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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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mir etwa drohen?« Das schien er lustig zu finden.
    »Nenne es eine … eine Vorhersage.«
    »Tja, hier ist meine Vorhersage. Ihr Verrückten werdet dafür büßen, dass ihr euch euren Herren widersetzt.«
    Coilla lächelte. »Dann fang mal an.«
    Er schnappte ein Paar vernietete Lederhandschuhe und schlug sie ihr fest um die Ohren.

    Die anderen atmeten scharf ein.
    Coilla betastete ihre Wange. Aus einem Mundwinkel rann Blut. Sie spuckte aus und verfehlte die glänzenden Stiefel des Kommandanten nur knapp. Dann starrte sie ihm in die Augen und sagte ruhig: »Der gehört mir.«
    Der Kommandant lachte. »Ach, wirklich? Und seit wann habt ihr den Mut, euch gegen eure Herren aufzulehnen? «
    »Seit grade eben«, informierte sie ihn freundlich.
    Blitzschnell versetzte sie ihm einen Tritt zwischen die Beine. Er stöhnte vor Schmerzen und krümmte sich. Sie sprang vor, packte seine Ohren, zog den Kopf herunter und knallte ihn zwei Mal auf das gehobene Knie. Mit einem vernehmlichen Knirschen brach sein Nasenbein.
    Als sie ihn fallen ließ, zogen Stryke und Haskeer ihre Klingen. Haskeer rammte einem Leutnant das Schwert tief in die Brust, Stryke stach dem anderen seine Dolche in die Seiten.
    Es geschah so schnell, dass die übrigen Menschen einen Augenblick lang überhaupt nicht reagierten. Die meisten starrten nur erschrocken und ungläubig.
    Dann rief einer: »Terroristen!«, und das Chaos brach aus.
    Mit gezogenen Waffen prallten die Vielfraße und die Menschen aufeinander. Mitten auf dem Platz trafen sie sich, und dann schälten sich zwanzig einzelne Kämpfe heraus.
    Obwohl in der Unterzahl, wobei Standeven und Wheam sowieso nicht als Kämpfer zählten, machten die Orks ihren Nachteil wett, indem sie mit der üblichen Wildheit
zur Sache gingen. Anfangs hatten sie noch einen anderen Vorteil. Die verblüfften Menschen konnten es nicht fassen, dass Orks überhaupt zu kämpfen wagten.
    Eine schreckliche Harmonie bestimmte die Zusammenarbeit der Kriegertruppe. Sie hackten, hauten und hieben und fegten alles weg, was sich ihnen in den Weg stellte. Pepperdyne war der Einzige, der so etwas wie die hohe Schule der Kampfkunst an den Tag legte.
    Seine Kampfweise ähnelte jener der anderen Menschen. Wo Orks einfach drauflosschlugen, versuchte er es mit einer Finte. Aber ob wildes Gemetzel oder die Kunst des Schwertkampfs, das Ergebnis war das Gleiche. Bald waren die Pflastersteine rot vom Blut und glitschig. Nur ein Drittel der Menschen hatte den ersten Ansturm überlebt, aufseiten der Vielfraße hatte es geringfügige Verletzungen und keine Ausfälle gegeben.
    »Die haben wir kalt erwischt«, frohlockte Haskeer.
    »Freu dich nicht zu früh«, erwiderte Stryke. »Sieh nur.«
    Auf der anderen Seite des Platzes kamen weitere Uniformierte gerannt. Es waren mindestens doppelt so viele wie die Einheit, die gerade von den Orks dezimiert worden war.
    »Seit wann kümmert es uns, wenn wir in Unterzahl sind?«
    »Sie könnten die Vorhut von noch viel mehr Feinden sein.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«
    »Sie umbringen«, zischte Stryke.
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?« Haskeer drehte sich um und schlug einem angreifenden Menschen ein klaffendes Loch in den Brustkorb.

    Auch Coilla, die zusammen mit Jup und Spurral kämpfte, hatte die Neuankömmlinge bemerkt. »Die kriegen Verstärkung! «, rief sie.
    Jup zerschmetterte mit seinem Stab einem Gegner den Schädel. »Ich sehe sie. In dieser Truppe hier wird es einem nie langweilig.« Er fuhr herum, brach einem Angreifer den Arm und stieß ihn zu Spurral hinüber, die ihn mit zwei Messerstichen erledigte.
    Coilla fand diese Zusammenarbeit bewundernswert.
    »Vielleicht hätten wir diese Bande nicht angreifen sollen«, gab Spurral zu bedenken.
    »Da hätten wir aber eine schöne Rauferei verpasst«, erwiderte Coilla. »So was liegt uns nicht.« Sie konnte allerdings erkennen, dass die Menschen beim Anblick der Verstärkung frischen Mut schöpften und härter kämpften.
    Dann änderte sich die Lage.
    Als hätten sie ein geheimes Signal vernommen, lösten sich die Menschen aus dem Kampf und zogen sich zurück. Sie ließen die Toten und Sterbenden liegen, wie sie gefallen waren.
    Jup hob eine Faust. »Sie hauen ab!«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, sagte Coilla.
    Die Menschen wichen rückwärts und zur Seite aus, und die Orks sahen eine neue Abteilung. An der Spitze kamen drei Gestalten, deren Kleidung sie von allen anderen unterschied. Sie trugen lange Gewänder und

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