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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sah ihn böse an. »Wen nennst du hier …«
    »Halt den Mund, Feldwebel!«, brüllte Stryke. »Hör zu«, wandte er sich wieder an den Zwerg, »wenn ich dir erklären könnte …«
    »Du sollst Gehör finden. Wir in Quatt sind nicht unvernünftig. Aber zuerst müsst ihr eure Waffen abliefern.«
    »Das kannst du von einem Ork nicht erwarten«, wandte Coilla ein.
    »Sie hat recht«, stimmte Stryke zu. »Das tun wir nicht.«
    »Wenn ihr sie haben wollt, dann holt sie euch«, fügte Haskeer hinzu.
    »Wenn ihr die Waffen nicht abgebt«, erwiderte der Zwerg kalt, »dann seid ihr Feinde. Ich gebe euch eine letzte Möglichkeit, die Klingen abzulegen.«
    Haskeer hustete demonstrativ, spuckte aus und verfehlte knapp die Stiefelspitzen des Zwergs. »Du kannst meinen Schuppenarsch küssen, abgesägter Zwerg.«
    Waffen wurden gehoben, die Zwerge rückten vor. Die Orks zogen die Schwerter.
    Jemand drängte sich in der Menge nach vorn.
    »Ja, da steck mir doch einer die Lanze in den Arsch.«
    »Nur wenn du wirklich darauf bestehst«, sagte Coilla lächelnd. »Hallo, Jup.«

9

    »Dann kannst du tatsächlich die Instrumentale steuern?«, fragte Jup.
    »In gewisser Weise«, erwiderte Stryke. »Aber nur deshalb.« Er zog das Amulett heraus.
    »Darf ich mal sehen?«
    Stryke zog die Kette über seinen Kopf und reichte sie ihm.
    Jup untersuchte sie und zupfte sich abwesend am Bart. »So etwas wie diese Schrift habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich auch nicht, aber sie hat uns hierher gebracht.«
    Jup gab ihm das Amulett zurück. »Was ist mit dem Einfluss der Sterne? Du weißt schon, wie sie … wie heißt das noch? Wie sie dich und Haskeer in ihren Bann geschlagen haben. Macht dir das keine Sorgen?«
    »Was wäre das Leben, wenn man nicht mal ein Wagnis eingeht?«
    »So einfach kannst du das nicht abtun, Stryke.«
    »Nein. Coilla passt auf einen auf. Ich dachte mir, ihre Kraft wird eingedämmt, wenn wir sie trennen.«

    »Was, du zeigst Schwäche?« Er lächelte. »Aber das ist sicher eine gute Idee.«
    Sie blickten zu Coilla hinüber, die ein Stück entfernt zwischen den Eichentischen stand.
    Die Tische waren in Reihen auf einer Lichtung aufgebaut, die noch größer war als die erste. Hier gab es genug Platz für ein ganzes Dorf mit strohgedeckten Hütten, Lagerschuppen und Pferchen für das Vieh. In flachen Gruben brannten Feuer, die die ungewöhnliche Kälte vertrieben und über denen Fleisch briet.
    Die Zwerge hatten die Orks willkommen geheißen, sobald Jup nachdrücklich erklärt hatte, dass sie Ehrengäste seien. Doch viele Zwerge waren anscheinend nachtragend. Die meisten saßen ein Stück abseits und beäugten die Vielfraße voller Misstrauen.
    Haskeer kam und ließ sich neben Stryke und Jup nieder.
    »Wie geht es dir, alter Gauner?«, sagte Jup.
    »Ich habe Hunger.« Haskeer rutschte hin und her. »Und die Sitze sind viel zu klein.«
    »Die wurden eben nicht für breite Ärsche wie deinen gebaut. Ach, wie ich diesen finsteren Blick vermisst habe. Wisst ihr, ich kann mich noch gar nicht richtig daran gewöhnen, dass ihr keine Rangtätowierungen mehr habt. Sieht komisch aus. Wie seid ihr sie losgeworden?«
    »Das war der Knochenflicker in Ceragan«, erklärte Stryke. »Er hat eine Art Vitriol benutzt. Hat höllisch gebrannt und eine Ewigkeit gedauert, bis es abgeheilt ist.«
    »Und dann hat es noch einen Monat teuflisch gejuckt«, fügte Haskeer hinzu. »Aber das war es wert. Es zeigt, dass wir niemandes Sklaven mehr sind.« Er starrte die
Halbmonde auf Jups Wangen an, die ihn früher als Feldwebel ausgewiesen hatten. »Du solltest deine auch loswerden. Darf ich sie rausschneiden?« Er langte nach dem Messer.
    »Nicht der Mühe wert, danke. Die Tätowierungen haben mir hier sogar ein gewisses Ansehen verschafft.«
    »Wirklich?«, fragte Stryke. »Ich dachte, Jennestas Truppen waren nicht sonderlich beliebt.«
    »Hier hat sie niemand als das böse Miststück gesehen, das wir kennen und hassen gelernt haben. Da ist noch etwas, das ich nicht ganz begreife. Wie konnte sie nur diesen … diesen Strudel überleben?«
    »Keine Ahnung. Aber wie auch immer, anscheinend ist es ihr gelungen, wenn man Seraphim glauben kann.«
    »Das ist ein großes Wenn.«
    Ein Zwerg kam mit Krügen und stellte sie wortlos auf den Tisch. Haskeer schnappte sich einen und trank einen großen Schluck.
    Auch Stryke bediente sich. »Seltsam«, überlegte er, als er den Krug wieder absetzte. »Wäre Jennesta nicht gewesen, dann hätten wir nie von Ceragan

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