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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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erreichten sie einen weiten Platz, der ringsum von Häusern begrenzt wurde. Vier Straßen mündeten hier ein; in der Mitte befand sich ein weiter Fleck voll matschiger, mit Gras bewachsener Erde, in dessen Zentrum eine hohe Holzkonstruktion aufragte.
    »Erkennt ihr, was das ist?«, fragte Coilla.
    Stryke blinzelte im Zwielicht. »Nein. Was ist es?«
    »Ein Galgen.«
    »Dann werden hier öffentliche Hinrichtungen veranstaltet. «
    »Ja, aber wer sind die Opfer?«
    »Stryke«, warf Haskeer unruhig ein. »Wo ist unser Ziel? Wohin müssen wir überhaupt?«
    »Das weiß ich nicht. Mit einer Geisterstadt habe ich nicht gerechnet.«
    »Na, wundervoll. Dann haben sie uns bald am Arsch.«
    »Hättest du eine bessere Idee gehabt?«

    »Ich hätte mir wenigstens einen Plan zurechtgelegt.«
    »Die Götter mögen uns vor deinen Plänen behüten.«
    »Jedenfalls würde ich hier nicht umhertaumeln wie zwei Titten beim Bauchtanz.«
    »Hüte deine Zunge, Feldwebel. Sonst nehme ich deinen Helm und stecke ihn dir …«
    »Sch-scht!« Coilla legte einen Finger an die Lippen.
    »Halte du dich da raus, Gefreite.«
    »Nein, ich meine, hört doch.«
    Sie hielten inne.
    Es war noch weit entfernt, aber unverkennbar, und es wurde rasch lauter.
    »Marschtritt«, flüsterte Jup.
    »Woher kommt das?«, fragte Stryke.
    »Kann ich nicht erkennen.«
    Die Geräusche wurden lauter und kamen näher.
    »In Deckung!«, befahl Stryke.
    Sie setzten sich in Bewegung.
    Keiner kam weiter als zehn Schritte, ehe an der nächsten Ecke eine Gruppe Menschen auf den Platz trat. Es waren etwa vierzig, deren Uniformen im Zwielicht schwarz oder dunkelblau aussahen. Alle waren schwer bewaffnet, etwa ein Drittel hatte abgeblendete Laternen dabei.
    An der Spitze ging der Kommandant, und er war es auch, der den Befehl brüllte: »Halt!«
    Seine Soldaten schwärmten hinter ihm aus, bis sie fast in einer Linie nebeneinander standen.
    Die Vielfraße blieben wie angewurzelt stehen und sahen Stryke fragend an.
    Sie hätten weglaufen können, aber er wollte es nicht riskieren, die Truppe zu zersplittern. Außerdem lag es
ihnen sowieso nicht im Blut, einfach zu fliehen. Er winkte ihnen, an Ort und Stelle zu bleiben.
    Als er Coillas Blick bemerkte, hauchte er: »Vielleicht können wir uns ja irgendwie herausreden.«
    Skeptisch hob sie eine Augenbraue.
    Der menschliche Kommandant war klein und vierschrötig. Er hatte einen dicken schwarzen Schnauzbart, der unter der Nase klebte und bei Weitem nicht so breit war wie sein höhnisches Grinsen. Das pechschwarze Haar war lang und glatt zurückgekämmt.
    Als die Soldaten so nahe an die Orks herangekommen waren, dass sie beinahe hätten hinüberspucken können, rief er einen zweiten Befehl, und sie blieben stehen. Der Kommandant ging als Einziger weiter, lediglich begleitet von zwei Adjutanten, die links und rechts ein oder zwei Schritte hinter ihm blieben. Das Manöver verriet lange Übung. Eine militärische Präzision, die beinahe lächerlich wirkte.
    Das Trio baute sich vor Stryke, Haskeer und Coilla auf, die vor den anderen Orks standen.
    »Was, bei der Hölle, habt ihr hier zu suchen?«, donnerte der Kommandant.
    »Wir schnappen nur frische Luft.« Stryke spielte das Unschuldslamm.
    »Ihr … schnappt … nur … frische … Luft«, wiederholte der Mensch höhnisch. »Und dabei pfeift ihr einfach auf die Sperrstunde, ja?«
    »Ich wusste gar nicht, dass es eine gibt.«
    Das Gesicht des Kommandanten lief rot an. »Willst du mich …« Dann fiel sein Blick auf Jup und Spurral, und er hielt inne. »Wer sind die denn?«

    »Nicht schon wieder«, schnaufte Jup leise.
    Als er einen Schritt vortrat, um besser sehen zu können, bemerkte der Kommandant Pepperdyne und Standeven im Hintergrund. Seine Verwirrung nahm deutlich zu. »Seid ihr etwa die Gefangenen dieser Kreaturen?«
    »Nein«, erwiderte Pepperdyne. »Wir gehören zusammen. «
    »Ihr gehört zusammen ? Ihr fraternisiert mit den Eingeborenen? «
    »Was meinst du mit ›Eingeborenen‹?«, wollte Haskeer wissen.
    »Wir haben hier eine Truppe von Spaßvögeln«, erklärte der Kommandant so laut, dass seine Leute es hören konnten. »Eine Narrenkompanie. Wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht.«
    »Ich fürchte, das wirst du nicht sein«, erwiderte Coilla.
    Er wandte sich an sie. »Was hast du gesagt?«
    »Dass du nicht der bist, der lachen wird.«
    »Ach, wirklich?«
    »Aber klar. Wenn du lachen willst, muss dein Herz schlagen.«
    »Das tut es.«
    »Nicht mehr lange.«
    »Willst du

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