nicht, dass du nicht hier wärst und nicht einmal mehr leben würdest, wenn ich nicht gewesen wäre.«
»Eine deiner Aufgaben ist es, die Sicherheit deines Herrn zu gewährleisten. Das ist deine Pflicht!«
Pepperdyne sprang los und packte Standeven am Kragen. »Wenn du der Ansicht bist, dass du mir nicht dein Leben zu verdanken hast, dann nehme ich es eben wieder zurück.«
»Nimm deine dreckigen Hände weg …«
Die Tür ging auf.
Pepperdyne ließ Standeven los.
Coilla kam herein. »Jode, bist du … oh!«
Standeven drehte das puterrote Gesicht zu ihr herum
und starrte sie an. »Ich geh ja schon«, knurrte er, schob sich an ihr vorbei und verschwand.
»Lass ihn nur«, sagte Pepperdyne.
»Ich hatte nicht die Absicht, ihn aufzuhalten«, erwiderte Coilla. Sie schloss hinter Standeven die Tür. »Ihr habt euch gestritten.«
»Hast du das tatsächlich bemerkt?«
»Wenn du allein sein willst, dann …«
»Entschuldige«, fuhr er etwas versöhnlicher fort. »Er geht mir einfach auf die Nerven.«
»Damit bist du nicht allein.«
Er nickte. »Was willst du von mir, Coilla?«
»Zuerst einmal denke ich, du könntest etwas hiervon gebrauchen.« Sie reichte ihm eine Flasche Branntwein.
Er nahm sie, trank einen Schluck und gab sie zurück. »Und zweitens?«
»Nachdem ihr so eilig verschwunden seid, wollte ich dir vor allem sagen, dass keiner in der Truppe schlecht über euch denkt.«
»Was, über uns beide? Über mich und über … den da?« Er nickte in Richtung der Tür.
»Nun ja, eigentlich betraf es hauptsächlich dich.«
»Danke.« Er lächelte. »Mit dieser Ansicht bist du aber ziemlich allein.«
»Oh, ich weiß nicht. Ich nehme an, Stryke empfindet durchaus Achtung für dich. Vielleicht noch ein paar andere. «
»Sie haben eine seltsame Art, es zu zeigen.«
»Du darfst nicht vergessen, wie die Dinge zwischen Menschen und Orks stehen. Nicht nur in dieser Welt. Wir haben … Erfahrungen aus der Geschichte.«
»Das kann ich sogar verstehen.«
»Wirklich?«
»Glaubst du denn, die Orks waren auf unserer Welt die einzige unterdrückte Rasse?«
»Du bist ein Mensch und gehörst zu den Unterdrückern. «
»Es gibt solche und solche Menschen.«
»Wird es nicht Zeit, dass du mal offen und ehrlich über deine Vergangenheit redest?«
»Was gibt es da schon groß zu erzählen?«, antwortete er unbeholfen.
»Verschließe dich nicht vor mir.«
»Würde es denn etwas ändern, wenn ich dir etwas über mich erzählte? Ich meine, habe ich mich nicht schon oft genug bewährt?«
»Mir gegenüber schon. Die meisten anderen aber …«
»Ich gebe dir mein Wort, dass ich
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