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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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wandte sich an seinen neuen Gefreiten. »Dallog, was machst du jetzt?«
    »Ich wollte mich um die Verwundeten kümmern. Verbände wechseln und so weiter.« Er nickte in Richtung einer kleinen Gruppe wartender Orks.
    »Wheam kann dir helfen. Ist das in Ordnung?«
    »Schön. Wenn die heutigen Ereignisse ein Maßstab sind, kann ich einen Helfer gut gebrauchen.«

    Wheam schwante nichts Gutes.
    »Wir können es uns nicht erlauben, Licht für dich zu machen«, sagte Stryke. »Kannst du hier arbeiten?«
    »Der Mond ist hell genug.«
    »Dann fang an.«
    Dallog zog Wheam zu sich heran, dann winkte er dem Ersten in der Schlange zu. Pirrak, ein Neuer, trat vor. Er hatte einen schmutzigen Verband auf dem Unterarm.
    »Wie sieht es aus?«, fragte Dallog.
    »Tut etwas weh«, antwortete Pirrak.
    Dallog wickelte den Verband ab. »Wusstest du, dass Blutungen bei Vollmond stärker sind als sonst?«, bemerkte er beiläufig und an niemand im Besonderen gerichtet.
    »Klar wusste ich das«, erwiderte Coilla. »Ich bin eine Frau.«
    »Ah, ja.« Die Antwort des Gefreiten klang ein wenig verunsichert.
    Er wickelte den Verband weiter ab, und je weiter er kam, desto schmutziger wurden die Schichten, die er löste, bis endlich die Wunde freigelegt war.
    Abwesend hängte Dallog den blutigen Verband über die Mauer des Friedhofs.
    »Hm, eine Menge geronnenes Blut. Vielleicht muss ich den Schnitt nähen. Siehst du die losen Hautlappen an den Wundrändern, Wheam? Und der Eiter hier …«
    Ein Stöhnen ertönte, dann folgte ein schwerer Aufschlag.
    »Wheam ist ohnmächtig geworden«, sagte Coilla.
    Die wartenden Orks prusteten vor Lachen. Pirrak stimmte ein, auch wenn er zusammenzuckte.

    »Was für ein Ork ist der eigentlich?« Mit den Zähnen zog Coilla den Stöpsel aus ihrer Feldflasche und kippte Wheam etwas Wasser ins aschgraue Gesicht.
    »Sei sparsam damit«, warnte Stryke sie. »Wir dürfen es nicht verschwenden.«
    Wheam spuckte und keuchte, was bei den Zuschauern einen weiteren Heiterkeitsausbruch auslöste.
    »Ich kümmere mich um ihn.« Dallog kniete sich seufzend neben seinen neuen Patienten.
    Stryke und Coilla überließen die beiden sich selbst.
    »Vielleicht ist die Medizin doch nicht Wheams Berufung«, bemerkte sie trocken.
    »Ich frage mich, ob er überhaupt eine hat.«
    »Irgendetwas muss er aber tun.«
    »Was denn? Als Wache oder Jäger würde ich ihn nicht einsetzen. Vielleicht könnte er Latrinen ausheben oder Essensrationen vorbereiten, aber ich würde ihm zutrauen, dass er uns versehentlich vergiftet.«
    »Ich glaube nicht, dass Quoll so etwas im Sinn hatte.«
    »Zur Hölle mit ihm. Er hätte seinen Sprössling von Anfang an ordentlich erziehen sollen, statt ihn uns aufzuhalsen. «
    »Vielleicht treiben die Übungen, die du ihm versprochen hast, Wheam die Flausen aus.«
    »Vielleicht.«
    »Es ist immer schwierig, neue Leute einzugliedern, Stryke.«
    Er nickte. »Was hältst du von Dallog?«
    »Den mag ich. Er hat heute mutig gekämpft und ist ein guter Heiler. Er ist kein zweiter Alfray, aber wer wäre das schon?«

    »Ich wünschte, alle würden so denken.«
    Sie hatten den zerstörten Heuwagen erreicht und hockten sich auf die noch intakte Deichsel, um der Truppe zuzusehen, die das Lager aufschlug und verschiedene Arbeiten erledigte. Der Wind wurde kälter, als der Abend in die Nacht überging.
    Während Dallog die Verwundeten versorgte, legte er abwesend die blutigen Verbände hinter sich auf die Steinmauer. Mehr als ein Dutzend weiße Streifen waren dort versammelt und flatterten im Wind. Auf einmal wehte sie eine stärkere Bö unbemerkt davon. Sie flogen bis auf den Friedhof, einer verfing sich in den dürren Ästen eines Baums, ein anderer blieb an einem hölzernen Grabmal hängen. Die übrigen wurden auf dem kahlen Boden verstreut.
    Hoch über ihnen blinkten die Sterne wie harte Diamanten.
    »Seltsam, dass wir unter diesem Himmel geboren sind«, überlegte Coilla. »Hast du schon einmal Heimweh gehabt?«
    »Nein.«
    »Nicht einmal eine winzige Sehnsucht?«
    »Damals war es ein anderes Land. Die Menschen haben es zerstört.«
    »Das ist wahr. Aber es fühlt sich eigenartig an, wieder hier zu sein. Alles scheint so lange her, und doch kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen. Falls du das verstehen kannst.«
    Er lächelte. »Ich weiß schon, was du meinst.«
    Eine Weile schwiegen sie und sahen den anderen zu. Nach und nach richtete sich die Truppe für die Nacht ein.
Die Kämpfer säuberten ihre Waffen und

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