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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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spürte.
    Pelli Madayar drehte sich noch einmal um.
    Stryke wollte etwas rufen und sagen, dass es ein Unfall war. Dass die Truppe bis zum letzten Blutstropfen ohne Gnade kämpfen würde und es nicht nötig hatte, jemandem einen Pfeil in den Rücken zu schießen, der als Parlamentär gekommen war. Er kam nicht mehr dazu.
    Die Elfenfrau deutete mit einer Hand auf sie und schwenkte den Arm rasch nach links. Eine rot gefärbte Energielanze schoss blitzschnell zur Truppe herüber und traf sie mit der Wucht eines Unwetters. Und zwar alle gleichzeitig. Sämtliche Krieger wurden umgeworfen und gingen zu Boden, als wären sie von Keulenschlägen getroffen worden. Gleichzeitig empfanden sie starke Schmerzen, die sich eine ganze Weile in den Knochen hielten.
    »Bei den Göttern.« Coilla wollte sich stöhnend aufrichten.
    »Bleib unten!«, zischte Stryke. »Ihr alle, lauft zu den Bäumen, aber zieht die Köpfe ein.«
    Sie huschten gebückt und im Zickzack zum Wald
hinüber, um nicht abermals getroffen zu werden. Auf halbem Wege flammten über ihnen grelle bunte Lichtstrahlen auf. Unter den knisternden Lichtbalken rasten sie los und schafften es bis in das kleine Waldstück.
    »Ist jemand getroffen?«, keuchte Stryke.
    Wie durch ein Wunder war keinem etwas passiert.
    »Verdammt, was waren das für Typen?«, fluchte Haskeer.
    »Egal. Das Wichtigste ist, dass wir ihrer Magie entgehen. «
    »Also kein Frontalangriff?«, meinte Coilla.
    »Wie stellst du dir das vor? Bei einer so starken Magie könnten wir von Glück reden, wenn wir zehn Schritte schaffen.«
    »Sie kommen!«, warnte Dallog die anderen.
    Die bizarre, bunt gemischte Truppe näherte sich ihnen. Ruhig und in einer geraden Linie ritten sie herüber.
    »Wir müssen eine bessere Position finden und uns überlegen, wie wir sie bekämpfen können«, entschied Stryke.
    Jup, der mit zwei Spähern etwas tiefer in den Wald eingedrungen war, kehrte eilig und schwer atmend zurück. »Nicht da lang. Da sind Jennestas Truppen.«
    »Verdammt«, fluchte Coilla. »Anscheinend haben sie den Lärm gehört.«
    »Na, wundervoll«, knurrte Haskeer. »Jennesta und zweihundert Menschen da drüben, vor uns das Kuriositätenkabinett, und wir genau dazwischen.«

    »Was sollen wir jetzt tun, Stryke?«, drängte Pepperdyne.
    »Kommt darauf an, wie du am liebsten sterben möchtest. «
    Coilla schüttelte den Kopf. »Nein, Stryke. Es muss doch einen anderen Weg geben.«
    Sie musste nicht aussprechen, was sie damit meinte. Dennoch zögerte er.
    Inzwischen konnten sie Jennestas Soldaten hören, die durch den Wald trampelten und sich keine Mühe gaben, heimlich vorzugehen. Auch die Reiter waren inzwischen viel näher herangekommen.
    »Beeil dich, Stryke!«, flehte Coilla ihn an.
    Er griff in den Beutel, in dem er die Sterne aufbewahrte.
    Standeven starrte ihn offenen Mundes an. »Du willst doch wohl nicht …«
    »Halt die Klappe«, fuhr Stryke ihn an, während er die Artefakte zusammenfügte. Dann griff er nach dem Amulett, das er am Hals trug.
    »Dazu haben wir keine Zeit«, rief Coilla.
    Die Türhüter hatten die ersten Bäume erreicht. Auf der anderen Seite bewegten sich Jennestas Soldaten durch den Wald, auch sie nicht mehr weit entfernt.
    Stryke ließ das Amulett los und konzentrierte sich auf die Sterne. Er schob sie willkürlich irgendwie zusammen.
    Instinktiv drängte sich die ganze Truppe dicht um ihn.

    Standeven wollte etwas rufen. Die Worte konnte man nicht verstehen, er war in Panik aufgelöst und konnte den Lärm, den Wheam machte, sowieso nicht übertönen.
    Stryke warf durch die Zweige einen letzten Blick zum Kometen am Himmel. Er strahlte wie eine nächtliche Sonne.
    Dann schob er den letzten Instrumental in seine Position.

13

    Sie stürzten ins Bodenlose.
    Sie waren lebendige Fünkchen, die in Spiralen durch einen gewundenen, mit Licht erfüllten Tunnel flogen. Auf den biegsamen Wänden blitzten unzählige andere Realitäten auf und zogen so schnell vorüber, dass man die Bilder kaum erfassen konnte. Dahinter, außerhalb des schrecklichen Strudels, spannte sich ein grenzenloses Firmament, auf dem Milliarden von Sternen blinkten.
    Die Truppe hatte vor allem das Gefühl, hilflos zu fallen. Ein unaufhaltsamer, tödlicher Sturz ins schwarze Maul des Unbekannten.
    Nach einer Ewigkeit näherten sie sich einem bestimmten Abgrund, in dem fahles Licht wirbelte.
    Die Kluft verschlang sie.

    Die Landung war hart, und der Aufprall auf den festen Boden schüttelte sie bis auf die Knochen durch.

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