Die Orks - Blutrache - Roman
mag.«
»Hoffentlich kommt es nicht dazu. Wir Elfen denken gern, dass es niemanden gibt, der unrettbar verloren ist. Auch die Orks müssten doch eigentlich für Vernunftgründe zugänglich sein.«
8
Stryke zog seine Klinge aus dem Bauch des Menschen und ließ ihn fallen, drehte sich herum und schlitzte dem nächsten Menschenmann die Kehle auf, bis ihm rotes Blut entgegenspritzte. Dann warf er sich einem dritten entgegen und schlug mit brutalen, hallenden Schwertstreichen zu. Links und rechts waren die Vielfraße in einen grimmigen Nahkampf verwickelt. Coilla und Haskeer schalteten zwei Gegner aus, sie mit zwei Dolchen, die sie geschickt in beiden Händen führte, er mit wuchtigen Beilhieben. Dallog spießte einen Gegner mit der Lanze auf, die sonst die Standarte der Truppe trug. Der vergilbte Rasen, auf dem sie standen, war glitschig vom Blut.
Es dämmerte schon, und sie kämpften in einem behelfsmäßigen Lager, das sie hinter einem dichten Wäldchen im Schutz einer Senke angelegt hatten. Ein gedeckter Wagen stand dort, in der Nähe waren mehr als zwanzig Pferde angeleint. Ungefähr ebenso viele Menschen wehrten sich, um die Tiere zu verteidigen.
Der Kampf war heftig, aber nicht von Dauer. Nachdem sie um mehr als die Hälfte dezimiert waren, rief einer der Menschen einen Befehl, worauf sich alle zurückzogen und flohen.
»Lasst sie laufen!«, brüllte Stryke. »Wir haben jetzt, was wir brauchen.«
Coilla sah den fliehenden Menschen nach. Einer war eine Frau, die langes hellblondes Haar hatte.
»Siehst du das?«
»Was denn?«, fragte Haskeer.
»Die Menschen, wie sie fliehen. Darunter war eine Frau. Jung, noch nicht einmal richtig erwachsen.«
»Und?«
»Ich glaube, ich habe sie schon einmal gesehen, aber verdammt will ich sein, wenn ich mich erinnere, wo es war.«
»Für mich sehen alle Menschen gleich aus.«
»Stimmt auch wieder.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ist wohl nicht so wichtig.«
Stryke kam zu ihnen. Er wischte mit einem Tuch das Blut von seiner Klinge. »Tja, das war mal ein glückliches Zusammentreffen. Für uns jedenfalls.«
»Was denkst du, wer sie waren?«, fragte Coilla.
»Spielt das eine Rolle?«
»Ist dir aufgefallen, dass viele von ihnen ähnlich gekleidet waren? Vielleicht waren es Unis.«
»Dann sind die Menschen also immer noch untereinander zerstritten. Das wäre nichts Neues. Lass uns zur Sache kommen, ja? Auf dem Wagen müssten wir Trinkwasser und Lebensmittel finden, und jetzt haben wir auch genug Pferde für alle. Wenn wir uns beeilen, können wir Quatt heute noch erreichen.«
Obwohl sie nach Süden in eine angeblich mildere Klimazone reisten, wurde das Gelände sogar noch öder, als es schon war. Kein Baum trug grüne Blätter, und ein Bach, den sie passierten, war gelb vor Fäulnis.
»Bist du sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind?«, fragte Coilla.
Stryke, der neben ihr ritt, warf ihr einen genervten Blick zu. »Zum zehnten Mal, ja.«
»Es sieht nicht so aus wie in meinen Erinnerungen, das ist alles.«
»Das Land ist mehr als vier Jahre von Menschen malträtiert worden. So etwas hinterlässt Spuren. Außerdem haben sie die Magie zerstört. Die Blutsauger waren nur ein Ausdruck davon.«
»Wenigstens scheint es Wheam wieder besser zu gehen. « Sie drehte sich um und blickte an der Reihe der Reiter entlang nach hinten, wo Wheam und Dallog nebeneinander ritten. Der Bursche schnitt wie üblich ein unglückliches Gesicht, und sein Hals war verbunden, aber die natürliche olivbraune Farbe seiner Haut war zurückgekehrt.
»Was ist das?«, sagte Stryke auf einmal.
Coilla konzentrierte sich wieder auf die Straße. Eine kleine Gruppe von Gestalten näherte sich ihnen. Einige fuhren auf einem wackligen Wagen, die meisten liefen.
Haskeer kam nach vorn galoppiert. »Gibt es Ärger, Stryke?«
»Keine Ahnung, besonders gefährlich kommen sie mir aber nicht vor.«
»Könnte eine Falle sein.«
»Bleibt wachsam!«, warnte Stryke sein Gefolge.
Coilla beschirmte die Augen und beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die Neuankömmlinge. »Das sind Elfen.«
»Ziemlich heruntergekommen, wie es scheint«, fügte Haskeer hinzu.
Die Gruppe bestand aus höchstens einem Dutzend Elfen. Diejenigen, die zu Fuß liefen, schleppten sich mühsam dahin. Auf dem Wagen saßen drei oder vier Alte und zwei Junge. Alle waren müde und unterernährt. Sie reagierten in keiner Weise auf die Orks und verlangsamten auch nicht die schlurfenden Schritte.
Der Anführer war ein Mann. Er war
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