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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und hier draußen begegnen mir auch nicht viele Leute. Schafe hüten ist ein einsames Geschäft.«
    »Ist das überhaupt eine Arbeit für einen Ork?«, fragte Haskeer voller Verachtung.
    Abermals schien der Schäfer die Frage nicht zu verstehen. Inzwischen war ihm zudem noch etwas anderes aufgefallen. »Ihr tragt ja Waffen«, flüsterte er, als bemerkte er es erst jetzt. Es klang verwundert und ängstlich.
    »Ist das denn ungewöhnlich in dieser Gegend?«, fragte Coilla.
    »Ihr kommt wirklich aus einem fernen Land. Es ist gesetzlich verboten.«
    »Wir haben uns lange genug hier aufgehalten«, entschied Stryke und wandte sich von Yelbra ab.
    Ein Stück von den anderen entfernt beriet er sich mit seinen Offizieren.
    »Wir müssen nach Taress«, erklärte er ihnen. »Und es sieht aus, als müssten wir unsere Waffen verbergen.«
    »Gehen wir alle hin?«, fragte Coilla. »Oder richten wir ein Basislager ein?«
    »Dieses Mal nicht. Wenn wir Hals über Kopf noch einmal die Sterne zu Hilfe nehmen müssen, dann sollten wir alle beisammen sein.«
    Jup sah sich zu den Menschen um. »Was machen wir mit denen?«
    »Die nehmen wir lieber mit. Möglicherweise bieten sie uns die einzige Möglichkeit, dass jemand mit uns redet.«
    »Das gefällt mir nicht«, protestierte Haskeer.

    »Mir auch nicht. Aber wir können sie jederzeit wegjagen, wenn wir sie nicht mehr brauchen. Jetzt organisiert die Truppe für den Marsch.«
    Als sie sich entfernten und sich um ihre Aufgaben kümmerten, rief sie der Schäfer.
    »Was ist mit mir? Ich muss mich um meine Herde kümmern.«
    »Du kannst gehen«, rief Stryke zurück.
    »Ja«, fügte Coilla hinzu. »Schaff das Viehzeug hier weg.«

13

    Acurials Schönheit bildete einen starken Kontrast zum zerstörten Maras-Dantien. Die jadegrünen Felder und die üppigen Wiesen wurden von dichten Gehölzen begrenzt. Kristallklare Bäche plätscherten, in den Wäldern gab es reichlich Wild, kleine Geschöpfe gruben Baue in der Erde. Vögel in vielen Farben flatterten am wolkenlosen Himmel.
    Der Fluss strömte nach Süden, und so folgten die Vielfraße mehrere Stunden lang seinem Verlauf. Als er eine Biegung nach Westen beschrieb, fanden sie einen Weg, der in die richtige Richtung führte, und folgten ihm. Andere Reisende trafen sie keine.
    Als der Tag sich seinem Ende näherte, ließ die Wärme nach.
    Stryke marschierte ganz vorn, Jup ging neben ihm.
    Der Zwerg blickte zur Truppe zurück. »Sie werden allmählich müde. Können wir nicht eine Pause einlegen? Sie haben seit gestern nichts Anständiges mehr gegessen, und das war eine Welt entfernt.«

    Stryke nickte. »Aber nur eine kurze, und wir machen kein Feuer. Wir essen die Rationen, die wir mitgebracht haben. Ich will nicht, dass jemand auf die Jagd geht.«
    Die Truppe verließ den Weg und zog sich in den Schutz einer Baumgruppe zurück. Dann wurden Posten eingeteilt, und Schiffszwieback und Wasser wurden verteilt.
    Als alle satt waren, gestattete Stryke ihnen eine kurze Rast. Einige hockten auf umgestürzten Baumstämmen und redeten darüber, wie sehr sich Acurial von der Welt unterschied, die sie vor Kurzem verlassen hatten.
    »Verglichen mit der Gegend hier«, meinte Jup, »war Maras-Dantien völlig im Eimer. Ernteausfälle, unfruchtbares Vieh, verseuchte Flüsse. Ihr wisst das ja selbst.«
    »In Acurial gibt es ebenfalls Menschen«, antwortete Coilla, »aber hier haben sie anscheinend nicht alles vermasselt. «
    Mehr als nur zwei Augenpaare richteten sich mit finsterem Blick auf Standeven und Pepperdyne.
    »Bisher noch nicht«, räumte Jup ein. »Wir wissen nicht, wie lange sie schon hier sind. Sie haben eine Generation gebraucht, um Maras-Dantien zu zerstören, und es wird noch länger dauern, bis die Magie verschwunden ist.«
    »Ich frage mich, ob Magie in dieser Welt überhaupt wirkt«, überlegte Coilla.
    »Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Aber … warum eigentlich nicht? Wenn Maras-Dantien nicht in irgendeiner Weise etwas Besonderes ist, dann verfügen vielleicht alle Welten über Magie. Oder wenigstens über die Energie, die nötig ist, damit sie funktioniert.«
    »Finde es heraus«, schlug Stryke dem Zwerg vor. »Deine Fähigkeiten könnten nützlich für uns sein.«

    »In Ordnung.« Jup stand auf und sah sich um. »Ich versuche es da drüben.«
    Unter den neugierigen Blicken der anderen zog er sich in einen dreißig oder vierzig Schritte entfernten Graben zurück, in dem ein kleiner Bach plätscherte. Im Schatten zweier großer Bäume

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