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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Besucher, von denen es freilich keine gab, genügend Zeit gehabt hätte, dann wäre ihm schließlich bewusst geworden, dass man die Stadt am besten als Treffpunkt vieler Kulturen auffassen musste. Ein Blick auf die Bewohner hätte diese Einschätzung bestätigt.
    Im Stadtzentrum erhoben sich einige besonders beeindruckende Gebäude. Überragt wurden sie von einem Turm, der an poliertes Ebenholz erinnerte. Er hatte keine Fenster und brauchte auch keine, denn jene, die sich in ihm befanden, sahen mehr, als Glasscheiben ihnen zeigen konnten.
    Der wichtigste Raum des Turms war eine große Kammer nahe der Spitze. Wäre ein Fremder eingetreten, dann hätte er Wände gesehen, an denen Hunderte gerahmter Kunstwerke hingen, alle von der gleichen Größe, einförmig und rechteckig. Bei näherer Betrachtung hätte sich gezeigt, dass die Rahmen keine Gemälde oder Zeichnungen bargen und nicht einmal stehende Bilder zeigten. Die Darstellungen waren in Bewegung.
    Die Rahmen ähnelten Öffnungen, durch die man in eine verblüffende Vielfalt sich ständig verändernder Landschaften hinausblicken konnte: Wüsten, Wälder, Ozeane, Städte, Dörfer, Flüsse, Felder, Weiler, Klippen, Berge, Sümpfe, Dschungel, Seen und andere, unbeschreibliche Landschaften, bizarr und fremd.
    An einer Seite wurde der Raum nicht durch eine Wand begrenzt. Dort klaffte eine riesige Öffnung, vor der eine Art öliger, durchsichtiger Folie flatterte. Die Szene, die
auf ihr dargestellt wurde, war jedoch schwerer zu begreifen als die anderen. Abgesehen von fünf winzigen goldenen Lichtpunkten, die dicht beieinanderstanden und glühten wie Holzkohle, war die Fläche völlig schwarz.
    Vertreter vieler Rassen waren anwesend, die wie gebannt daraufstarrten.
    Der Ranghöchste unter ihnen war ein Mensch. Karrell Revers ging dem Herbst des Lebens entgegen, er hatte silbergraues, kurz geschnittenes Haar und einen ebensolchen Bart, war aber immer noch tatkräftig und ungebeugt. Hinter seinen jadegrünen Augen arbeitete ein wacher Verstand.
    »Da sind sie«, erklärte er und deutete aufs Bild. »Wir haben sie gefunden.«
    »Seid Ihr sicher?«, fragte Pelli Madayar. Sie war eine junge Vertreterin des Elfenvolks, anmutig und mit zarten, fast zerbrechlich wirkenden Gesichtszügen. Das Äußere konnte jedoch leicht über ihre Zähigkeit und Willenskraft hinwegtäuschen.
    »Ihr habt die Instrumentale noch nicht über das Spürgerät beobachtet, Pelli«, erwiderte Revers. »Ich dagegen habe sie im Lauf der Jahre zwar selten, aber immerhin schon mehrmals verfolgen können. Glaubt mir, wir haben sie gefunden.«
    »Und sie wurden aktiviert.«
    Er nickte zum Schirm hin. »Wie Ihr sehen könnt.«
    »Wissen wir, wer es war?«
    »Angesichts der Position der Artefakte können wir begründete Vermutungen äußern. Ich glaube, sie sind im Besitz der einzigen Rasse, die im Corps der Torhüter nicht vertreten ist.«

    »Die Orks?«
    »Ich würde jede Wette eingehen.«
    »Dann glaubt Ihr also, dies sei der Satz Instrumentale, den der Zauberer Arngrim erschaffen hat.«
    »Mit großer Gewissheit. Wir sind sicher, dass sie hier hergestellt wurden …« Er deutete wieder auf den Schirm. »Diese Region wird von den Einwohnern Maras-Dantien genannt. Die Objekte wechselten oft den Besitzer, bevor sie von einer Truppe aufsässiger Orks in Besitz genommen wurden.«
    »Und dann sind sie verschwunden.«
    »Das war vor einigen Jahren, kurz nachdem wir die letzten Aktivitäten empfangen haben. Dies war natürlich ein Hinweis darauf, dass sich die Besitzer, wer sie auch waren, an einen anderen Ort versetzt haben. Wir haben keine Vorstellung, wo dies gewesen sein mag. Das Spüren ist eine ungenaue Kunst, bei der es in erheblichem Maße auf das Glück ankommt. Wo sie auch waren, die Instrumentale haben bis jetzt geschlafen.«
    »Wir wissen also nicht genau, ob es wirklich diejenigen sind, die Arngrim geschaffen hat.«
    »Ihre Herkunft kann bestimmt werden. Wie Ihr wisst, hat jeder Satz von Instrumentalen eine Signatur, sein eigenes Lied. Wir können ihre Herkunft ermitteln, sobald wir sie haben. Das ist aber nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ein Satz aktiviert wurde und dass die möglichen Folgen schon im günstigsten Fall mehr als erschreckend sind. Die Vorstellung aber, sie könnten sich im Besitz einer Rasse wie jener der Orks befinden …«
    »Auch das wissen wir nicht genau. Vielleicht sind sie bei jemand anderem gelandet.«

    »Bei jemandem, der fähig wäre, sie den Orks wegzunehmen? Kaum zu

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